4:2-Gala gegen Stuttgart

Hannover 96 bleibt zuhause eine Macht und gewinnt am Sonntagnachmittag mit 4:2 (2:0) gegen den VfB Stuttgart.

Karim Haggui (25.), Mame Diouf (32.), Christian Pander (46.) und Lars Stindl (73.) brachten die Slomka-Elf 4:0 in Front, ehe Harnik (75.) und Okazaki (79.) die Schwaben noch einmal verkürzen ließ.

Ya Konan neben Diouf
Drei Wechsel nahm 96-Coach Mirko Slomka gegenüber dem 2:1-Erfolg gegen Brügge vor. Cherundolo (Wadenzerrung) wurde von Chahed ersetzt, für den in der Liga rotgesperrten Pogatetz lief Haggui auf. Zudem musste Abdellaoue mit Fußverletzung passen, Afrika Cup-Rückkehrer Ya Konan kam so zum Comeback. Die Kapitänsrolle der Roten übernahm Jan Schlaudraff. Bei den zuletzt mit 5:0 gegen Hertha siegreichen Schwaben übernahm Maza die Innenverteidigerrolle von Tasci (Oberschenkelprobleme).

Ecke…Tor
Es dauerte ein wenig, bis die Sonntagspartie so richtig Fahrt aufnehmen sollte – dann jedoch wurde den Zuschauern in der AWD-Arena so einiges geboten. Stindl (8.) und Schlaudraff (14.) sorgten für erste kleine Ausrufezeichen für die Roten, erstmals wurde es aber nach 20 Minuten so richtig brenzlig vorm VfB-Kasten. Eine Linksecke Stindls setzte Diouf am kurzen Pfosten per Kopf nur knapp über die Querstange. Die Eckbälle sollten auch in der Folge die entscheidende Waffe der Slomka-Elf bleiben – so wie in der 25. Minute: Pander servierte das Spielgerät von rechts mit seinem starken linken Fuß und der aufgerückte Karim Haggui wuchtete dieses zum 1:0 in die Maschen. Die Gäste aus Stuttgart verpassten es in dieser Phase, ihre durchaus vorhandenen Chancen in etwas Zählbares umzumünzen. So schrammte Hajnals Schuss am rechten Pfosten vorbei (21.) und Harnik scheiterte freistehend am allerdings in Weltklassemanier parierenden Zieler (27.). Wenig später lag der VfB mit 0:2 hinten – und wieder war eine perfekt gezirkelte Pander-Ecke von rechts Ausgangspunkt. Dieses Mal war es Neuzugang Mame Diouf, der das Leder am kurzen Pfosten per Kopf ins Gehäuse verlängerte – das erste 96-Tor des Senegalesen feierte dieser mit einem artistischen Salto (32.). Mit der Zweitore-Führung im Rücken erarbeiteten sich die Roten weitere dicke Gelegenheiten, die aber überhastet vergeben wurden. Bei den beiden größten profitierten die 96er allerdings von schweren Schnitzern der Gäste. So nutzte Diouf einen VfB-Ballverlust für einen schnellen Konter, an dessen Ende Ya Konan eine Stindl-Hereingabe nicht kontrollieren konnte (35.), dann versagten Schmiedebach die Nerven, nachdem er im Anschluss an einen Kvist-Blackout vollkommen alleine vor VfB-Keeper Ulreich auftauchte, die Kunststoffkugel aber neben den Kasten setzte (40.).

Schnelles 4:0, doch der VfB zeigt Moral
Der Plan Bruno Labbadias, die eigene Offensive durch die Hereinnahme von Cacau für Gentner zu stärken, verpuffte schon nach Sekunden. Wieder war eine Ecke Ausgangspunkt für den dritten 96-Treffer, dieses Mal glänzte Christian Pander jedoch selbst als Torschütze. Pinto hatte den Ball von links hineingebracht, über Umwege landete dieser beim schussstarken Ex-Schalker, der seine linke Klebe auspackte und Ullreich aus zehn Metern keine Abwehrchance ließ (46.). Nun schien die Partie entschieden, lediglich Cacau versuchte es noch einmal mit einem Schrägschuss, den Zieler sicher unter sich begrub (52.). Ansonsten blieben die Roten das aktivere Team und versuchten sogar nachzulegen. Zunächst durch Diouf (59.) und Ya Konan (60.) vergeblich, kurz darauf durch Lars Stindl erfolgreich, allerdings wieder mit gütiger Mithilfe der Schwaben-Abwehrreihe. Die brachte das Leder einfach nicht aus der Gefahrenzone, am Ende bedankte sich Lars Stindl mit einem satten Drehschuss vom rechten Strafraumeck in die kurze Ecke (73.) – es stand 4:0! Dass die Gäste in der Folge nicht vollkommen untergingen, spricht für deren Moral. Martin Harnik konnte Zieler per Flachschuss überwinden (75.) und wenig später gelang Okazaki mit einem Traumtor sogar noch das 2:4: der Japaner platzierte einen Seitfallzieher genau in den rechten Winkel (79.). Vielleicht wäre es für die Slomka-Elf sogar noch zu einer echten Zitterpartie geworden, hätte Zieler mit einem Wahnsinnsreflex gegen Ibisevic nicht den Anschluss verhindert (83.). So aber verpassten es die Roten ihrerseits in der Schlussphase, durch den eingewechselten Stoppelkamp (86.) und Pinto (88.) einen höheren Sieg herauszuschießen.

Platz sieben weiter gefestigt
Hannover bleibt zu Hause eine Macht und weiterhin ungeschlagen. Mit dem wichtigen Dreier in einem äußerst fairen Spiel ohne Verwarnungen halten die Roten den Anschluss an die Top 6 und distanzieren die Verfolger dahinter immer mehr. So liegen die Wolfsburger als Sechster bereits sieben Zähler hinter den Leinestädtern. Mit Mame Diouf und Lars Stindl dürfen sich gleich zwei 96er über ihr erstes Saisontor in der Liga freuen. Am kommenden Wochenende folgt allerdings der schwere Gang nach Dortmund. Und zuvor, am Donnerstagabend, steht die große europäische Bewährungsprobe in Brügge an.
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STATISTIK

Hannover 96: Zieler – Chahed, Eggimann, Haggui, Pander –Pinto, Stindl, Schmiedebach, Schlaudraff – Diouf, Ya Konan

VfB Stuttgart: Ulreich – Boulahrouz, Maza, Niedermeier, Sakai – Kvist, Gentner, Harnik, Hajnal, Okazaki – Ibisevic

Tore: 1:0 Haggui (25., Pander), 2:0 Diouf (32., Pander), 3:0 Pander (46.), 4:0 Stindl (73., Schmiedebach), 4:1 Harnik (75., Ibisevic), 4:2 Okazaki (79., Cacau)

Gelbe Karten: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 38.700

h96.de