Zweimal Pfosten statt Tor - 0:0

Hannover 96 vergibt in Halbzeit zwei beim Aufsteiger Augsburg glasklare Chancen und muss sich am Ende mit einem torlosen Remis zufrieden geben.



Wieder mit Pinto und Rausch
Wechsel auf beiden Seiten: FCA-Coach Jos Luhukay musste gegenüber dem 2:2 bei Hertha den verletzten Reinhardt und den gesperrten Langkamp ersetzen. Möhrle und Brinkmann ersetzten das Duo. Zudem kamen Davids und Stürmer Rafael für Callsen-Bracker und Gogia. Die Augsburger hofften also, mit zwei Spitzen zum ersten Saisonsieg zu kommen. Gegenüber dem 2:1-Erfolg gegen Dortmund setzte 96-Cheftrainer Mirko Slomka wieder auf das Duo Pinto/Rausch für Hauger und den verletzten Stoppelkamp (Muskelfaserriss). Die defensiven Außen Pander und Chahed blieben für Cherundolo und den wieder genesenen Schulz in der Startelf.

Keine Chancen, keine Tore
Die Geschichte einer schwachen ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend, Chancen blieben absolute Mangelware. Baier (14.) und Bellinghausen (36.) näherten sich dem 96-Gehäuse, ohne dass Keeper Zieler eingreifen musste, auf der anderen Seite blieb eine knifflige Szene im Gedächtnis, als Ya Konan im Sechzehner im Duell mit Möhrle zum Fall kam, nachdem Stindl von rechts ins Zentrum gespielt hatte (17.). Ansonsten viel Leerlauf, Abspielfehler auf beiden Seiten und wenig Kreativität. So ging es mit dem einzig logischen Ergebnis in die Kabinen: 0:0!

Viel Dampf über links: Christian Pander stand wieder in der Startelf

Starke Drangphase nicht belohnt
Mirko Slomka stellte taktisch auf ein offensiveres 4-1-4-1 um und brachte mit Routinier Altin Lala zudem mehr Stabilität ins Zentrum, Schlaudraff agierte nun mehr vom Flügel. Das sollte sich auszahlen, die Partie nahm deutlich mehr Fahrt auf. Initialzündung für die Gäste war dann Schlaudraffs Schlenzer aus 20 Metern, den Augsburgs Goalie Jentzsch gerade noch aus dem rechten Winkel drehen konnte (56.) – nun sollte die stärkste Phase der Gäste folgen. In der 62. Minute verhinderte dann erstmals das Aluminium die 96-Führung: Pander hatte klasse von links hineingegeben und Ya Konan spitzelte das Leder, einen Schritt schneller als das FCA-Defensivduo Möhrle/Sankoh, gegen den linken Pfosten. Nur vier Minuten später hatte der Ivorer erneut viel Pech, als er nach Schmiedebach-Vorarbeit erneut am linken Pfosten scheiterte. Zum größten Pechvogel sollte allerdings Lars Stindl werden, dem das Missgeschick unterlief, den Abpraller aus fünf Metern nicht im verwaisten Kasten unterbringen zu können. Die "Tausendprozentige" blieb ungenutzt, da dem früheren Karlsruher das Leder über den Spann rutschte und rechts vorbei ging. Pech auch, dass Schiedsrichter Dingerts Pfeife stumm blieb, als Stindl wenig später im Strafraum in die Doppelzange genommen wurde und zu Fall kam (70.).

Zieler rettet zweimal
Nach dieser nicht belohnten Drangphase der Niedersachsen besannen sich die Bayern dann wieder und kamen plötzlich zu eigenen vielversprechenden Gelegenheiten. So musste Zieler schon einen starken Reflex rausholen, um Mölders Direktabnahme zu entschärfen (71.). Eine Viertelstunde vor Schluss war Zieler dann gleich zweimal zur Stelle, zunächst gegen den Hinterkopfball von Mölders und dann beim Bellinghausen-Nachschuss aus spitzem Winkel. Nun hatten aber die Gastgeber ihr Pulver verschossen, die letzte Großchance sollte wieder den Roten vorbehalten bleiben: Und wieder war es Unglücksrabe Stindl, der das Spielgerät im Anschluss an einen Querschläger in der FCA-Abwehr aus kurzer Distanz nicht im Kasten unterbringen konnte (86.). So blieb das Happy End aus.

Abgerutscht: Lars Stindl hatte zweimal die 96-Führung auf dem Fuß

Royer und Lala mit Saisondebüt
Am Ende hatten die Roten einen möglichen Dreier beim Aufsteiger verpasst – die Chancenauswertung war heute nicht effizient genug. Immerhin blieb die 96-Defensive erstmals in dieser Saison ohne Gegentor. Augsburg wartet weiter auf seinen ersten Dreier in der Eliteklasse. Ihr Saisondebüt bei den Roten konnten sowohl Altin Lala als auch der österreichische Neuzugang Daniel Royer feiern.
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STATISTIK

FC Augsburg: Jentzsch – Hosogai, Sankoh, Möhrle, de Jong – Brinkmann Davids (83. de Roeck), Baier, Bellinghausen (79. Werner) – Mölders, Rafael (60. Gogia)

Hannover 96: Zieler – Chahed, Haggui, Pogatetz, Pander – Schmiedebach, Pinto (88. Royer), Stindl, Rausch (46. Lala) – Schlaudraff (80. Schulz), Ya Konan

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Gogia / Pogatetz, Lala

Schiedsrichter: Christian Dingert (Thallichtenberg)

Zuschauer: 29.113

Fotos: deisterpics

h96.de