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Mirko Slomka, Trainer von Hannover 96: "Wir können durchaus über die ersten 30 Minuten und die nicht genutzten Tormöglichkeiten lamentieren. Wir waren nicht effektiv, Bremen hat uns das heute vorgemacht. Das Gegentor hat uns geschockt. Man hat gemerkt, dass wir enttäuscht waren, nicht in Führung gegangen zu sein. Das hat sich ausgewirkt auf die Zweikämpfe und die Konsequenz auf dem Platz. Bremen war in der zweiten Halbzeit konsequenter und zielgerichteter in den Zweikämpfen. Jan Schlaudraff war fest als Konterstürmer mit seiner Dribbelstärke und Schnelligkeit eingeplant. Er hatte eine Blockade im Rücken, die wir nicht lösen konnten, dadurch hatte er keine Kraft zum Sprinten. Sein Ausfall war sehr schade. Vor dem 2:0 sind wir in eine Diskussion mit dem Schiedsrichter verwickelt, Bremen hat das ausgenutzt. Es ist nicht die Aufgabe von uns Trainern, Szenen wie vor dem Freistoß zu bewerten."

Werder-Trainer Thomas Schaaf: "In der ersten Halbzeit haben wir nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Wie es geht haben wir dann in der zweiten Hälfte gezeigt. Bei den Standardsituationen sind wir entschlossener herangegangen, das hat uns geholfen. Die Mannschaft ist dann ihrem Weg treu geblieben und hat durch die Tore an zusätzlicher Sicherheit gewonnen. Marko Marin hatte Probleme im vorderen Oberschenkel, es ist zumindest eine Verhärtung. Ich wünsche Hannover viel Erfolg gegen Lüttich, ich bin davon überzeugt, dass 96 weiterkommt!"

96-Präsident Martin Kind: "Die Tore haben wir uns für Donnerstag aufgehoben. Die ersten beiden Gegentore fallen aus Standardsituationen. Wir haben die erste Hälfte gut gestaltet. Das Spiel zeigt aber, dass man seine Chancen nutzen muss. Die Mannschaft hat in der ersten Hälfte ihre Qualitäten gezeigt. Das 2:0 für Bremen fiel dann leider zu früh. Im Pokal spricht einiges dafür, dass der BVB das Finale erreicht. Wenn es die Konstellation so ergibt, dass der siebte Platz für Europa reicht, müssen wir das nutzen."

Werder-Legende Ailton: "Es war ein schwieriges Spiel, wir mussten unbedingt das 1:0 machen. Danach war Werder stark! Mein Herz ist immer in Bremen bei Werder. Der internationale Fußball wäre wichtig für Werder."

Klaus Allofs, Geschäftsführer von Werder Bremen: "Pizarro hat in der fraglichen Situation einen Schubser von hinten bekommen, dadurch entsteht die Szene. Heute bin ich wieder zuversichtlicher, dass wir in der kommenden Saison international spielen. Die Verletzungsprobleme müssen allerdings aufhören, dann bin ich durchaus optimistisch. Spiele wie heute stehen auf der Kippe, Standards können einen dann auf die Siegerstraße bringen. Wenn man ein 0:0-Spiel über Standards lösen kann, hilft das!"

Hannovers Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp: "Wenn man das nackte Ergebnis sieht, könnte man meinen, Werder hätte uns an die Wand gespielt. So war es aber nicht. Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei, drei richtig gute Chancen und haben gut gespielt, dann kassieren wir das Gegentor durch einen Standard. In der Pause haben wir uns viel vorgenommen, kommen raus und kriegen das nächste Gegentor durch eine Standardsituation. Danach wurde es natürlich schwierig. Normalerweise macht "Didi" die Chance rein, er hatte etwas Pech und vielleicht den Ball nicht richtig getroffen. So ist das im Fußball, es geht nicht jede Chance rein. Wir haben aber immer noch alle Chancen, uns wieder für Europa zu qualifizieren."

