Quo vadis, Hannover 96?

Zum Auftakt der Rückrunde muss Hannover 96 am 18. Spieltag bei der TSG 1899 Hoffenheim antreten. Beide Mannschaften haben vor dem Duell am Samstag mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen (ab 15:30 Uhr im LIVETICKER).

In Schlagdistanz zu Rang sechs bleiben
Wohin führt der Weg von Hannover 96 in der Rückrunde? Gelingt der Angriff auf den sechsten Platz, oder müssen sich die Roten am Ende doch mit einem Rang im Mittelfeld begnügen? Erste Aufschlüsse wird die Begegnung bei der TSG 1899 Hoffenheim mit sich bringen. Die Kraichgauer grübeln als aktueller Tabellenneunter, nur einen Punkt hinter Hannover gelegen, über ganz ähnliche Fragen. 96-Coach Mirko Slomka gibt die Richtung deutlich vor: "Wir wollen in Schlagdistanz zu Rang sechs bleiben. Am Samstag haben wir eine große Chance, unsere Position zu verbessern!" Die Ausgangslage der 96er nach der Hinrunde ist klar: Der Rückstand auf Leverkusen, die derzeit den sechsten Tabellenplatz belegen, beträgt drei Punkte. "Der sechste Platz würde uns wieder nach Europa bringen, da wollen wir hin", umreißt Slomka die Ziele.

Ein Sieg zum zweijährigen Jubiläum?
Ein Auswärtssieg in Hoffenheim wäre der perfekte Start, um den Angriff auf die internationalen Plätze zu starten. Zugleich wäre es für den Trainer der Roten die Fortsetzung einer Erfolgsreihe. Vor 24 Monaten übernahm Slomka vor dem 19. Spieltag der Saison 2009/10 das Amt als Cheftrainers bei Hannover 96. Seitdem gab es zum Auftakt einer Spielserie dreimal einen Sieg, Fortsetzung zum zweijährigen Dienstjubiläum in Sinsheim erwünscht! Dafür wäre es allerdings wichtig, die schlechte Auswärtsbilanz vergessen zu machen. Nur sechs Punkte sammelten die Roten in der Hinrunde in fremden Stadien, zu wenig, um dauerhaft zu den Topmannschaften zu gehören. "Wir haben in der Europa League in Kopenhagen und Poltawa gezeigt, was wir auswärts können. Das gilt es nun in die Bundesliga zu transportieren", hofft Slomka auf eine Trendwende.

Verletzungssorgen bei beiden Mannschaften
Ist die Tabellensituation bei Hannover und Hoffenheim ähnlich, so plagen sich beide Mannschaften vor dem ersten Pflichtspiel im Jahr 2012 auch mit den annähernd gleichen Aufstellungssorgen. Bei den Roten fehlen auf jeden Fall sieben Akteure, während es bei der TSG vor allem in der Innenverteidigung Probleme gibt. 1899-Trainer Holger Stanislawski muss kräftig umbauen, da die nominell ersten drei Innenverteidiger Marvin Compper, Isaac Vorsah (beide Rotsperre) und Matthias Jaissle (Aufbautraining) ausfallen. Das zentrale Abwehrduo dürften nun der junge Jannik Vestergaard sowie der eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatete Daniel Williams bilden. Sorgen macht man sich in Hoffenheim zudem um den Einsatz von Stammkeeper Tom Starke, sein Ersatzmann wäre der ehemalige 96er Daniel Haas. "Wir schauen natürlich auf die Schwächen der Spieler, die neu in die Aufstellung des Gegners reinkommen", erklärt Slomka, der den Gegner beim Testspiel gegen St. Pauli beobachten ließ und daraus gute Erkenntnisse gewinnen konnte. Das Erfolgsrezept der Roten: "Wir müssen den Druck hochhalten und Hoffenheim zu Fehlern zwingen. Wenn diese Fehler dann in der Innenverteidigung passieren, ist das für uns umso besser."

Slomka warnt: "Spielstarke Hoffenheimer"
Geht es nach der Statistik, müssen die Roten beim Samstagsgegner nur auf vier Spieler aufpassen. Lediglich das Quartett Vedad Ibisevic, Roberto Firminio (je fünf Tore), Ryan Babel und Sejad Salihovic (vier Tore) brachten den Ball bisher im Kasten des Gegners unter. In jedem anderen Bundesliga-Club konnten sich bereits mehr Akteure in die Torschützenliste eintragen, insgesamt verbuchten nur Nürnberg, Augsburg und Kaiserslautern weniger Treffer als die Hoffenheimer. Dennoch ist man natürlich vor den individuellen Fähigkeiten, beispielsweise von Standardspezialist Salihovic, gewarnt. "Die TSG ist eine technisch beschlagene Mannschaft und sehr spielstark. Außerdem ist 'Stani' immer für eine Überraschung gut", sagt Slomka über den Gegner.

Aufstellung der Roten noch offen
Welche elf Akteure der 96-Cheftrainer den Kraichgauern entgegenstellen kann, wird sich erst am Samstag entscheiden. In der Innenverteidigung gilt es, Karim Hagguis Platz zu besetzten. Im Mittelfeld könnte Lars Stindl von der rechten Außenbahn auf die Pinto-Position rücken, auch Routinier Altin Lala ist eine Option. "Er hat sich immer durchgebissen, geht voran und zieht die Anderen mit", lobt Slomka den dienstältesten 96er. Auf der rechten Seite stünde Daniel Royer (Slomka: "Sein erstes Tor für Hannover gegen Paderborn hat ihm gut getan.") bereit, die linke Seite werden sich "Kocka" Rausch und Christian Pander teilen. Im Sturm kehrt "Moa" Abdellaoue nach überstandener Verletzung zurück, die Rolle des Sturmpartners wird erst kurzfristig vergeben. Doch egal welche Elf am Samstag auflaufen wird, eines verspricht Slomka: "Die Mannschaft wird sich kämpferisch präsentieren. Wir wollen ein attraktives Spiel bieten!"
rk

So könnten sie spielen:

TSG 1899 Hoffenheim: Starke (Haas) - Beck, Williams, Vestergaard, Johnson (Braafheid) - Rudy, Sahilovic - Mlapa, Roberto Firmino, Babel - Ibisevic

Hannover 96: Zieler – Cherundolo (Chahed), Eggimann (Avevor), Pogatetz, Pander – Stindl (Royer), Schmiedebach (Stindl), Lala, Rausch - Abdellaoue, Sobiech (Stoppelkamp)

Schiedsrichter: Christian Dingert (Thallichtenberg)