4:1 - 96 meldet sich eindrucksvoll zurück

Mit einem souveränen 4:1 (2:0)-Heimerfolg gegen den 1. FC Nürnberg melden sich die Roten nach der Hoffenheim-Niederlage eindrucksvoll zurück.

Lars Stindl (21.), Szabolcs Huszti (29.) sowie ein Doppelschlag Didier Ya Konans (52., 64.) besiegelten das Schicksal des Clubs, der durch Chandler lediglich noch zum Ehrentreffer kam (73.). Bitterer Wermutstropfen: Leon Andreasen musste mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung ausgewechselt werden.

Andreasen kehrt zurück – Haggui ersetzt Felipe
Gegenüber dem 1:3 in Hoffenheim rotierte 96-Cheftrainer Mirko Slomka gleich auf vier Positionen. In der Innenverteidigung erhielt Karim Haggui den Vorzug vor Felipe, zudem ersetzte Didier Ya Konan den angeschlagenen Polen Artur Sobiech im Sturmzentrum. Wieder einsatzbereit aus Dänemark zurück kehrte dagegen Leon Andreasen, für den Schmiedebach auf die Bank rückte. Auch Szabolcs Huszti war nach abgesessener Ampelkarte wieder mit von der Partie. Nikci musste weichen. In unveränderter Formation dagegen die fränkischen Gäste, Coach Dieter Hecking vertraute seiner Elf trotz des letzten 1:2-Rückschlags gegen den starken Aufsteiger Frankfurt.

Huszti legt vor – Huszti trifft
Hannover versuchte von Beginn an, das Heft im eigenen Rund in die Hand zu nehmen. Klare Chancen konnten sich die Roten jedoch zunächst nicht erarbeiten. Knapp wurde es erstmals, als Stindl eine schöne Rausch-Linksflanke nur knapp verpasste (6.). Dann eine frühe Hiobsbotschaft für die Slomka-Elf. Ausgerechnet der so leidgeprüfte Andreasen musste nach einem Zweikampf humpelnd vom Feld – das rechte Knie! Schmiedebach ersetzte den Dänen (10.). Nach einer Viertelstunde tauchten dann die Gäste erstmals gefährlich vorm 96-Gehäuse auf. Zunächst verpasste Simons nach Linksecke knapp (16.), dann musste Zieler mit all seinem Können aufwarten, um einen Pekhart-Kopfball gerade noch um den rechten Pfosten zu drehen (17.). Das sollte es dann aber auch erst einmal gewesen sein mit Angriffsbemühungen des Clubs. Auf Gastgeberseite sollte der erste wirklich gelungene Spielzug dann prompt zum 1:0 führen: Ein toller öffnender Pass Pintos fand auf dem rechten Flügel Schlaudraff, der im Zentrum Huszti bediente. Der ungarische Vorlagenkönig legte gewohnt fein zurück auf Lars Stindl, der das Leder aus elf Metern in den linken Winkel versenkte (21.). Ein starker Treffer! Und was acht Minuten später von Huszti folgte, war dann nicht schlechter – eher im Gegenteil! Der Rückkehrer nutzte einen katastrophalen Ballverlust Nilssons und spurtete vom linken Flügel Richtung FCN-Kasten. Der Abschluss war dann Weltklasse: Mit dem linken Außenrist platzierte die Nummer 10 das Spielgerät unhaltbar für Schäfer in der rechten Torecke – die AWD-Arena stand angesichts dieses technischen Zauberkunststücksund der schnellen und beruhigenden 2:0-Führung Kopf (29.). Und Nürnberg? Abgesehen von einer Einzelleistung – Esswein verzog knapp aus der Distanz (34.) – konnten die Gäste Zielers Kasten in Durchgang eins nicht mehr in Gefahr bringen. So gingen die Roten mit einem souveränen Zweitore-Vorsprung in die Kabine.