"Kocka" Rausch, linker Mittelfeldmann der Roten: "Wir haben Gas geben, dann kriegst du zwei Standard-Gegentore, plötzlich steht es 0:3 und du fragst dich warum. Das ist die Art, wie es im Fußball manchmal läuft. Normalerweise müssen wir in der ersten Halbzeit führen, so kommt das Eine zum Anderen. Wir sind trotz der Niederlage weiter gut drauf. Wir haben uns hier ja nicht abschlachten lassen, sondern gut gespielt. Trotzdem lagen wir dann mit 0:3 hinten, da war dann auch Pech dabei. Wir sind aber gefestigt genug, die Niederlage gibt uns keinen Knacks."

Sergio Pinto, defensiver Mittelfeldspieler bei 96: "Drei Standards, drei Tore - eigentlich ist das unsere Stärke, aber wir dürfen uns nicht beschweren, wenn wir plötzlich mit 0:3 hintenliegen. Eine 3:0-Führung wäre durchaus verdient gewesen, stattdessen fahren wir mit einer 0:3-Niederlage nach Hause. Über manche Situationen, die der Schiri gepfiffen hat, habe ich mich gewundert und musste schmunzeln. Jetzt müssen wir wieder geil sein auf die Tore, das ist uns derzeit etwas abhanden gekommen. Wir haben zu viele Chancen liegen lassen. Im Fußball bekommt man nichts geschenkt, das hat man heute wieder gesehen. Wir müssen das Spiel jetzt schnell abhaken und uns auf Donnerstag konzentrieren."

96-Geschäftsführer Jörg Schmadtke: "Wir lagen schnell nach Standards mit 0:2 hinten, danach sind wir nicht mehr ins Spiel zurückgekommen. Über die gesamten 90 Minuten gesehen müssen wir die Begegnung allerdings auf die Siegerstrasse bringen. Es gab heute zudem ein paar Schiedsrichterentscheidungen, die für uns nicht nachvollziehbar waren. Die 48. Minute ist schon ärgerlich, im Nachhinein wurde dort das Spiel entschieden. Die Situation zwischen Pizarro und Pogatetz habe ich bisher nicht gesehen, deshalb urteile ich darüber nicht. Wir haben eine halbe Stunde richtig guten Fußball gespielt, aber das Tor nicht gemacht. Sowas wird manchmal bestraft. Wiese hatte heute einen richtig guten Tag und bei uns hat die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Das Spiel heute war wichtig, so sind auch beide Mannschaften angetreten. Es wäre natürlich besser gewesen, wenn wir gewonnen hätten. Noch haben wir neun Spieltage, um auf Platz sechs zu kommen. Am Ende des Tages ist erfolgreicher Fußball ein schöner Fußball."

Werder-Stürmer Claudio Pizarro: "Der Heim-Sieg heute war wichtig. Wir versuchen Richtung Europa zu gucken, der Derby-Sieg heute hat geholfen. Wir hatten heute die Effektivität, die wir in den letzten Spielen nicht hatten. Die Standards haben wir diese Woche trainiert, da wird der Coach froh sein, dass das üben geklappt hat. In der Situation mit Pogatetz habe ich versucht mich loszumachen, ich wollte ihn nicht treffen. Der Schiri hat uns dann ermahnt, ruhig zu bleiben."

Kopfball-Torschütze Sebastian Prödl: "Im Spiel hatte ich keine Angst, in die Kopfballduelle zu gehen. Der Fußball schreibt schon schöne Geschichten, dass ich heute ausgerechnet mit dem Kopf treffe. Wir haben uns sehr gut im Spiel gehalten und waren mutig. Anfangs hatten wir Probleme, die wir in den Griff bekommen haben. Das heutige Spiel war ein Erfolg, wir können zufrieden nach Hause gehen. Aber wir müssen jetzt konstanter werden, sonst wird es eng mit Hannover. Es stehen noch schwere Aufgaben an – wir haben noch neun Endspiele vor uns."

hannover96.de