Pander rückt auf die Kandidatenliste von Hannover 96


Diese Woche noch soll es also mit der Ruhe vorbei sein: Hannover 96 will am Fußball-Transfermarkt nicht nur interessierter und gut abwägender Zuschauer sein. Namen, die für den Bundesligavierten von Belang sein könnten, werden seit Wochen gehandelt, offizielle Bestätigungen vonseiten der „Roten“ wie im Fall Henning Hauger waren bislang die Ausnahme.


Nun soll es Christian Pander sein, seit 2001 bei Schalke 04 unter Vertrag und ablösefrei zu haben, nachdem er gestern offiziell verabschiedet wurde. 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke sagte, auf die Verpflichtung des Linksverteidigers angesprochen: „Wir denken über ihn nach.“ Das ist die Steigerungsform der in solchen Fällen sonst üblichen Floskel „Ein interessanter Spieler“, was für die Ernsthaftigkeit dieser Überlegung spricht.

Derweil wurde bereits kolportiert, der 27-Jährige werde am Sonntag in Hannover unterschreiben. Schmadtke gibt sich da zurückhaltender: „Geben Sie uns noch ein paar Tage Zeit“, sagte der Manager, der derzeit auf mehreren Transfer-Baustellen aktiv und immer für eine Überraschung gut ist, wie die Vergangenheit gezeigt hat.

Es wäre kein Wunder, gäbe es noch unter der Woche die erste Erfolgsmeldung – unabhängig davon, ob Pander kommt. Drei, eher aber vier Spieler will 96 verpflichten; so mancher Fan ist mit Blick auf den Trainingsstart am 23. Juni längst ungeduldig geworden, weil noch in keinem Fall Vollzug vermeldet worden ist.

Dass es bis dahin mit dem Transfer von Hauger klappt, ist wenig wahrscheinlich. „Im Moment sieht es danach aus, dass wir für einen Wechsel zum Sommer keine Einigung hinbekommen“, sagt Schmadtke. Der Norweger, ein Mann fürs Mittelfeld, würde am liebsten gleich nach Hannover kommen, sein Klub Stabaek IF will daran aber mehr verdienen, als es 96 recht ist. Wartet der Bundesligist noch ein halbes Jahr, wäre der Nationalspieler ablösefrei.

Für Pander müssten die „Roten“ bereits jetzt nichts an den FC Schalke überweisen. Dessen Trainer Ralf Rangnick hat den vom Verletzungspech geplagten Linksfuß noch nie unter Wettkampfbedingungen erlebt.

Im Februar stoppte Pander eine Zehenverletzung, zuvor waren es meist Knieprobleme, die seine Karrierepläne durchkreuzten. Fünfmal wurde der gebürtige Münsteraner schon am Knie operiert; das erklärt auch die bescheidene Einsatzzahl in der 1. Liga (78 in sieben Spielzeiten).

An Pander erinnert man sich eigentlich nur, wenn man an den deutschen Länderspielsieg in Wembley vom August 2007 denkt: Mit einem Traumtor aus 23 Metern in den Winkel machte der Debütant den 2:1-Erfolg gegen England perfekt. Über solche spektakulären Treffer würden sich auch die Fans in Hannover freuen.

haz.de