66. Nordderby zwischen 96 und dem SVW

Dieses Duell verspricht unterhaltsame und torreiche 90 Minuten: Am Samstag, den 15. September, um 15.30 Uhr, treffen Hannover 96 und Werder Bremen aufeinander. Mirko Slomka rechnet mit "durchaus offensiv ausgerichteten" Gästen.

Alle Nationalspieler stehen zur Verfügung
Die wichtigste Meldung vorweg: Alle 96-Akteure, die zuletzt auf Länderspiel-Reisen weilten, sind "gesund zurückgekehrt. Steven Cherundolo ist seit heute wieder in Hannover und auch Hiroki Sakai geht es gut. Er hat aufgrund von Problemen mit dem Sprunggelenk auf die zweite Partie der japanischen Nationalmannschaft verzichtet", gab der Trainer der Roten bekannt. Verzichten müssen die Gastgeber lediglich auf die weiterhin verletzten Spieler Christian Pander, Christian Schulz – kann damit nicht gegen seinen langjährigen Ex-Verein mitwirken – sowie Stürmer Mame Diouf, der aber immer größere Fortschritte macht. Die Personalsituation sieht Slomka mit Blick auf die nächsten Aufgaben äußerst positiv: "Wir schauen immer wieder: Wer ist in einer guter Verfassung? Wer ist locker? Wer trifft? All diese Aspekte sind zum Beispiel bei allen Stürmern präsent. Das stärkt die Möglichkeit, etwas zu variieren und ist momentan eine traumhafte Chance für uns, offensiv agil zu sein."

Große Vorfreude auf das Aufeinandertreffen mit Werder
Bei den Anhängern beider Lager ist die Vorfreude auf das 66. Nordderby riesig – und das zurecht! In den 20 Duellen zwischen Hannover und Bremen seit dem Wiederaufstieg von 96 fielen mit 81 Toren knapp vier Treffer pro Partie im Schnitt. Die letzten beiden Aufeinandertreffen boten sogar fünf Gründe zum Jubeln (2010/11: 4:1; 2011/12: 3:2), das bessere Ende hatten jeweils die Roten für sich. Doch nicht nur auf den Rängen ist die positive Anspannung spürbar, auch die sportliche Führung fiebert dem Vergleich mit dem SV Werder entgegen: "Wir freuen uns riesig auf ein weiteres Nordderby mit Werder Bremen. Es wurden gute Voraussetzungen getroffen für ein stimmungsvolles Duell in der AWD-Arena", verspricht Mirko Slomka. Die Mannschaft kann ihm ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk – der Trainer wurde am Mittwoch 45 Jahre alt – machen, muss dabei jedoch auf gefährliche Gäste achtgeben.

SVW mit neuem Spielsystem und "neuen Typen"
Bei den Gästen von der Weser hat die sportliche Führung um Klaus Allofs (Geschäftsführer Sport) und Thomas Schaaf den Kader vor dieser Spielzeit noch einmal gründlich erneuert. Beim Erfolg gegen den Hamburger SV standen mit Gebre Selassie, de Bruyne, Elia und Petersen gleich vier neue Spieler in der Startformation. Später wurde im pfeilschnellen Neuzugang Joseph Akpala noch ein weiterer Neuzugang eingewechselt. Dabei setzt Schaaf inzwischen auf ein neues 4-1-4-1-System, das im Vergleich zur vorher fabrizierten Raute in der 4-4-2-Formation noch offensiver ausgeprägt ist. Vor allem auf den Flügeln sorgen Eljero Elia und Marko Arnautovic mit ihren Dribblings für höheres Tempo, wie 96-Trainer Slomka bestätigt: "Werder hat einige neue Typen. Da ist zum Beispiel eine sehr schnelle Flügelzange. Auch im Zentrum haben sie etwas verändert, bieten zudem eine sehr laufstarke und kreative Mittelfeldachse auf. Mit Petersen und Akpala kommen zwei Spielertypen hinzu, die wehtun können." Besonders vom Bundesliga-Auftakt in Dortmund zeigte sich Slomka angetan, attestierte den Werderanern "einen sehr guten Start. Zudem haben sie uns alle überrascht mit ihrem neuen System." Auch die Defensive scheint gefestigter als in der Vorsaison, hier hat der 96-Coach den österreichischen Nationalspieler Prödl als eine der entscheidenden Stützen ausgemacht. "Sebastian Prödl ist in blendender Verfassung. Da müssen wir schon alles aufbieten, um einen Treffer zu erzielen."

"Den Fans nicht nur ein tolles Spiel bieten, sondern auch Punkte hier behalten"
Die Marschroute ist dabei klar: Gegen die Bremer soll der Heimspiel-Hattrick eingefahren werden. Einer, der besonders gute Erinnerungen an den letzten Vergleich in der AWD-Arena haben dürfte, ist Stürmer "Moa" Abdellaoue - Ihm gelangen beim 3:2-Erfolg alle drei Treffer. Auch für diesen Samstag ist der Norweger durchaus eine Variante für die Startformation. Laut Slomka wirkt er "sehr spritzig. Er hat seine alte Gefahr wiedergewonnen und heute in aller Frische mit viel Konsequenz zum Tor trainiert." Dahinter agiert mit Sergio da Silva Pinto im defensiven Mittelfeld-Akteur, der derzeit Lob von allen Seiten bekommt – vor allem vom Trainer: "´Pinte`ist nach wie vor und weiterhin eine feste Größe in unserem Spiel. Er übernimmt Verantwortung und bezieht Position, hat einen ganz hohen Stellenwert im Team."

Andreasen trifft auf seine Ex-Kollegen
Neben ihm agiert mit großer Wahrscheinlichkeit Leon Andreasen. Und das ist die eigentliche Geschichte der bisherigen Saison. Nach seiner elendig langen Verletzungspause hat sich der Däne in die Stammformation der 96er zurückgekämpft und durfte sogar sein Länderspielcomeback feiern. Jetzt kommt es für Leon zum Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein, für den er drei Jahre unter Vertrag stand. "Niemand hat ernsthaft daran geglaubt, dass er nach so einer ausweglosen Situation so zurückkehren wird. Das ist eine herausragende Leistung von ihm und eine wunderbare Wendung. Wir freuen uns über sein sensationelles Comeback! Zudem ist Leon einer dieser Typen, der aus dem Mittelfeld für unheimlich viel Torgefahr sorgen kann, die uns noch schwerer ausrechenbar macht", ist Mirko Slomka von Andreasen begeistert. Und will dies natürlich auch am Samstag um 17.15 Uhr noch sein!
ar

So könnten sie spielen:

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Eggimann, Rausch – Stindl, Andreasen, Pinto, Huszti - Schlaudraff, Sobiech

SV Werder Bremen: Mielitz - Gebre Selassie, Prödl, Sokratis, Fritz - Arnautovic, Junuzovic, Hunt, de Bruyne, Elia - Petersen

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