Voller Einsatz in der Allianz Arena

Bundesliga-Alltag an der Isar: Nach dem Europa League-Spiel gegen Twente Enschede muss sich Hannover 96 am Samstag, 24. November, dem Rekordmeister FC Bayern München stellen (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER).


Der Fokus liegt auf München
Knapp 43 Stunden nach dem 0:0 in der Europa League gegen Twente Enschede heißt es für Hannover 96, erneut um Punkte zu kämpfen. Am 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga reisen die Niedersachsen zum Tabellenführer nach München. Was ist für das Team von Trainer Mirko Slomka in der Allianz-Arena möglich? Ist es der Mannschaft gelungen, nach nur kurzer Regenerationspause den Akku wieder voll aufzuladen und die Konzentration vom internationalen Geschäft auf das nationale zu lenken? Mittelfeld-Akteur Lars Stindl sieht sich und seine Mitspieler durchaus in der Lage, die bevorstehende Aufgabe zu meistern. "Auch wenn es schwer für uns wird, es ist möglich, mit einem oder sogar drei Punkten gegen die Bayern nach Hause zu fahren. Trotz der starken Belastung werden wir mit vollem Einsatz in die Begegnung gehen, um ein für uns gutes Ergebnis zu erzielen." Slomka scheint sein Team erfolgreich auf den Rekordmeister aus München eingeschworen zu haben, denn auch Schützling Christian Pander strotzt nur so vor Motivation. "Die Herausforderung für uns ist zwar groß, trotzdem möchten wir am morgigen Samstag eine ordentliche Leistung abliefern. Letztlich haben wir gegen die Bayern nicht viel zu verlieren und können daher ganz befreit ins Spiel gehen."


Kann Hannover 96 mit vereinten Kräften einen Punkt aus der Allianz-Arena entführen?

Letzter Sieg gegen den FCB liegt sechs Jahre zurück
Der Blick auf die Statistik scheint die Roten anzuspornen. Der letzte Auswärtssieg der Leinestädter gegen die Bayern liegt einige Jahre zurück. Im November 2006 gewannen die 96er durch ein Tor von Szabolcs Huszti mit 1:0 - ein Ergebnis, das in die Vereinsgeschichte einging. "Szabi" darf wohl einer der wenigen in den Reihen der Roten sein, der sich gern an ein Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern zurückerinnert. Trainer Slomka hingegen gewann als Bundesliga-Coach noch nie ein Auswärtsspiel gegen die Bayern. Die 7:0-Niederlage seiner Mannschaft in der Saison 2009/10 war die bislang höchste Niederlage seiner Bundesliga-Karriere. Wie kann sich also Hannover 96 aus dem bösen Bann der Bayern befreien? Panders einfacher Lösungsansatz: "Am besten wir spielen in München auf Sieg!" Eigentlich ganz einfach, wären die Münchener nicht mit 31 Punkten und einer Torbilanz von 33:5 mit weitem Abstand Tabellenerster. "Wir wissen um die Stärken der Bayern. Um nicht unter die Räder zu geraten, dürfen wir kein frühes Tor kassieren." Teamkollege Stindl erweitert die angestrebte Spieltaktik. "Der FCB ist im Offensivbereich extrem stark, wir müssen kompakt stehen und wenig zulassen. Wenn wir über außen gut verteidigen und schnelle Konter setzen, ist es durchaus möglich, die ein oder andere Chance zu kreieren. Wichtig ist jedoch, dass es uns gelingt, diese eiskalt zu verwerten." Spätestens an dieser Stelle könnte Huszti ins Spiel kommen. In den vergangenen sieben Partien blieb er ohne Torvorlage und eigenen Treffer. Aber gegen die Bayern hat der ungarische Publikumsliebling 2006 bereits bewiesen, dass er treffen kann. Auch Stindl traut ihm ein Tor zu. "Vielleicht ist "Szabi" morgen unser Glücksbringer."


Alle Hände voll zu tun könnten die Roten mit der derzeit erfolgreichste Offensive der Liga bekommen.

Punkteklau an der Isar?
Der FC Bayern dürfte jedenfalls bereits in freudiger Erwartung sein. Von 23 Gastauftritten der Roten in München kassierten die 96er insgesamt 20 Niederlagen - gemäß dem Sprichwort "Des einen Freud, des anderen Leid". Die Mannschaft von Cheftrainer Jupp Heynckes ist derzeitig mit acht Punkten Vorsprung auf Tabellenplatz zwei unangefochtener Spitzenreiter der Bundesliga. Einen derart großen Abstand zwischen dem Erst- und dem Zweitplatzierten nach zwölf Spieltagen gab es zuletzt vor 14 Jahren. Spannend werden dürfte es laut bisherigem Saisonverlauf auf jeden Fall vor den jeweiligen Toren. Mit dem FC Bayern und Hannover 96 treffen zwei der offensivstärksten Bundesligateams aufeinander. Die Münchener erzielten mit 33 Toren die meisten Treffer und trafen als einziges Team in jedem Spiel. Auch die Bilanz von Cherundolo und Co. kann sich sehen lassen. Die Niedersachsen erzielten bislang die drittmeisten Tore und beendete nur eine Begegnung torlos. Ein Vorteil für die Roten ist die Tatsache, dass sie im Schnitt die wenigsten Torschüsse für einen Treffer benötigen. Erklärt das den Respekt der Bayern? Immerhin zählte Franz Beckenbauer zu Beginn der Saison die hannoversche Elf zu den Titelaspiranten. Stindl ist sich jedenfalls sicher: "Der FCB weiß, was wir im Stande sind zu leisten. Mit dem Spiel gegen Nürnberg haben sie uns gezeigt, dass auch sie verwundbar sind und es durchaus möglich ist, ihnen morgen einen Punkt zu klauen."
lm

So könnten beide Teams auflaufen:

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Dante, Boateng, Alaba - Javi Martinez, Schweinsteiger - T. Müller, Kroos, Ribery - Mandzukic

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Eggimann, Haggui, Rausch - Stindl, C. Schulz, da Silva Pinto, Schmiedebach - Schlaudraff, Abdellaoue

hannover96.de