Was für ein Spiel! Hannover 96 gewinnt durch den Treffer Didier Ya Konans in letzter Sekunde mit 2:1 (1:0) beim Europa League-Gruppenspiel in Helsingborg.
In der Nachspielzeit hatten die Schweden durch Santos die Führung von Mame Diouf (10.) ausgeglichen.
Diouf von Beginn an… 96-Chefcoach Mirko Slomka brachte zwei neue Kräfte gegenüber dem 1:3 von Frankfurt. Schulz ersetzte den rot gesperrten Haggui, dazu kam Diouf für Schlaudraff. Ya Konan übernahm zunächst die rechte Mittelfeldposition. Helsingborgs Trainer Age Hareide gab exakt jener Elf das Vertrauen, die in der Europa League zuletzt 2:2 gegen Twente Enschede gespielt hatte.
…und er trifft Beide Teams spielten sofort mutig nach vorne, bereits nach wenigen Sekunden kam Abdellaoue zur ersten guten Gelegenheit. Doch sein Kopfball nach Rausch-Flanke ging knapp über den Kasten. Die Gastgeber ließen sich aber nicht lumpen und versuchten es durch Bedoya (3.) und Mahlangu (5.) – allerdings ebenfalls erfolglos. Von Minute zu Minute übernahmen jetzt aber die Roten deutlich das Kommando und drängten auf einen Treffer. So musste Mame Diouf gleich zweimal im letzten Moment gestoppt werden (7., 8.). Der dritte Versuch passte dann: Im Anschluss an einen Huszti-Eckball von rechts sprang der Senegalese höher als Gashi und beförderte das Leder per Kopf in die rechte Torecke (12.). Und 96 war nahe dran nachzulegen. Doch weder Diouf mit Hacke nach toller Kombination (25.) noch Eggimann per Kopf (26.) konnten den schwedischen Keeper Hansson überwinden. Wenn der Gastgeber in dieser Phase überhaupt zu annähernd gefährlichen Situationen kam, dann nach Unkonzentriertheiten der 96-Defensive. Mahlangu nutzte einen Rausch-Fehler zu einem allerdings zu harmlosen Schlenzer (28.). 96 dominierte weiter, vergaß es aber weiterhin, den Sack zuzumachen. Ob zweimal Huszti (32., 34.), Ya Konan (33.) oder Stindl (42.) – das Spielgerät wollte einfach nicht an Hansson vorbei ins Gastgebergehäuse. So hätten die Hausherren sogar fast noch vor der Pause den schmeichelhaften Ausgleich erzielt, als deren Goalgetter Djurdjic aus kurzer Distanz Zieler anköpfte (40.).
Er ist wieder voll da: Mame Diouf sorgte für extrem viel Gefahr und traf!
Unfassbare Schlusssequenz Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs waren es die 96er, die die Offensivakzente setzten. Fast unglaublich, dass Diouf und Huszti die grandiose Doppelchance in der 51. Minute ungenutzt liegen ließen. Auch Stindl und Ya Konan hatten zu wenig Zielgenauigkeit (61., 63.). Wie es im Fußball so oft spielt, kann eine solch mangelnde Effizienz auch technisch unterlegene Gegner wieder stark machen. Und vor allem Djurdjic sorgte immer wieder für vereinzelte Nadelstiche. Sein Schlenzer verfehlte den linken Pfosten nur knapp (59.). Und plötzlich musste gezittert werden auf Seiten der Roten. Viel Glück hatten diese, als Helsingborgs nach 73 Minuten zu einer riesigen Dreifach(!)chance kam, diese aber ungenutzt verstreichen ließ: Djurdjis Abschluss wurde von Eggimann geblockt, dann war 96-Keeper Zieler gleich zweimal gegen Alvaro und Bedoya zur Stelle. Auch Alvaros nächster Versuch mit dem Scheitel (82.) verfehlte das Ziel ganz knapp. Aber das, was sich andeutete, wurde in der Nachspielzeit Realität – der Gastgeber glich doch noch aus! Nach einem hohen Ball spitzelte der eingewechselte Alvaro die Kunststoffkugel über Zieler hinweg und traf nach einem ersten Pfostenschuss im zweiten Versuch mit dem Kopf (90+2) – der lange so nahe liegende Dreier schien verloren. Was dann passierte, dürfte in die 96-Annalen eingehen: Über die eingewechselten Pander und Sobiech kam das Leder zu dem bis dahin wenig glücklich agierenden Didier Ya Konan, der eiskalt verwandelte. Die gut 3.000 mitgereisten 96-Anhänger, die das mit 8.000 Zuschauern gefüllte Rund akustisch deutlich beherrschten, durften angesichts des Siegtreffers in allerletzter Sekunde ausflippen.
Kämpfen bis zum Schluss: Didier Ya Konan wurde zum späten "Matchwinner"
Tabellenführer der Gruppe L Durch das erfolgreiche Herzschlag-Finale bleibt Hannover 96 international nicht nur ungeschlagen, man hat zudem weiterhin die Tabellenführung der Gruppe L inne und darf hoffen, im Wettbewerb zu überwintern. Am 08. November folgt die nächste Europa League-Partie – erneut gegen die Schweden, dieses Mal in Hannover. or
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