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Mainz-05 Trainer Thomas Tuchel: "In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme, kompakt zu verteidigen. Das lag aber auch am Gegner. Hannover 96 hat die ersten 45 Minuten sehr stark gespielt. Trotzdem sind wir in Führung gegangen. In einer Phase, in der das Tempo hoch war, aber ohne große Chancen, kassieren wir dann doch noch den Ausgleich. Es fühlt sich bitter an, letztlich ist es aber ein gerechtes Ergebnis. Wir haben leidenschaftlich und laufintensiv gespielt, ein Lob dafür an die Mannschaft."

96-Coach Mirko Slomka: "Es war ein sehr leidenschaftliches Spiel, beide Teams haben alles abgerufen. Der späte Ausgleich war ein stückweit glücklich. Wir haben allerdings eine sehr gute Auswärtspartie gezeigt. In der ersten Halbzeit hatten wir gute Möglichkeiten, man hat aber gesehen, dass die Abstimmung in der Spitze noch nicht zu 100 Prozent passt. Das frühzeitige Gegentor wollten wir vermeiden, zumal wir den Ball eigentlich schon hatten und gerade die zweiten Bälle die Stärke der Mannschaft sind. Wir haben schon in der 30. Minute umgestellt, das war eine taktische Variante, die wir in der Woche besprochen hatten. Die Härte und Schärfe im Spiel war einem guten Bundesligaspiel gerecht. Lars Stindl war gelb-rot gefährdet, deshalb habe ich ihn ausgewechselt. Aus unserer Sicht sind wir mit dem Spiel und dem Ergebnis zufrieden."

96-Keeper Ron-Robert Zieler: "Beide Mannschaften haben heute unheimlich viel gegeben. Wir haben uns dann erst für unseren Einsatz in der zweiten Halbzeit mit einem Tor belohnt, obwohl wir bereits in der ersten Hälfte Chancen hatten. Ich freue mich für Artur. Er ist guter Junge und ich hoffe, dass ihm das Tor Selbstvertrauen gibt. Wir haben eine große Moral gezeigt und bis zur letzten Minute alles gegeben. Mainz hat kopfballstarke Spieler und hat die Standards gut gespielt. Beide Teams haben heute auf Sieg gespielt, allerdings hat es nur für einen Punkt auf beiden Seiten gereicht. Drei Punkte wären natürlich noch schöner gewesen, aber man kann nicht alles haben. Ich hätte zwar lieber gewonnen, aber wir haben kurz vor Schluss noch den Ausgleich gemacht. Damit können wir zufrieden sein. Meine Serie ohne Gegentor ist zwar gerissen, aber das ist nebensächlich. Wir sind in den letzten Spielen immer weiter an den sechsten Platz rangerobbt."

96-"Goalgetter" Artur Sobiech: "Das Tor fühlt sich sehr gut an. Das war ein sehr wichtiger Treffer in der 90. Minute. Ich bin sehr glücklich. Beim Tor war etwas viel Billard im Spiel, aber am Schluss war es dann glatt. Ich habe mit dem Nationaltrainer gesprochen. Er hat mir gesagt, dass ich gute Chancen auf die EM habe."

96-Innenverteidiger Mario Eggimann: "Man kann nicht immer zu Null spielen, aber das 1:1 spricht für unsere kämpferische Leistung. In der zweiten Hälfte hatten wir nicht mehr so viele Chancen, am Ende ist aber alles gut geworden. Wir haben nie aufgegeben und sind letztlich belohnt worden. Da wir in der Defensive immer in abwechselnder Formation trainieren, war die Umstellung heute nicht so schwierig."

Eggimanns Abwehr-Partner Karim Haggui: "Wir wollen möglichst immer ohne Gegentor bleiben, aber einen Punkt mitzunehmen ist wichtiger. Ich habe den ersten Ball gewonnen, konnte den zweiten aber nicht abwehren. Ich musste mir das noch mal angucken, um zu sehen, was da schief gegangen ist. Ein Sieg wäre natürlich besser gewesen. Aber wir haben bis zur letzten Minute gekämpft und nicht nachgelassen. Acht Spiele ungeschlagen sind toll. Wir wollen möglichst nach oben in der Tabelle und machen dafür beim nächsten Spiel drei Punkte. Die Umgewöhnung nach dem Afrika-Cup war für mich problemlos. Nach drei Jahren brauche ich nicht mehr einen Monat, um mich umzustellen."

96-Techniker Jan Schlaudraff: "Wir hatten in der ersten Halbzeit schon drei bis vier große Chancen, da hätten wir zwei bis drei Tore machen müssen. Wenn ein Spieler auf der Zehner-Position spielt, müssen wir versuchen, ihn besser ins Spiel zu integrieren. Die Mainzer konnten ihre erste Chance gleich nutzen. Sie standen kompakt und waren laufstark. Sie haben außerdem über den ganzen Platz Pressing gespielt, das hat es für uns schwierig gemacht, unser Spiel aufzuziehen. Wir haben dann 85 Minuten alles versucht, am Ende alles gegeben und hatten dann Glück. Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht und fahren immerhin nicht mit leeren Händen nach Hause. Wir sind zufrieden mit dem Punkt- der Zähler ist verdient."

96-Kapitän Steven Cherundolo: "Das Ergebnis ist wichtiger als ohne Gegentor zu bleiben. Ohne dieses wäre sicherlich mehr drin gewesen. Wir haben eine sehr gute Laufarbeit geleistet und sind immer für ein Tor gut. Mainz war sehr konterstark. Aber wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind in letzter Minute belohnt worden, weil wir in der zweiten Halbzeit sehr gut ins Spiel gekommen sind und Druck aufs Tor gemacht haben. Nach so einem starken Anfang ist es normal, wenn der Gegner noch einmal aufkommt. Am Donnerstag gegen Brügge müssen wir aber von Anfang an konzentriert sein. Brügge wird nicht so offensiv spielen wie Mainz. Wir müssen Geduld beweisen, so wie wir es heute gemacht haben, und dürfen nie aufgegeben."

96-Neuzugang Mame Diouf: "Es war gut, dass wir am Ende noch ein Tor erzielt haben. Ich habe mein erstes Spiel in der Startelf sehr genossen."

05-Torhüter Christian Wetklo: "In der ersten Halbzeit standen wir unter Druck, in der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel besser im Griff. Das Gegentor kurz vor Schluss ist nicht schön. Es ist für einen Torwart immer ärgerlich, in der 90. Minute einen Treffer zu bekommen. Vor dem Gegentor war es ein bisschen Billard und dann fällt der Ball Sobiech drei Meter vorm Tor auf den Fuß. Insgesamt ist das 1:1 in Ordnung. Entweder müssen wir die Null halten oder das zweite Tor nachlegen, dann gehen wir als Sieger vom Platz. Das ist momentan unser Problem."

05-Torschütze Mohamed Zidan: "Ich bin glücklich und froh, dass ich mit den Fans jubeln durfte, aber enttäuscht, dass es keine drei Punkte geworden sind. Ich bin ausgewechselt worden, weil ich den Ball in den Bauch bekommen habe. Deshalb war ich kurz angeschlagen. Dann hatte ich kurz vor der Auswechslung noch einen Zweikampf mit Pinto. Es ist aber nichts Schlimmes passiert."