96 trifft auf Anschi Machatschkala

Hannover 96 trifft im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League auf Anschi Machatschkala. Dies ergab die Auslosung in der UEFA-Zentrale in Nyon/Schweiz.

Auf nach Moskau!
Rund 3500 Kilometer auf der Strasse, beziehungsweise 41 Stunden liegen zwischen der niedersächsischen Landeshauptstadt und Machatschkala, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Dagestan. Die reisefreudigen Anhänger der Roten müssen allerdings am Donnerstag, den 14. Februar 2013 nicht ganz soweit fahren, wollen sie ihr Team im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League gegen den russischen Vertreter Anschi Machatschkala vor Ort unterstützen. Der 1991 gegründete Klub tritt im Hinspiel im 84.745 Zuschauer fassendem Luschniki-Stadion in Moskau an- auf Kunstrasen. Nach einem Beschluss der UEFA darf die Mannschaft internationale Begegnungen nicht im heimischen Dinamo-Stadion (rund 16 000 Plätze) austragen, sondern muss zu jedem Spiel rund 1800 Kilometer in die russische Hauptstadt fahren. Die politische Lage im Nordkaukasus gab den Ausschlag für diese Entscheidung. Das Rückspiel findet dann am Donnerstag, 21. Februar 2013, um 21.05 Uhr in der AWD-Arena statt.


In Russlands größtem Rund treten die Roten gegen Anschi Machatschkala an - auf Kunstrasen.

Ganz enge Kiste in der Europa League Gruppe A
96 tritt also als Sieger der Vorrundengruppe L im Hinspiel am Donnerstag, 14. Februar 2013, um 18 Uhr MEZ (21.00 Uhr Ortszeit) im der größten Arena Russlands gegen das Team von Trainer Guus Hiddink an. Der Holländer trat sein Amt im Februar 2012 an und führte das 128 Millionen teure Team bis ins Sechzehntelfinale der Europa League. Die Russen stiegen bereits eine Qualifikationsrunde eher als die Roten in den Wettbewerb ein, setzten sich im zweiten Durchgang mit 1:0 und 4:0 gegen Horved Budapest und anschließend in Runde drei jeweils mit 2:0 gegen Vitesse Arnheim durch. Die Play Offs bescherten dem momentanen Tabellenzweiten der Premier League erneut einen holländischen Gegner, den die Mannschaft um Stürmerstar Samuel Eto'o deutlich mit 1:0 und 5:0 aus dem europäischen Geschäft warfen. Als Gruppenzweiter hinter dem FC Liverpool schaffte Machatschkala den Sprung in den Lostopf. Kurios dabei: Drei der vier Mannschaften der Gruppe A hatten am Ende zehn Punkte auf dem Konto, allein die Tordifferenz brachte sowohl Liverpool als auch Anschi weiter - das Nachsehen hatten die Young Boys Bern, die nur auf dem undankbaren dritten Rang landeten.


Seit Februar 2012 im Amt: Trainer Guus Hiddink

Who is who bei Anschi: Eto'o, Traoré, Diarra und Schirkow
Berühmte Namen finden sich unter anderem mit Lassana Diarra und Juri Schirkow. Der Star ist allerdings der Kameruner Nationalspieler Samuel Eto'o mit einem derzeitigen Marktwert von 28 Millionen. Der Ivorer Lacina Traoré, der gemeinsam mit dem 96-Profi Didier Ya Konan in der Nationalelf der Elfenbeinküste auf Torejagd geht, gehört ebenfalls zu den bekannten Gesichtern des Vereins. Der einst verpflichtete Brasilianer Roberto Carlos hat seine Fußballschuhe mittlerweile an den Nagel gehängt und ist inzwischen im sportlichen Bereich des Clubs tätig. Eto'o führt die interne Torschützenliste im laufenden Wettbewerb mit drei Treffern an - die gleiche Anzahl können auch die beiden 96-Stürmer Mame Diouf und Didier Ya Konan vorweisen. Im direkten Vergleich der insgesamt erzielten Tore hat Hannover 96 sogar die Nase vorn. Mit bislang elf Treffern hat der Bundesligist im laufenden Wettbewerb vier Tore mehr geschossen als der russische Vertreter (sieben Treffer). Und das hannoversche Duo kann sogar noch einen draufsetzen. Während Machatschkala in der Gruppenphase zwei Begegnungen verlor (0:1 gegen Liverpool, 1:3 gegen Young Boys Bern) behielt die Elf von Trainer Mirko Slomka eine weiße Weste, sicherte sich ungeschlagen mit zwölf Punkten die Tabellenspitze in der Gruppe L.


Anführer - nicht nur in der aktuellen, europäischen Torschützenliste bei Anschi: Samuel Eto'o.

Slomka: "Unterstützung der Fans ein Vorteil"
96-Präsident Martin Kind stuft Anschi Machatschkala als "extrem anspruchsvoll" ein, fügt allerdings hinzu: "Das war es im vergangenen Sommer gegen den FC Sevilla aber auch. Insofern sollten wir es mit Mut und Zuversicht angehen". Jörg Schmadtke, Geschäftsführer Sport bei Hannover 96, hat sogar einen Tipp für alle Anhänger der Roten parat: "Moskau ist eine aufregende Stadt. Ich kann unseren Fans nur empfehlen, sie bei diesem Spiel einmal kennenzulernen." Den Aufstieg des russischen Clubs bewertet der 48-Jährige folgendermaßen: "Anschi hat in den vergangenen mit großer Finanzkraft eine Mannschaft entwickelt, die aktuell zweiter in der russischen Liga ist und auch international ehrgeizige Ziele hat." Auf das Spiel auf Kunstrasen müssten sich die 96er einstellen, die Bedingungen seien grundsätzlich andere als auf Naturrasen. Für 96-Cheftrainer Mirko Slomka ist die Begegnung mit Anschi "für uns eine große Herausforderung". Sein Trainerkollege Guus Hiddink habe mit Samuel Eto´o, Lassana Diarra und Juri Schirkow fantastische Spieler zur Verfügung. Einen Trumpf sieht der Coach allerdings in der Unterstützung der 96-Anhänger: "Ich sehe es als Vorteil, dass wir das Rückspiel mit unseren Fans im Rücken zu Hause bestreiten können."

Die UEFA hat auch bereits das Achtelfinale ausgelost. Der Sieger der Begegnung Anschi Machatschkala gegen Hannover 96 trifft am 7. und 14. März 2013 auf den Sieger des Spiels Newcastle United gegen Metalist Charkiw.