Standard de Liege - encore une fois!

So sieht man sich wieder: Bereits in der Gruppenphase der Europa League trafen Hannover 96 und Standard Lüttich aufeinander. Nun gibt es im Achtelfinale ein Wiedersehen.

Im Hinspiel treten die Roten am Donnerstagabend zunächst in Belgien an (ab 21.05 Uhr im LIVETICKER).

Die Chance, Geschichte zu schreiben
Wenn am Donnerstagabend das Hinspiel im Europa League-Achtelfinale im Stade Maurice Dufrasne zwischen Standard Lüttich und Hannover 96 angepfiffen wird, steht viel auf dem Spiel. "Wir haben die Chance, Geschichte zu schreiben", weiß 96-Mittelfeldspieler Lars Stindl um die Bedeutung. Schon der Sprung unter die letzten 16 Teilnehmer ist für die Roten der größte internationale Erfolg der Vereinshistorie. Doch der Hunger nach noch mehr Erfolgen auf der kontinentalen Bühne ist groß. "Die Resonanz und Euphorie in Hannover sind riesig", hat Stindl mitbekommen und hofft auf eine Fortsetzung der europäischen Festspiele: "Wir wollen unbedingt in die nächste Runde und eine gute Saison krönen!"



Gemeinsam sind wir stark! Die Roten wollen in Lüttich bestehen und sich eine gute Ausgangslage erkämpfen.

Lüttich zu Hause noch ohne Gegentor
Der Gegner aus dem wallonischen Teil Belgiens hat allerdings ähnliche Ambitionen. Standard Lüttich ist der letzte Vertreter Belgiens und überzeugte im bisherigen Verlauf der Europa League vor allem durch eine überragende Defensive. Erst zwei Gegentreffer kassierte die Mannschaft von Coach Jose Riga in den acht Spielen, einen weiteren in der Qualifikationsrunde gegen Helsingborg IF. Zu Hause brauchte Torwart Sinan Bolat gar überhaupt noch nicht hinter sich greifen! Wie gut die Standard-Abwehr steht, musste Hannover bereist in der Gruppenphase erfahren. Sowohl beim 0:0 in der heimischen AWD-Arena als auch bei der 0:2-Niederlage in Lüttich blieb 96 ein Torerfolg verwehrt. "Wir haben in der Vorrunde keine so gute Figur gegen sie abgegeben", gibt Stindl zu, um gleich nachzuschieben: "Umso mehr haben wir nun etwas gutzumachen!" Ähnlich sieht es sein Mannschaftskollege Christian Schulz: "Wir haben schon zweimal gegen Lüttich gespielt und dabei nicht gewonnen. Am besten, wir ändern das am Donnerstag."

Stindl: Fifty-Fifty-Chance
Einfach, darüber sind sich die Roten im Klaren, wird die Aufgabe nicht. "Ich gehe von einer Fifty-Fifty-Chance aus", sagt beispielsweise Stindl. Linksverteidiger Schulz schätzt den Gegner stark ein. Nicht umsonst ist Lüttich in der Europa League noch ungeschlagen. Zudem warnt er vor der hitzigen Atmosphäre im Stadion: "Wir dürfen uns nicht vom Publikum beeinflussen lassen." In den vergangenen Spielen hatten die Standard-Fans allerdings nur bedingt Grund zum Jubeln. Seit sechs wettbewerbsübergreifenden Partien warten "Les Rouches" auf einen Sieg. In der Liga unterlag Lüttich zuletzt dem Sechzehntelfinalgegner der 96er, dem vom Christoph Daum trainierten Club Brügge, mit 0:1. Beim Einzug in das Achtelfinale genügten gegen Wisla Krakau zwei Unentschieden, um nach einem 1:1 in Polen und einem torlosen Unentschieden daheim auf Grund des mehr erzielten Auswärtstreffers weiterzukommen. Auf eine Formschwäche der Gastgeber werden die Roten allerdings nicht bauen. "Wir konzentrieren uns nur auf uns. Wir müssen unsere Stärken einbringen: Die Qualität im Angriff, kompakt stehen und wenig zulassen", erklärt Stindl. Vor allem die schnellen Sturmspitzen der Belgier, Mohamed Tchité und Zoro Cyriac Gohi Bi, stellten Hannovers Defensive bei der Auswärtsniederlage im Gruppenspiel immer wieder vor Probleme.

"Moa", "Schmiede" und "Schlaufi" fehlen
Beim Versuch, sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu erarbeiten, muss die Slomka-Mannschaft jedoch personelle Probleme überbrücken. Manuel Schmiedebach und "Moa" Abdellaoue haben die Reise an die Maas gar nicht erst angetreten. Hinter dem Einsatz von Emanuel Pogatetz steht ein Fragezeichen. Zudem fehlt der gelbgesperrte Jan Schlaudraff. Davon will sich Abwehrspieler Schulz jedoch nicht beirren lassen: "Die Ausfälle sind natürlich kein Vorteil. Aber wir haben schon die ganze Saison über bewiesen, dass wir Leute ersetzen können." Stindl bringt es noch deutlicher auf den Punkt. "Unser Kader ist stark genug, um die Ausfälle zu ersetzen", erklärt der Mittelfeldspieler selbstbewusst. Viel wird davon abhängen, diesen Glauben an die eigene Stärke auch auf dem Platz umzusetzen. Gelingt dies, dann steht auch "Schulles" Plan nichts im Weg: "In Lüttich holen wir ein gutes Ergebnis und zu Hause machen wir dann den Sack zu."
rk

So könnten sie spielen:

Standard Lüttich: Bolat – Ciman, Felipe, Kanu, Pocognoli – Goreux, Buyens, Vainqueur, Gakpé – Tchité, Cyriac

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Eggimann, Schulz - Rausch (Stoppelkamp), Stindl, Pinto, Pander - Ya Konan, Diouf

Schiedsrichter: Tony Chapron (Portugal)

hannover96.de