Starke Serie in Mainz ausbauen

Premierenball kurz vor Fastnacht: Am Samstag tritt Hannover 96 im Zuge des 21. Spieltags auswärts beim FSV Mainz 05 an. Es ist der erste Auftritt der Roten in der neuen Coface-Arena der Rheinhessen. (Samstag ab 15:30 Uhr im LIVETICKER)

Narrhallamarsch und Fastnacht
Mainz, das ist der Narrhallamarsch, Karneval und Fastnacht. Gerade in der Zeit Anfang Februar sind die Karnevalisten in Mainz besonders aktiv, mit Rosenmontag steht der Höhepunkt der Fastnachtswochen vor der Tür. Hannover 96 will sich in diesen Reigen allerdings nicht einreihen. Bei ihrem Samstags-Gastspiel in Mainz wollen die Roten den 05ern am liebsten die Narrenkappe aufsetzen und drei Punkte mit auf die Heimreise nehmen. "Der Druck auf die vor uns platzierten Vereine soll hochgehalten werden, wir kämpfen um die Plätze über uns. Unsere Zielsetzung lautet 'international dabei sein'. Dafür brauchen wir einen Sieg in Mainz", sagt 96-Coach Mirko Slomka im Vorfeld.

Zieler 2012 noch ohne Gegentor
Den ersten Auftritt der Roten in der neuen Coface-Arena der Rheinhessen bestreitet die Slomka-Elf mit einer breiten Brust. Als einziges Bundesligateam ist Hannover 96 im Jahr 2012 noch ohne Gegentor, in drei Spielen sammelten die 96er sieben Zähler. "Das Ziel ist zunächst immer, zu Null zu spielen. Das ist die Grundvoraussetzung, um zu punkten", weist Slomka den Weg. Hält Keeper Ron-Robert Zieler in Mainz seinen Kasten sauber, wäre zumindest ein Punkt sicher. Doch die Niedersachsen haben mit dem Sieg in Berlin bewiesen, dass sie auch in fremden Stadien wieder Hunger auf mehr haben. "Wir haben auswärts die Qualitäten. Mainz ist eine starke Mannschaft mit einem gut besetzten Kader, letztlich aber wollen wir unser Spiel durchbringen", erklärt Slomka. In die gleiche Kerbe schlägt 96-Innenverteidiger Karim Haggui, der nach dem Ausscheiden der Tunesier beim Afrika Cup wieder in Hannover eingetroffen ist und zur Verfügung steht: "Wir müssen selber Druck machen, dabei hinten ruhig bleiben und vorne unsere Stärken zeigen."

Haggui und Eggimann in der Innenverteidigung
Zusammen mit Mario Eggimann wird Haggui in Mainz die Innenverteidigung der Roten bilden. Probleme bei der Abstimmung befürchtet Haggui nicht: "Wir stehen im Training seit drei Jahren zusammen auf dem Platz. Auch im Jahr 2009, etwa am letzten Spieltag in Bochum, haben wir zusammen gespielt." Bei den 05ern könnte es für den Kapitän der tunesischen Auswahl übrigens zu einem schnellen Wiedersehen mit seinem Nationalmannschaftskollegen Sami Allagui kommen, der in Diensten der Mainzer stürmt. Mit ihm teilte sich Haggui während des Afrika Cups noch ein Zimmer, nun werden sie sich auf dem Feld gegenüber stehen. "Das ist schon eine ungewöhnliche Situation", bestätigt der Abwehrspieler, will sich davon aber nicht ablenken lassen. Im dritten Saisonspiel gegen den FSV soll endlich der erste Sieg gelingen. Im Hinspiel reichte es nur zu einem 1:1-Unentschieden. Noch bitterer verlief die DFB-Pokalpartie: Mit 0:1 musste sich 96 geschlagen geben, bis dato die einzige Heimniederlage der Saison in einem Pflichtspiel. In der Bundesliga soll nun Revanche für das Pokal-Aus genommen werden.

"Didi" noch beim Afrika Cup
Verzichten muss Slomka am Samstag auf jeden Fall auf Didier Ya Konan, der mit der ivorischen Auswahl im Finale des Afrika Cups steht. Auch für Christian Schulz kommt die Begegnung nach seinem Hexenschuss im Berlinspiel zu früh. Ebenfalls nicht mit an Bord sind die längerfristigen Ausfälle Markus Miller, Henning Hauger, Carlitos und Leon Andreasen, die sich im Aufbautraining befinden. Auf Seiten der Mainzer fehlen die Langzeitverletzten Bo Svensson und Marcel Risse, ansonsten kann Trainer Thomas Tuchelt aus dem Vollen schöpfen. Im Fokus der FSV-Fans steht bei seinem ersten Heimspiel nach seiner Rückkehr Mohamed Zidan. Der Ägypter erzielte nach seinem Wechsel aus Dortmund an den Rhein in seinem ersten Spiel gleich ein Tor und führte die 05er zu einem 1:1-Unentschieden bei Schalke 04.

Serie auch in Mainz ausbauen
"Zidans Spielweise ist uns bekannt, darauf müssen wir uns einstellen", warnt 96-Coach Slomka vor dem schnellen Stürmer, aber auch vor der gesamten Mainzer Mannschaft: "Sie spielen sehr flexibel, taktisch stellen sie im Spiel permanent um und wechseln das System. Dazu kommen die offensiven Qualitäten. Beim Sieg gegen Freiburg haben sie losgelegt wie die Feuerwehr." Ähnlich sieht es Haggui, beschwört aber gleichzeitig die Stärken der eigenen Mannschaft: "Die Mainzer haben eine etwas andere Spielweise, das macht es schwierig. Aber wir sind auch ein schwerer Gegner." Vor allem ist Hannover ein Gegner, der seit sieben Spielen nicht verloren hat. Eine Serie, die auch in Mainz Bestand haben soll!
rk

So könnten sie spielen:

FSV Mainz 05: Wetklo – Pospech, Bungert, Noveski, Zabavnik – Kirchhoff – M. Caligiuri, Soto – Polanski – Zidan, Choupo-Moting

Hannover 96: Zieler – Cherundolo, Haggui, Eggimann, Pander – Schlaudraff, Schmiedebach, Pinto, Stindl – Abdellaoue, Diouf

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

hannover96.de