Toller Auftritt von Didier Ya Konan: Der Doppeltorschütze bei seinem ersten Streich

Ya Konan trifft doppelt – Diouf mit Comeback
Der FCN versuchte mit dem Doppelwechsel Polter/Gebhart für Mak/Esswein für neue Offensivakzente zu sorgen. Das erste Ausrufezeichen setzte dann mit Pinola auch ein „Cluberer“, doch der Distanzschuss des Argentiniers verfehlte die lange rechte Ecke des 96-Gehäuses (47.). Dann war aber wieder 96 an der Reihe, und wie! Wieder war es der indisponierte Nilsson, der die Kunststoffkugel auf der rechten Abwehrseite gegen Didier Ya Konan verlor. Der Ivorer zog auf und davon, vernarrte den zurück hetzenden Schweden ein zweites Mal und umkurvte am Ende auch noch Gästekeeper Schäfer, um die Murmel schließlich zum vorentscheidenden 3:0 in die Maschen zu schieben (51.). Für Nilsson bedeutete der zweite Black Out gleichzeitig die Erlösung – er musste für Feulner weichen. Die Partie war nun entschieden, 96 konnte nun endgültig befreit aufspielen. So verpasste Eggimanns Kopfball den linken Pfosten nur knapp (54.). Nürnberg wollte sich aber keinesfalls abschlachten lassen und suchte seine Chance, zumindest einen Treffer zu erzielen. Kiyotakes Volleyschuss landete über der Querlatte (61.). Doch zu krass waren die Aussetzer in der eigenen Abwehr. Wieder profitierte Huszti von einem Fehlpass, ausgerechnet vom Nilsson-Vertreter Feulner, bediente vom linken Flügel den im Zentrum allein gelassenen Didier Ya Konan, der eiskalt zu seinem zweiten Treffer einnetzte (64.) - 4:0! Zu ihrem Ehrentreffer sollten die Gäste dann aber doch noch kommen – dank der Mithilfe vom ansonsten nicht beschäftigten Zieler. Der 96-Schlussmann ließ einen eigentlich harmlosen Distanzschuss Timothy Chandlers zum 1:4 durch die Arme rutschen (73.). Doch nicht nur wegen des immer noch komfortablen Vorsprungs brandete noch einmal richtiger Jubel im Rund auf, der Grund war ein Wechsel: Nach langer Verletzungszeit meldete sich Mame Diouf auf der großen Fußballbühne zurück (82.) – der ebenfalls bejubelte Doppeltorschütze Ya Konan wich. 96 beließ es auch in den Schlussminuten keinesfalls dabei, den Dreier zu verwalten, man drängte auf weitere Offensivaktionen. So landete Eggimanns Kopfstoß nach Huszti-Linksecke nur knapp neben dem Kasten (86.).


Immer präsent, immer gefährlich: "Szabi" Huszti sammelte erneut gleich drei Scorerpunkte

Diouf wieder da - Bangen um Andreasen
Hocheffizient und eiskalt bestrafte Hannover 96 die krassen Abwehr-Aussetzer der fränkischen Gäste und behauptet mit dem deutlichen Heimdreier Tabellenplatz drei. Der ins Team zurück gekehrte Szabolcs Huszti zeigte einmal mehr seine Extraklasse als Vorbereiter und Torschütze, Didier Ya Konan durfte sich über einen Doppelpack freuen. Wie eng Freude und Leid manchmal zusammenhängen, zeigen zwei heutige Personalien. Während Mame Diouf nach fünfmonatiger Verletzungspause endlich sein Comeback feiern konnte, musste ausgerechnet der lange leidgeprüfte Leon Andreasen mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung ausscheiden. Die genaue Diagnose steht noch aus.

Wir wünschen Leon jetzt schon alles Gute und drücken fest die Daumen, dass sich die Verletzung als nicht zu schwer herausstellt!
or

Fotos: deisterpics
hannover96.de