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Der unverständliche Pfiff in der Schlussminute war nach der Partie beherrschendes Thema bei Trainern und Spielern. Nicht nur Mirko Slomka empfand die Entscheidung als "ziemlich ärgerlich".

Hertha-Coach Markus Babbel: "Wir sind sehr glücklich über den heutigen Punkt. Wir haben in der ersten Halbzeit ganz ordentlich verteidigt, aber haben ohne Mumm und Zutrauen nach vorne gespielt. Andererseits haben wir auch wenig zugelassen. Symptomatisch für das 1:0 war, dass es ein Freistoßtor war. (ironisch) Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Heutzutage muss man den Jungs alles erklären und wenn ein Spieler aus der Mauer raus geht, muss der daneben einen Schritt rüber gehen, um die Lücke zu schließen. Das war mein Fehler, das wird mir nicht ein zweites Mal passieren. Der Ausgleich war nicht ganz unverdient, den haben wir uns erarbeitet. Am Ende hatten wir noch das Quäntchen Glück, ich habe mir die Szene angeschaut und das muss man nicht pfeifen. Dennoch freut es mich für die Jungs. Sie haben sich das Unentschieden verdient."

96-Coach Mirko Slomka: "Die Entscheidung des Schiedsrichters hätte ich anders gesehen. Er muss nicht zwingend pfeifen. Ich hab mich noch bei dem Assistenten erkundigt, weil ich dachte, es wäre Abseits gewesen. Ein Foul von Ya Konan habe ich nicht gesehen. Ich finde eher, dass Maik Franz ins Straucheln geraten ist beim Rückwärtslaufen. So ist es natürlich ziemlich ärgerlich für uns. Andererseits hat Hertha in der zweiten Hälfte enorm Druck gemacht und wir haben es nicht geschafft, uns entscheidend zu befreien. Hertha hat in dieser Phase des Spiels verdientermaßen einen Treffer erzielt. Es war ein enges Spiel und wir wussten vorher, dass wir ganz viel Geduld haben müssen. Ich denke nicht, dass es an der Müdigkeit lag. Gerade die letzten Minuten haben gezeigt, dass wir noch mal aufdrehen konnten."

Hertha-Verteidiger Maik Franz: "Ich bin insgesamt zufrieden mit dem Spiel. Wir haben gemerkt, dass wir mithalten können. Hannover ist durch einen Glücksschuss mit 1:0 in Führung gegangen. Schade, dass uns in der zweiten Hälfte der Siegtreffer nicht gelungen ist. Aber ein Unentschieden geht schon für beide Teams in Ordnung. Ärgerlich ist, dass am Anfang des Spiels Rausch seinen Ellenbogen ausgefahren hat und ich mit voller Wucht dagegen geprallt bin. Meine Nase ist höchstwahrscheinlich gebrochen."

Herthas Mittelfeldspieler Andreas Ottl: "Hannover hatte sicherlich mehr Ballbesitz, aber das darf uns auch nicht stören. Wichtig ist, das wir gut verteidigen. Wo sie gefährlich sind, sind Standardsituationen. Damit haben sie auch das Tor gemacht. Wir müssen schauen, dass wir nicht so viel foulen im Sechszehner - dann bekommen wir auch weniger Probleme. Wir hätten ruhiger nach vorne spielen müssen, da waren wir in der ersten Hälfte noch zu hektisch, aber in der zweiten Hälfte haben wir das besser gemacht. Wir haben bis jetzt drei Spiele gehabt, davon war eins schlecht. Gegen Hamburg und heute haben wir uns ordentlich präsentiert und hätten auch gewinnen können. Wir können aber im Großen und Ganzen mit dem Punkt hier zufrieden sein."

96-Innnverteidiger Karim Haggui: "Wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt, aber auch Berlin war von Anfang an präsent und wir wussten, dass es hart wird. Wir waren sehr motiviert und haben 100% gegeben, aber wir können auch nicht immer gewinnen. Beim Gegentor war Lassoga einfach einen Schritt schneller als wir. Trotzdem sind wir bereit für das Spiel in Sevilla am Donnerstag."

96- Torschütze Sergio Pinto: "Beim Freistoß habe ich mit Jan abgesprochen, dass er die Mauer ablenkt. Das hat wunderbar geklappt und so konnte ich den Ball unten reinzimmern. Wir wollten das 1:0 verwalten und das hat nicht funktioniert. Ärgerlich für uns! Am Kräftemangel hat es aber nicht gelegen!"