2:1 - 96 dreht Partie

Die Roten gewannen beim FC Kopenhagen nach Rückstand mit 2:1 (0:0) und haben bei noch zwei verbleibenden Partien vier Zähler Vorsprung auf die Dänen. Jan Schlaudraff (71.) und Lars Stindl (74.) drehten die Partie.

Pinto kehrt zurück
Im Vergleich zur 1:2-Niederlage am vergangenen Sonntag in Gladbach nahm Sergio Pinto seine gewohnte Rolle neben Manuel Schmiedebach in Hannovers Doppelsechs ein. Dafür wich 96-Urgestein Altin Lala auf die Bank. Kopenhagens Trainer Roland Nilsson tauschte indes gleich drei Mal. Anders als beim 2:2-Hinspiel in Hannover standen nun Santin, Kristensen und Oviedo von Beginn an auf dem Rasen.


Goßartig, Wahnsinn, Wunderbar: Kopenhagen in 96 Hand

Abtasten auf beiden Seiten
Gegen tief stehende 96er starteten die Dänen zwar gleich zu Beginn ihre Angriffsbemühungen, waren auch optisch überlegen, verpassten es aber, aus dieser Überlegenheit Kapital zu schlagen. Die Slomka-Elf hingegen versuchte es mit langen Bällen in die Spitze. Doch Abdellaoue und Schlaudraff schafften es nicht, sich entscheidend in Szene zu setzen. Überhaupt war auf beiden Seiten große Vorsicht geboten und so blieben in der ersten halben Stunde Torchancen Mangelware. Die erste hatten in der 28. Minute dann die Gastgeber.
Nach zaghafter Defensivleistung kam N´Doye zum Schuss, doch dieser verfehlte Zielers Gehäuse dann doch um einige Zentimeter. In der Folge Glück für den Nationaltorhüter: Nachdem sich Thomsen auf dem rechten Flügel gut durchgesetzt hatte, konnte Zieler nur abklatschen, doch Santin war im Zentrum zu überrascht und so blieb es beim Remis.
Und die Roten? Die sollten kurz vor dem Pausentee die beste Gelegenheit der Partie bekommen. In der 40. Minute ließ Abdellaoue Ottesen stehen, flankte in der Rücken der FCK-Abwehr zu Stindl, der das Leder aber aus zehn Metern knapp drüber setzte. 0:0 zur Halbzeit.

N´Doye schockt 96
Nach Wiederanpfiff nahm Mirko Slomka den angeschlagenen Christan Pander vom Feld und brachte "Kocka" Rausch. Das war es dann aber auch zunächst mit Action. Wie schon im ersten Spielabschnitt passierte zunächst nicht viel und beide Teams neutralisierten sich, ehe 96 langsam aber sicher das Heft in die Hand nahm. Viel spielte sich nun in der Hälfte der Gastgeber ab und die Roten kamen, allen voran Lars Stindl (51./54.), dem Tor etwas näher. Jetzt wollten die Roten unbedingt die Führung, doch sowohl erneut Stindl (61.) als auch Rausch (64.) verpassten via Fernschussknaller das Ziel nur haarscharf. In dieser Druckphase schlugen dann aber die Dänen zu: Nach diversen Fehlpässen beider Teams im Mittelfeld nutzten die Kopenhagener nach einer Ecke eine vermeintlich ungefährliche Situation im Fünfmeter-Raum aus: Nach zu kurzer Kopfballabwehr landete der Ball genau bei N'Doye, der zum 1:0 für die Dänen traf (67.).


Hängte sich wie immer voll rein: "Moa" Abdellaoue

Schlaudraff und Stindl drehen Partie
Die Roten zeigten sich von dem Rückschlag keineswegs geschockt und erhöhten nun ihrerseits den Druck. Die Folge: Der Ausgleich! In der 71 Minute verlängerte nach Chaheds Hereingabe „Moa“ per Kopf auf die linke Seite zu Schlaudraff, der aus elf Metern trocken zum 1:1 vollendete. Dieses Resultat sollte aber nur drei weitere Minuten Bestand haben, denn was jetzt folgte war schlicht Weltklasse: Stindl nahm einen langen Ball mit rechts an, überlupfte damit Sigurdsson, fasste seinen Mut zusammen und nagelte den Ball aus 17 Metern direkt in den Giebel. Jetzt brachen endgültig alle Dämme und das Parken-Stadion war voll und ganz in Hand der über 10.000 mitgereisten 96-Anhänger.

Ende des Negativtrends
Das war der Nackenschlag für die Platzherren, die sich schlussendlich in ihr Schicksal fügten. Die Roten kontrollierten das Spiel jetzt nach Belieben – auch wenn die bösen Erinnerungen an das Hinspiel, als die Dänen praktisch mit dem Schlusspfiff den 2:2- Ausgleich erzielt hatten, sicher noch in den Hinterköpfen der 96er steckten. Doch dieses Szenario blieb heute aus und so feierte die Slomka-Elf nach zwei Partien ohne Sieg wieder einen Erfolg und ist der K.O-Runde der Europa League zum Greifen nahe.
td


FC Kopenhagen: Wiland - Thomsen, Ottesen, Sigurdsson, Santin (77. Nordstrand) - Bolanos, Grindheim, Kristensen (77. Bergvold), Oviedo - N'Doye, Diouf (84. Absalonsen)

Hannover 96: Zieler - Chahed, Pogatetz, Haggui ,C. Schulz - Schmiedebach, Pinto - Stindl, Pander (46. Rausch) - Schlaudraff (94. Eggimann) , Abdellaoue (92. Ya Konan)

Tore: 1:0 N´Doye (67.), 1:1 Schlaudraff (71.), 1:2 Stindl (74.)

Gelbe Karten: Oviedo / Pogatetz, Haggui

Schiedsrichter: Eric Braahmhaar (FRA)

Zuschauer: 28.000