Andreasen & Co stoßen Play-Off-Tür weit auf

Hannover 96 hat das Hinspiel der UEFA Europa League beim irischen Vertreter St. Patrick's Athletic verdient mit 3:0 gewonnen.

Die Treffer für die Roten erzielten Leon Andreasen (6.), Christian Pander (67.) und Didier Ya Konan (80.). Damit hat das Team von Trainer Mirko Slomka den Grundstein für den Einzug in die Play-Offs gelegt. Trainer Mirko Slomka zeigte sich vor allem mit dem Ergebnis sehr zufrieden: "Wir haben beinahe jede Chance genutzt, waren sehr effektiv im Torabschluss."

Die Rückkehr Andreasens
Mit Leon Andreasen kehrte ein Spieler in die Elf der Roten zurück, der vor über zwei Jahren sein letztes Pflichtspiel für die Roten bestreiten konnte und danach aufgrund von hartnäckigen Verletzungssorgen fast schon vergessen schien. Zudem setzte 96-Coach Mirko Slomka im ersten 96-Pflichtspiel der neuen Spielzeit zunächst auf Rückkehrer Huszti an Stelle von Rausch. Ya Konan stürmte neben Schlaudraff.

... "auf die große Fußball-Bühne"
Im 5.500 Zuschauer fassenden Tallaght Stadium hatte Schiedsrichter Tamás Bognar (Ungarn) die Partie kaum angepfiffen, da zeigten die Roten schon das von Slomka geforderte "Fünf-Sekunden-Pressing" – der Gegner soll nach eigenem Ballverlust keine Chance haben, einen konzentrierten Spielaufbau zu gestalten. Und das Vorhaben gelang besonders in der ersten Viertelstunde ausgezeichnet, vor allem mit Hinblick auf den Aspekt, dass der Auftritt in Dublin das erste Pflichtspiel der Saison 2012/2013 bedeutete. So waren grade einmal sechs Minuten gespielt, als die rund 600 mitgereisten 96-Anhänger das erste Mal jubeln durften. Und zwar über einen ganz besonderen Treffer: Ausgerechnet Leon Andreasen traf bei seinem Comeback mit einem herrlichen Schuss aus 20 Metern in den Winkel. Slomka belohnte den defensiven Mittelfeldspieler für seine "harte Arbeit in den vergangenen zwei Jahren. Damit ist er zurück auf der großen Fußball-Bühne. Außerdem habe ich ihm vor dem Spiel gesagt, dass er ein Tor schießen müsse, um vom Platz zu kommen", schmunzelte der 96-Coach nach der Partie. Auch der Torschütze selber freute sich diebisch: "Einen besseren Tag habe ich lange nicht gehabt. Ich freue mich riesig, dass ich jetzt keine Schmerzen mehr habe und der Trainer an mich glaubt."

Hannover spielbestimmend, aber mit Luft nach oben
Die Roten bestimmten nach dem Führungstreffer weiterhin die Begegnung, ließen aber mit zunehmender Spieldauer den Dritten der irischen Liga besser ins Spiel kommen. Nach gut einer halben Stunde dann der erste Warnschuss von den "Saints", doch O´Connor verfehlte das Tor um zwei Meter. Wenig später musste 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler dann zum ersten Mal wirklich eingreifen, hatte aber mit dem Fernschuss von Greg Bolger keinerlei Probleme. Die 1:0-Führung hatte bis zur Halbzeit bestand, doch 96 hatte noch Luft nach oben, wie auch Mirko Slomka nach dem Spiel unterstrich: "In der ersten Hälfte waren viele technische Mängel zu sehen, die den Rhythmus zerstört haben. Außerdem haben sich kleine taktische Fehler eingeschlichen, die uns das Leben schwer gemacht haben."

Schwächephase direkt nach dem Pausentee
Die ersten 15 Minuten in Durchgang zwei werden den Coach ebenfalls nicht zufrieden gestellt haben, denn St. Patrick`s Athletic kam nun vermehrt zu teils guten Torchancen. Nach einem Eckball in der 49. Minute griff Zieler unglücklich unter dem Ball her, doch die stabile 96-Defensive warf sich mit gleich mehreren Beinen dem einschussbereiten Chris Fagan in den Weg. Kurz darauf entwickelte sich die nächste große Gelegenheit für die Gastgeber auf den Ausgleich, erneut nach einem Eckball. Die zu kurze Abwehr der Roten nahm James Chambers am Elfmeterpunkt auf, zirkelte das Leder dann aber knapp über die Latte. Durchatmen war angesagt für Hannover, das danach durch den eingewechselten "Kocka" Rausch – er kam für den agilen Szabolcs Huszti – die große Chance auf das 2:0 hatte. Nach schöner Kombination über Sergio da Silva Pinto und Jan Schlaudraff stand Rausch plötzlich frei vor Clarke, schob aber knapp am kurzen Pfosten vorbei.

Pander sorgt mit Freistoß-Hammer für die Vorentscheidung
In der 67. Spielminuten rüttelte Christian Pander seine Mannen mit einem Freistoß-Hammer endgültig wieder wach. Aus 30 Metern zog der Linksfuß ab, der Ball schlug per Aufsetzer im Torwarteck ein. Dass der Ball sicherlich nicht unhaltbar für Clarke gewesen ist, tat der Erleichterung bei den Roten natürlich keinen Abbruch. Auch die mitgereisten 96-Fans waren sich spätestens jetzt des Sieges sicher und stimmten rund 20 Minuten vor Schluss den beinahe schon legendären Europapokal-Fangesang "In Kopenhagen schellt das Telefon" an. Zwar sorgte die große Chance von Chris Fagan, der aus spitzem Winkel in der 75. Minute verzog, noch einmal für ein wenig Herzrasen, doch der 3:0-Treffer von Didier Ya Konan (86.) widerlegte endgültig die allerletzten Zweifler. Damit hat die Elf von Trainer Mirko Slomka eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag, den 9. August ab 20.30 Uhr in der AWD-Arena, geschaffen und kaum Zweifel am Einzug in die Play-offs gelassen.
ar

St. Patrick's Athletic: Clarke - O´Brien, Browne, Kenna, Bermingham - Russell, Chambers, Bolger (83. Flood), Forrester (87. Carroll) - Fagan, O`Connor (79. Meenan)

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Eggimann, Pander - Stindl, Andreasen (72. Schmiedebach), da Silva Pinto, Huszti (57. Rausch) - Schlaudraff (79. Abdellaoue), Ya Konan

Tore: 0:1 Andreasen (6.), 0:2 Pander (67.), 0:3 Ya Konan (80.)

Gelbe Karten: Russell / Stindl

Zuschauer: 5500

Schiedsrichter: Tamás Bognar (Ungarn)