1:2 - Ilsös Freistoß entscheidet

Ein genau in den Winkel gezirkelter Freistoß Ken Ilsös (83.) sorgt für eine bittere 1:2 (0:1)-Niederlage der Roten beim Aufsteiger aus Düsseldorf zum Hinrundenende.

Mame Diouf hatte Schahins Gastgeberführung (39.) zwischenzeitlich mit einem Traumtor ausgeglichen (69.).

Haggui auf der Bank
Ohne Veränderung in der Startelf gegenüber dem 3:2 gegen Leverkusen traten die Roten beim heimstarken Aufsteiger aus Düsseldorf an. Der wieder spielberechtigte Haggui nahm also zunächst auf der Bank Platz, Schulz verteidigte neben Eggimann. Auch Mirko Slomkas Gegenüber Norbert Meier setzte quasi auf jene Elf, die zuletzt in Nürnberg mit0:2 den Kürzeren gezogen hatte. Lediglich Kruse musste gelbgesperrt pausieren, Schahin rückte in den Angriff.

Schahin nutzt Lufthoheit
Nach flottem Start der Fortuna – Ilsös Flatterfreistoß musste Zieler mit beiden Fäusten abwehren (2.) – verlor die Partie schnell an Zug. Lediglich Mame Diouf tauchte zweimal gefährlich vor dem Gastgebertor auf, zunächst wurde sein Versuch abgeblockt (10.), dann hatte er Pech, als er einen Aussetzer Bodzeks nicht nutzen konnte und das Leder knapp am rechten Pfosten vorbei spitzelte (25.). Zu diesem Zeitpunkt stand bereits Chahed für den angeschlagenen Schlaudraff (Oberschenkelverhärtung) auf dem Rasen. Die Roten die Partie eigentlich gut im Griff und tauchten weiterhin auch vor dem gegnerischen Kasten auf als die Fortuna. So segelte Ya Konans Versuch knapp neben dem Aluminium (33.). Im direkten Gegenzug deutete dann aber der Aufsteiger sein Offensivpotential erstmals an: Reisingers Volley landete aber nur am rechten Außennetz (34.). Doch fünf Minuten später führten die Rheinländer! Der Ex-96er Balogun hatte auf der rechten Flanke viel Platz, seine über die kleinen Cherundolo und Schmiedebach segelnde Hereingabe erwischte der heranrauschende Dani Schahin mit der Stirn und platzierte das Leder gegen die Laufrichtung Zielers ins äußerste rechte Eck (39.). Fast wäre die Slomka-Elf kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal kalt erwischt worden, doch Cherundolos Abwehrversuch in höchster Not verfehlte die eigene Querstange knapp (45.).

Freud und Leid des Mame Diouf
Auch der zweite Durchgang brauchte einige Minuten, um ein wenig in Fahrt zu kommen. Die 96er suchten die entscheidende Lücke im Düsseldorfer Abwehrverbund, der Gastgeber setzte auf Konter. Für erste Torgefahr sorgte dann Fink, der ein starkes Solo mit einem strammen Schuss abschloss, den Zieler aber im Nachfassen sichern konnte (59.). Kurz darauf musste Gegenüber Giefer all sein Können aufbieten, um Ya Konans Chance nach schöner da Silva Pinto-Flanke zu entschärfen (61.). Doch der größer werdende Druck der Roten sollte zunächst belohnt werden. Ausgangspunkt des :-Ausgleichs war der auffällige Schmiedebach, sich die Kunststoffkugel an der Mittellinie eroberte und eine Maßflanke auf Mame Diouf schlug. Der 96-Goalgetter, bislang in der Liga auswärts ohne Treffer, nahm das Leder am rechten Strafraumeck mit der Brust an und hämmerte es Marke Traumtor mit rechts ins kurze Eck (69.). Nun hatte 96 endgültig Oberwasser und drängte sogar auf den „Dreier“. Doch erneut Diouf (74.) und Rausch (76.) fehlte das nötige Abschlussglück. Den Torschrei endgültig auf den Lippen dürften alle 96-Sympathisanten in der 79. Minute gehabt haben, als Diouf eine so genannte „Tausendprozentige“ nicht machte. Schmiedebach hatte aus der Distanz Maß genommen und Giefer zu einer Glanzparade gezwungen. Der Abpraller landete genau vor den Füßen Dioufs, der aber statt in die Maschen den am Boden liegenden Fortuna-Keeper anschoss. Durch diese Schlüsselszene sollte der Senegalese am Ende die Rolle des entscheidenden Pechvogels statt die des Matchwinners einnehmen. Es sollte nur wenige Minuten dauern, bis sich das Auslassen dieses Hochkaräters rächen sollte: Rausch riss Reisinger an der Strafraumgrenze um. Aus perfekter zentraler Position trat Ken Ilsö an. Der Däne zirkelte die Murmel schließlich in starker Manier unhaltbar für Zieler in den rechten Winkel (83.) – der Aufsteiger hatte zurückgeschlagen. Zu einer echten Schlussoffensive war die Slomka-Elf dann nicht mehr in der Lage, die unnötige Niederlage stand fest.

Und nun zum BVB
Durch das 1:2 zum Hinrunden-Abschluss erhalten die Roten einen Dämpfer vor der Winterpause und verpassen die obere Tabellenhälfte. Was folgt, ist die schwere Pokalaufgabe beim Deutschen Meister Dortmund am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr), wo die 96er auf eine Sensation und damit einen positiven Abschluss des Jahres hoffen.
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STATISTIK

Fortuna Düsseldorf: Giefer – Balogun, Bodzek, Juanan, van den Bergh – Fink, Lambertz, Reisinger, Ilsö (87. Levels), Bellinghausen (76. Cha) – Schahin (62. Nando Rafael)

Hannover 96: Zieler – Cherundolo, Eggimann, Schulz, Rausch (86. Pander) – Schmiedebach, da Silva Pinto, Schlaudraff (22. Chahed), Huszti – Ya Konan, Diouf

Tore: 1:0 Schahin (39., Balogun), 1:1 Diouf (69., Schmiedebach), 2:1 Ilsö (83., Reisinger)

Gelbe Karten: Fink, Bodzek / Eggimann, Diouf, da Silva Pinto

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Zuschauer: 40.000