Mit Biss zum Heimdreier

Hannover 96 trifft am 14. Spieltag (Dienstag, 20 Uhr), zum ersten Mal in der 1. Bundesliga auf die SpVgg Greuther Fürth. Im Duell mit den Franken wollen die Roten unbedingt wieder einen Heimdreier einfahren.

Premiere zwischen 96 und Fürth
Die morgige Bundesligabegegnung zwischen Hannover 96 und der SpVgg Greuther Fürth ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere. Zunächst treffen die beiden Teams zu einer ungewohnten Spielzeit am Dienstagabend, den 27. November, 20 Uhr, aufeinander. Zum zweiten Mal in der Hinrunde gibt es nämlich eine sogenannte englische Woche. Ferner steht für beide Mannschaften sportlich betrachtet an diesem 14. Spieltag bereits viel auf dem Spiel. Während Hannover 96 nach der ernüchternden 1:2-Heimniederlage gegen Freiburg und der 0:5-Pleite vom Wochenende bei Bayern München in der Bundesliga unbedingt den Anschluss an die oberen Tabellenplätze halten möchte, benötigen die Franken aus Fürth dringend einen Dreier, um die Nicht-Abstiegsplätze nicht aus den Augen zu verlieren. Zu guter Letzt ist das Spiel zwischen Hannover 96 und Greuther Fürth eine Premiere. Noch nie trafen die beiden Teams in der 1. Bundesliga aufeinander.


Ex-96er Gerald Asamoah wartet in der 1. Bundesliga schon länger auf einen Treffer

Aufsteiger Fürth fehlt der Goalgetter
Dies liegt schlichtweg daran, dass die Kleeblätter in diesem Jahr ihre erste Spielzeit überhaupt in der Beletage des deutschen Fußballs absolvieren. Diese Premierensaison steht jedoch bis dato unter keinem guten Stern, denn das Team von Trainer Mike Büskens konnte bislang erst einen einzigen Sieg (1:0 in Mainz) verbuchen. Dem gegenüberstehen stehen sieben Niederlagen bei immerhin fünf hart erkämpften Unentschieden. Zuletzt gelang den Fürthern eine Punkteteilung im extrem hitzig geführten Frankenderby gegen Nürnberg – 0:0. Bei dieser Nullnummer wurde die größte Schwäche des Liganeulings abermals sichtbar. Mit gerade einmal zehn Toren aus 13 Spielen stellen die Kleeblätter gemeinsam mit Nürnberg die zweitschlechteste Offensive der Liga. Nur die Augsburger (neun Treffer) konnten den Ball bislang seltener ins gegnerische Tor befördern. Der Abgang vom ehemaligen Goalgetter Olivier Occean, der in der Aufstiegssaison 17 Mal für die Kleeblätter einnetzte und sich damit die Krone des besten Torschützen der 2. Liga aufsetzte, zum Ligakonkurrenten aus Frankfurt wiegt nach wie vor schwer. Weder Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah, der sein letztes Bundesligator in Diensten von St. Pauli im Derby gegen den HSV schoss, noch der formschwache Christopher Nöthe, der im letzten Jahr mit 13 Toren nach Occean der beste Torschütze der Fürther war, konnten die großen Fußstapfen des Kanadiers bisher ausfüllen. Den Fürthern fehlt also neben den verletzten Issa Ndoye (Syndesmosebandriss), Sebastian Tyralla (Kreuzbandriss) und Sercan Sararer (Gelbrotsperre) ein richtig zuverlässiger Knipser im Kader.

96er wollen Defensivprobleme abstellen
Die Roten verfügen bekanntermaßen gleich über fünf hochkarätige Sturmspitzen. Ganze 25 Mal haben die 96-Akteure das runde Leder bereits im gegnerischen Kasten untergebracht. Der viertbeste Wert der Liga. Dem stehen nach der bitteren 0:5-Niederlage beim Rekordmeister nun allerdings ebenso viele Gegentreffer gegenüber. Nur die TSG Hoffenheim (28 Gegentore) lässt in der Defensive noch mehr anbrennen. Der ausschlaggebende Grund, warum die Punkte zuletzt nicht auf dem Konto der Leinestädtern verbucht werden konnten, ist für 96-Cheftrainer Mirko Slomka demnach schnell ausgemacht: "Wir müssen wieder die passende Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden. Am Ende sind die Punkte das Entscheidende. Die Fans wollen zwar am liebsten ein spannendes 3:2 sehen, aber davon hatten wir in dieser Saison doch schon genug. Mir reicht auch ein 1:0-Erfolg". Damit hinten wieder die Null steht müssen die Roten laut Slomka vor allem wieder gemeinsam verteidigen: "Unsere Innenverteidiger machen einen wirklich guten Job. Nun ist es leider so, dass individuelle Fehler in ihrem Bereich schnell bestraft werden. Wir müssen also wieder als Team verteidigen und den Gegner gemeinsam schon früher unter Druck setzen."


Meldet sich fit: Ya Konan gehört gegen Greuther Fürth wieder zum Kader

"Moa" und Stindl fehlen
Diese Philosophie soll gegen Greuther Fürth so schnell wie möglich in die Tat umgesetzt werden. Vor dem Hintergrund, dass die Roten in der Tabelle langsam an Boden verlieren und zuletzt drei Pflichtspiele in Folge ohne Sieg blieben, brennen die 96er auf Wiedergutmachung. "Wir wissen, dass wir morgen gewinnen müssen und wir werden dafür alles tun. Gerade die Heimniederlage gegen Freiburg hat uns sehr wehgetan. Jetzt gilt es sich durchzubeißen, den nächsten Gegner niederzuringen und unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden.", fand 96-Cheftrainer Mirko Slomka im Vorfeld der Partie klare Worte. Im ersten Bundesligaduell gegen die Kleeblätter muss Slomka neben den langzeitverletzten Leon Andreasen (Kreuzbandriss) und Felipe (Hüft-OP) auch auf Stürmer "Moa" Abdellaoue (Rückenverletzung) und Rechtsaußen Lars Stindl verzichten, der im Duell bei den Bayern bereits die fünfte Gelbe Karte gesehen und diesen Umstand im Sinne des Fairplays selbst aufgedeckt hatte. Im Sturm meldet sich dagegen der Ivorer Didier Ya Konan fit zurück. "Didi" hatte das Spiel beim Rekordmeister wegen einer Beckenprellung leider absagen müssen. Auf der Position des Rechtsaußen wäre Adrian Nikci eine Alternative für den gelbgesperrten Lars Stindl. Nikci hatte zuletzt beim 1:0-Sieg der U23 in Lübeck den Siegtreffer erzielt und feierte auch bei den Profis sein Bundesligacomeback, als er in der 79. Minute für Mame Diouf eingewechselt worden war.

Das erste Erstligaduell zwischen Hannover 96 und der SpVgg Greuther Fürth verspricht also ein besonders packendes zu sein. Sportlich wollen sich beide Teams am Dienstagabend, 20 Uhr, in der AWD-Arena mit einem Dreier Luft verschaffen. Knapp 32.000 Zuschauer, darunter etwa 150 mitgereiste Gästeanhänger, freuen sich auf dieses Spektakel.
th


So könnten beide Teams auflaufen:

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Eggimann, Haggui, Rausch - Nikci, C. Schulz, da Silva Pinto, Huszti - Schlaudraff, Diouf

SpVgg Greuther Fürth: Grün - Nehrig, Kleine, Mavraj, Schmidtgal - Fürstner, Pekovic - Klaus, Prib, Stieber - Asamoah

Schiedsrichter: Marco Fritz
hannover96.de