5:1 - 96 zieht in die EL-Gruppenphase ein

Geschafft! Hannover 96 zieht mit einem 5:1-Sieg gegen Slask Wroclaw in die Gruppenphase der Europa League ein.

Kazmierczak hatte seine Farben zunächst mit 1:0 in Führung gebracht (9.), bevor Abdellaoue (22./FE), sowie die Doppeltorschützen Huszti (35./87.) und Sobiech (68./84.) den klaren Sieg perfekt machten.

Wroclaw ging überraschend in Führung
10:4 – eine zweistellige Trefferquote in den beiden Play-off-Spielen - das kann sich sehen lassen. Die 96-Profis drückten von Beginn an mächtig aufs Gaspedal und hätten bereits in der ersten Minute durch "Moa" Abdellaoue nach einem schönen Doppelpass mit Szabolcs Huszti in Führung gehen können, doch der Norweger schoss knapp am rechten Pfosten vorbei. Nur wenige Minuten später war es Jan Schlaudraff, der nach einer Vorlage von Huszti, das Tor nur knapp verfehlte. In der zehnten Minute fiel dann allerdings die überraschende Führung für die polnischen Gäste. Bei dem von Mila getretenen Eckball stieg Kazmierczak am Höchsten und netzte zum 0:1 ein. Doch das Team von Trainer Mirko Slomka ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und drängte permanent auf den Ausgleich. Ein Kopfball von Christian Schulz sowie ein schöner Fallrückzieher Lars Stindls - leider ein Abseitstor - ließen die Fans schon voreilig jubeln, der Treffer ließ allerdings weiter auf sich warten. Vier Zeigerumdrehungen später wurde es erneut brenzlig vor dem 96-Tor, doch Abwehrspieler Mario Eggimann grätschte in letzter Minute noch dazwischen und klärte zur Ecke.

Rote Karte und Elfmeter bringen die Wende
Die 20. Spielminute brachte die Wende. Nach einem fiesen Bodycheck von Jodlowiec an "Schlaufi" zeigte der russische Schiri Karasev dem Wroclaw-Spieler die Rote Karte, zudem gab es Strafstoß für 96. "Moa" schnappte sich die Kugel und verwandelte eiskalt zum 1:1- Ausgleich (22.). Ab jetzt gab es Chancen im Minutentakt für die Roten. Nur drei Minuten später hatte Schlaudraff die 96-Führung auf dem Fuß, doch sein Lupfer ging knapp übers Tor. In der 35. Minute belohnte sich der heute stark auftretende Huszti - nach Balleroberung auf Höhe der Mittellinie setzte sich der Ungar auf der linken Seite gegen mehrere polnische Abwehrspieler durch und netzte zur verdienten 2:1-Führung für die Roten ein – damit trug sich neben Felipe und Nikci auch der dritte Neuzugang in die 96-Torschützenliste ein. Kurz danach verließ Christian Schulz verletzungsbedingt das Spielfeld, für ihn kam Konstantin Rausch. Noch vor der Halbzeit hätte Leon Andreasen mit einem Fallrückzieher die 3:1-Pausenführung perfekt machen können, doch Wroclaws Torwart Kelemen klärte zur Ecke (39.).


Huszti überzeugte mit zwei Treffern gegen die Polen

Sobiech mit seinem ersten Pflichtspieltor in dieser Saison
Die 96-Mannschaft kam unverändert aus der Kabine, auf Seiten der Polen ersetzte Pawelec den recht wirkungslosen Diaz. Die Roten übernahmen wie schon in Hälfte eins die Spielführung und dominierten gegen die zu zehnt spielenden Polen. In der 54. Minute flankte Huszti von links auf den freistehenden "Moa", doch dessen Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Der Norweger setzte sich immer wieder durch, doch er sollte für seine Mühen nicht mit einem weiteren Treffer belohnt werden. Kurze Zeit später wurde es wieder laut in der mit 26.200 Fans gefüllten AWD-Arena. "Kocka" Rausch flankte von links in den Strafraum und fand Artur Sobiech, der mit dem 3:1 sein erstes Pflichtspieltor in der neuen Saison für die Roten erzielte (68.).


Doppelpack - Artur Sobiech freut sich über den tollen Einstand

Pflichtspieldebüt für Sakai
In der 70. Minute wurden die zahlreichen japanischen Journalisten für ihr langes Warten entschädigt – Neuzugang Hiroki Sakai kam für Kapitän Steven Cherundolo in die Partie – sein Pflichtspieldebüt für die Roten. In der Folgezeit behielt 96 weiterhin die Oberhand, Abdellaoue, Stindl und Huszti konnten aber aus ihren Chancen nichts Zählbares mitnehmen. In der 84. Minute war es erneut Sobiech, der mit seinem Doppelpack auf 4:1 erhöhte – ein perfekter Einstand für den Polen. Nur drei Minuten später konnte sich dann auch der letzte Debütant mit einem Assist in die Scorerliste der Roten eintragen. Mit einer schönen Flanke von rechts bediente Sakai den in der Mitte auftauchenden Huszti, der mit seinem zweiten Tagestreffer zum auch in dieser Höhe verdienten 5:1-Endstand traf.

"Der Trainer hat mir viel Glück gewünscht"
"Es freut mich sehr, dass uns ein Sieg gelungen ist, wir waren die deutlich bessere Mannschaft", freute sich Doppel-Torschütze Sobiech nach Abpfiff. Auch Sakai war mit seinem Einstand sehr zufrieden. "Die Mannschaftskollegen haben mich gut aufgenommen. Vor dem Spiel hat mir der Trainer viel Glück gewünscht, ich bin das Spiel ganz locker angegangen. Die tolle Atmosphäre im Stadion gefällt mir." 96-Coach Slomka lobte die Leistung seiner Schützlinge. "Wir waren läuferisch deutlich überlegen und haben schöne Treffer erzielt. Jetzt freuen wir uns wahnsinnig in der Gruppenphase dabei zu sein und haben damit unser ersten Ziel erreicht.

Hannover 96: Zieler - Cherundolo (70. Sakai), Haggui, Eggimann, Schulz (39. Rausch) - Stindl, Andreasen, da Silva Pinto, Schmiedebach - Schlaudraff (63. Sobiech), Abdellaoue

WKS Slask Wroclaw: R. Gikiewicz – Socha, Kowalczyk, Jodlowiec, Spahic – Elsner (82. Stevanovic), Kazsmierczak, Sobota, Mila - Patejuk (65. Voskamp), Diaz (46. Pawelec)

Tore: 0:1 Kazmierczak (9., Mila), 1:1 Abdellaoue (22./FE, Schlaudraff), 2:1 Huszti (35., Schulz), 3:1 Sobiech (68., Rausch), 4:1 Sobiech (84., Abdellaoue), 5:1 Huszti (87., Sakai)

Gelbe Karten: Schmiedebach / Kelemen, Socha

Rote Karten: Jodlowiec

Zuschauer: 26.200

Schiedsrichter: Sergey Karasev (Russland)

hannover96.de