Stimmen zum Spiel


96-Cheftrainer Mirko Slomka über...

... das Spiel:

"Bis zur 70. Minuten hat es sich nicht angedeutet, dass wir als Verlierer vom Platz gehen. Wir haben uns in der Pause viel vorgenommen für die zweite Halbzeit und wollten den Gladbachern ihre Stärken nehmen. Allerdings haben wir in der 61. Minuten unseren letzten Torschuss abgeliefert und wurden unruhig. Ich habe von außen gemahnt die Kontrolle zu behalten und den Ball laufen zu lassen. Die drei Torschützen sind keine unbekannten Spieler – da haben wir uns dann echt naiv angestellt und die Tore zu leicht zugelassen. Das ist insgesamt sehr ärgerlich, da wir in den letzten Wochen viele Zähler liegen gelassen haben. Wir sind jetzt mit 11 Punkten in der Tabelle abgerutscht und müssen uns die Zähler wieder hart erarbeiten. Großen Respekt an die Gladbacher. Sie haben gezeigt, dass ihre Mannschaft absolut in Takt ist."

... die 2:0 Führung und den Spielverlauf:

"Das Tor zum 2:0 war einstudiert. Das haben wir gestern im Training durchgespielt. Ein schöner Überraschungsmoment, gerade vor dem Hintergrund, dass es funktioniert hat. Leider haben wir uns zu sehr auf der 2:0-Führung ausgeruht. Das Gegentor zum 1:2 kann passieren, aber anschließend haben wir einfach nicht mehr dagegengehalten, haben Foulspiele begangen, die wiederum zu Standards führten und wir wussten im Vorfeld genau, dass Gladbach dort gefährlich ist. Irgendwann ist es dann eine reine Kopfsache."

... über die Tabellensituation:

"Wenn man die letzten Spiele betrachtet haben wir auch schon viele Punkte liegen gelassen. Heute hätten wir einen Zähler verdient gehabt, aber so ist das im Fußball. Wir werden uns wieder aufrappeln und man sieht an der Tabelle eben auch, wie schnell es gehen kann und wie hoch die Leistungsdichte ist."

... über Hiroki Sakai:

"Ich bin mit seiner Leistung grundsätzlich zufrieden. Hiroki war engagiert und hat gut verteidigt. Es war ein guter Auftakt heute von ihm. Am Ende habe ich auch nicht erwartet, dass er Verantwortung übernimmt und das Spiel beruhigt, da hätte ich andere Spieler im Auge gehabt."


Lucien Favre, Cheftrainer Borussia Mönchengladbach:
"So ein Spiel ist immer gut für den Kopf und die Moral. Gerade in Hannover ist es nicht leicht zu gewinnen. Zu Beginn war 96 aus meiner Sicht ein wenig besser, danach war das Kräfteverhältnis im ersten Durchgang so etwa 50:50. Dann kassieren wir in der zweiten Hälfte ein unnötiges Tor durch einen Konter, wo wir in Unterzahl liegen und ein Spieler aus dem Mittelfeld fehlt, der mithilft den Angriff zu bremsen. Dann kam auch noch das 2:0 – ab dann wurde es natürlich schwer. Trotzdem ist mein Team aber organisiert geblieben, wir machen dann das 1:2. So ist Fußball manchmal: Du denkst mit dem Kopf wieder positiver, man merkt einfach, dass man noch was erreichen kann. Dann kommt das 2:2 und danach wollten wir unbedingt auf Sieg spielen. Die Spieler wollten unbedingt gewinnen. Es kann manchmal so schnell gehen im Leben und so ist es eben auch im Fußball. Wenn man nicht daran glaubt, geht sowas auch nicht. Da muss der Kopf mitspielen und das ist uns heute gelungen."


Lars Stindl, Mittelfeldspieler Hannover 96:
"Wir haben nach dem 2:0 auf unsere Chancen gewartet und wollten unser Spiel aufziehen. Also hinten sicher stehen und vorne Konter setzen. Leider haben wir dann für zu wenig Entlastung gesorgt, haben viele Ballverluste gehabt und sind nach dem 1:2-Anschlusstreffer unsicher geworden. Wir haben echt daran geglaubt hier heute etwas holen zu können, aber dann gleich drei Tore in so kurzer Zeit waren einfach bitter. Dabei ist es leider so, dass Gegentore durch Standardsituationen irgendwie immer möglich sind. Es wird jetzt natürlich schwierig so eine tolle Heimserie noch einmal hinzulegen. Wir wollten diese Serie unbedingt ausbauen."


Jan Schlaudraff, Kreativdirektor der 96er:
"Wir haben drei Tore durch Standardsituationen kassiert. Ein Ball war abgefälscht, einmal haben wir das Kopfballduell verloren - sowas kann passieren, aber geht selbstverständlich nicht. Ich denke nicht, dass wir grundsätzlich ein Abwehrproblem haben, aber in diesen Situationen sahen wir nicht gut aus. Wir dachten zuvor natürlich, dass wir heute als Sieger das Feld verlassen und haben dann irgendwie komplett unser Spiel verloren. Eigentlich haben wir ja vieles richtig gemacht, direkt nach der Pause die Führung erzielt und dann kamen eben die drei Gegentore. Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Ein, zwei gute Spiele können uns in der Liga wieder nach oben bringen. Dafür müssen wir jetzt den Kopf frei kriegen."


Roel Brouwers, Innenverteidiger der Gladbacher:
"Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gezeigt, aber sind auch nach dem 0:2-Rückstand ruhig geblieben und haben einfach weiter gekämpft. Wenn man 2:0 hinten liegt und das Spiel dann noch zum 3:2-Sieg dreht, ist das natürlich auch etwas Glück, aber Glück muss man sich manchmal auch erkämpfen. Wir sind heute dann durch die Standards zurück ins Spiel gekommen und nach dem 1:2 war es schon so, dass wir gedacht haben: Jetzt ist wieder alles drin. Wir haben weitergekämpft und man spürt dann auch das etwas geht und hofft es auch."