0:5-Packung beim Rekordmeister

Chancenlos präsentierte sich 96 bei den Münchnern. Nur knapp zwei Tage nach dem Europa League-Spiel gegen Enschede kassierte die Slomka-Elf fünf Treffer der Gastgeber durch Martinez (4.), Kroos (27.), Ribéry (34.), Dante (63.) und Gomez (67.).

Quartett rotiert hinein
Vier Neue bei 96 gegenüber dem gerade einmal zwei Tage zurückliegenden 0:0 gegen Twente: Für Pander, Schulz, Schlaudraff und Nikci rotierten Rausch, Schmiedebach, Stindl und Diouf in die Startelf. Beim Rekordmeister setzte Jupp Heynckes auf seine Startelf vom Valencia-Spiel (1:1). Lediglich Mandzukic erhielt den Vorzug vor Pizarro.

Herrliche Treffer der Bayern bedeuten frühen 96-Knockout
Alle taktischen Vorgaben des 96-Trainerstabs dürften bereits nach wenigen Minuten zerstört worden sein. Der vehement startende Tabellenführer kam durch Müller schnell zum ersten Torschuss, den Zieler jedoch gut parierte (3.). Den anschließenden Eckball köpfte Schweinsteiger klug auf den mit dem Rücken zum Tor stehenden Javi Martínez. Der 40-Millionen-Einkauf präsentierte einen perfekten Fallrückzieher, der unhaltbar einschlug und dem Spanier seinen ersten Bundesligatreffer bescherte (4.). Und der FCB blieb am Drücker: Gleich zweimal kam Kroos zu einer Direktabnahme. Die erste strich am 96-Gehäuse vorbei (10.), die zweite landete in den Armen Zielers (12.). Nach 20 Minuten wurden die Roten aus Niedersachsen dann endlich mutiger und näherten sich wiederholt dem Tor der Bayern. So musste Nationalkeeper Neuer schon all seine Klasse aufbieten, um Stindls Versuch aus 21 Metern gerade noch um den linken Pfosten zu drehen (22.). Doch gerade, als 96 Gegenwehr zeigte, schlug der FCB eiskalt zurück: Lahm servierte von der rechten Flanke mustergültig auf den völlig blank stehenden Toni Kroos, der bei seinem Abschluss in einen internen Wettstreit mit Mannschaftskollegen Javi Martínez um den schönsten Treffer treten zu wollen schien. Aus 14 Metern knallte Kroos das Spielgerät per artistischen Seitfallzieher zum 2:0 in die linke lange Ecke (24.). Und der vorzeitige Knockout sollte nicht lange auf sich warten lassen. Vor dem 0:3 leistete sich Schmiedebach einen schweren Ballverlust gegen Schweinsteiger, den die Gastgeber meisterhaft ausnutzten. Über Müller landete das Leder bei Franck Ribéry, der Haggui stark austanzte und eiskalt verwandelte (37.). Schmiedebach musste kurz darauf noch vor dem Pausenpfiff das Feld räumen, Schulz ersetzte ihn (41.).


Die Entscheidung: Franck Ribéry überwindet Ron-Robert Zieler zum 3:0

Bayern zaubert, Zieler verhindert Schlimmeres
Mit der Einwechslung von Abdellaoue für Sobiech versuchte Mirko Slomka noch einmal, für neue Akzente in der Offensive zu sorgen, doch die deutliche Überlegenheit der Heynckes-Elf sollte sich in Durchgang zwei sogar noch steigern. 96 ergab sich früh der drohenden Niederlage und konnte am Ende noch froh sein, nicht mehr als weitere zwei Treffer kassiert zu haben. Für die zeichneten sich zwei Saisontor-Debütanten verantwortlich. Zunächst wuchtete Innenverteidiger Dante einen Kroos-Freistoß mit der Stirn in die Maschen, Zieler konnte den scharfen Aufsetzer nicht mehr entscheidend abwehren (64.). Dann sollte sich Mario Gomez nach langer Verletzungspause mit einem Paukenschlag zurück auf der großen Bühne melden. Gleich in seiner ersten Aktion wenige Sekunden nach seiner Einwechslung zeigte der Nationalstürmer seine beeindruckende Klasse als Torjäger. Er setzte sich gegen den strauchelnden Haggui durch und überwand Zieler aus spitzem Winkel mit einem intelligenten Schlenzer – 5:0 (67.). Die lediglich reagierenden 96er tauchten in Halbzeit zwei nur ein einziges Mal gefährlich vorm Bayern-Gehäuse auf, doch Neuer parierte gegen Dioufs Schuss von der Strafraumkante mit beiden Fäusten (65.). Letztendlich durften die Hannoveraner am Ende sogar froh sein, nicht noch heftiger unter die Räder gekommen zu sein. Es war Zieler zu verdanken, der stark gegen Ribéry (73.) und bei einer Doppelchance gegen Gomez und Müller (74.) parierte, dass das halbe Dutzend nicht mehr vollgemacht wurde.


Er ackerte und versuchte viel: Lars Stindl war noch einer der auffälligsten 96er

Nun zählt Fürth
Vollkommen chancenlos blieben die 96er beim allerdings eminent stark aufspielenden FC Bayern. Mit dem 2:0 war die einseitige Partie praktisch entschieden. Nur zwei Tage nach dem internationalen Auftritt gegen Twente schien den Roten aus Hannover die notwendige mentale Frische zu fehlen, um beim Rekordmeister bestehen zu können. Bereits am Dienstag folgt die nächste Herausforderung: Gegen Aufsteiger Greuther Fürth soll zuhause wieder ein ganz anderer Auftritt folgen…
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Statistik

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Dante, Badstuber, Alaba - Martinez, Schweinsteiger (70. Tymoshchuk) - Müller (75. Shaqiri), Kroos, Ribery - Mandzukic (66. Gomez)

Hannover 96: Zieler – Cherundolo, Eggimann, Haggui, Rausch– Schmiedebach (40. Schulz), da Silva Pinto - Stindl, Huszti – Sobiech (46. Abdellaoue), Diouf (79. Nikci)

Tore: 1:0 Martinez (4.), 2:0 Kroos (24.), 3:0 Ribery (37.), 4:0 Dante (63.), 5:0 Gomez (67.)

Gelbe Karten: Sobiech, Stindl, Schulz / Mandzukic, Schweinsteiger

Schiedsrichter: Dr. Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 71 000 (ausverkauft)

Fotos: deisterpics
hannover96.de