Stimmen zum Spiel



96-Cheftrainer Mirko Slomka über ...

... das Spiel:
"In der ersten Hälfte haben wir den Druck der Dortmunder nur schwer Stand halten können. Da haben sie drangvoll und beeindruckend nach vorne gespielt und auch das Tor schön herausgespielt. Wir haben uns in dieser Phase von Dortmunds Spielweise zu sehr beindrucken lassen und hatten unsere ersten richtig guten Chancen erst kurz vor dem Halbzeitpfiff. Im zweiten Durchgang haben dann beide Teams alles gegeben. Wir sind immer mehr Risiko gegangen, haben sehr viel investiert und haben uns den Punkt wirklich hart erarbeitet. Ich denke, dass das Unentschieden auf Grund unserer starken zweiten Hälfte am Ende leistungsgerecht war."

... die Bedeutung des Punktgewinns:
"Wir haben schon am Donnerstag eine klasse Leistung gezeigt und das Spiel gedreht. Heute dann das Gleiche noch einmal. Dieser Punkt war im direkten Vergleich mit der Konkurrenz sehr wichtig für uns. Wir mussten diesen Zähler unbedingt holen, um nicht weiter in der Tabelle abzurutschen und deshalb haben wir alles gegeben und bis zum Umfallen gekämpft."

... über die Qualität des Sturms:
"Wir sind natürlich froh, dass wir eine solche Anzahl klasser Stürmer bei uns haben und auch an uns binden konnten. Alle fünf sind für uns enorm wichtig. Man hat ja heute wieder gesehen mit welcher Wucht wir von außen nochmals wechseln können. Das bringt eine ganze Menge."


Jörg Schmadtke, 96-Geschäftsführer Sport:
"Das war ein sehr intensives und temporeiches Spiel. Das nicht gegebene Tor von Mario Eggimann hat uns am Ende sogar gut getan, weil wir die dadurch entstandenen Emotionen positiv für uns nutzen konnten. Die Entscheidung des Schiedsrichters war übrigens völlig korrekt. Den Fan-Boykott kann und brauche ich gar nicht genau zu bewerten. Es gibt klare Regeln, an die man sich halten muss und nach denen gehandelt worden ist. Wir haben heute gesehen, dass wir trotzdem viele tolle Fans haben, die sich von dieser Stimmung nicht anstecken lassen. Eventuell müssen wir den Dialog mit dem anderen Teil der Fans noch einmal intensivieren."

BVB-Trainer Jürgen Klopp über ...

... über das Spiel: "Was soll ich sagen - ich habe drei verletzte Spieler in der Kabine sitzen und wir haben spät den Ausgleich kassiert. Da kann man ja nur von einem gebrauchten Tag sprechen. Dabei haben wir phasenweise gute Momente im Spiel gehabt. Allerdings haben wir in der zweiten Hälfte dann den Faden verloren und das taktisch nicht mehr gut gemacht. Dort haben wir dann zu viel Druck zugelassen und auch einige Fouls begangen, die immer wieder zu Standardsituationen führten. Irgendwann fällt ein Ball nach einer solchen Situation dann auch ins Tor, wobei ich sagen muss, dass der Pfiff kurz vor dem Gegentor echt hart war. Aber das passiert dann in so einer allgemein sehr hitzigen Atmosphäre. Wir hätten einfach früher mit eine unserer Konterchancen den Sieg klar machen können. Die mangelnde Chancenverwertung müssen wir uns selbst ankreiden lassen."

... den Rückstand auf Bayern:
"Wir wollen unsere eigene Saison spielen. Und da ist es völlig unabhängig gegen wen man spielt und wie der Saisonverlauf ist. Wir spielen zwei Mal gegen Bayern und diese Spiele interessieren uns ganz besonders. Vorsprünge oder Rückstände interessieren uns dagegen nicht. Besonders nicht am 7. Spieltag."

... Hannovers Heimstärke:
"Die AWD-Arena entwickelt sich zu einem zweiten Betzenberg. Die Atmosphäre hier ist für jede Mannschaft gefährlich. Nichts desto trotz haben wir es am Ende einfach taktisch nicht gut gemacht. Sowohl defensiv, als auch offensiv, wo wir gerade in der zweiten Hälfte zu hektisch agiert haben und immer wieder falsche Entscheidungen getroffen haben."

Steven Cherundolo, Kapitän Hannover 96:
"Wir können sicherlich noch besser Fußball spielen. In der zweiten Hälfte haben wir den wenigen Raum gegen den deutschen Meister besser genutzt. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, nach dem Spiel am Donnerstag eine solche Leistung abzuliefern. Dortmund war jederzeit brandgefährlich, mit viel Glück hätten sie hier sogar gewonnen. Wir haben jetzt nach sieben Spielen elf Punkte, da fehlen vielleicht noch ein, zwei Zähler."

Ron-Robert Zieler, 96-Schlussmann:
"Ich hätte natürlich lieber gewonnen - die Chancen dafür hatten wir auf jeden Fall. Insgesamt war es ein sehr kämpferisches und hitziges Spiel. Gerade zu Hause geben wir uns einfach nie auf und zeigen immer eine große Moral. Wir wurden im Vorfeld über den Fanboykott informiert und ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Es ist schade, dass uns die Fans deshalb nicht unterstützt haben. Erst am Ende wurden wir für unseren Einsatz auch von Seiten der Fans belohnt."

Karim Haggui, 96-Innenverteidiger:
"Wir haben heute gegen eine sehr starke Mannschaft gespielt und sind dabei trotz einiger Dortmunder Chancen immer ruhig geblieben. Vielleicht war sogar noch mehr drin, aber mit einem Punkt können wir auch sehr gut leben, denn der BVB hatte auch seine Chancen. Spieler wie Reus, Götze und Lewandowski haben eine unglaublich hohe Qualität, doch wir haben gut gegengehalten. Wir wollten nicht so hoch spielen, kaum Räume zulassen - und das ist gelungen. Bei der Szene kurz vor Schluss wollte ich unbedingt den Ball spielen, was ja auch geklappt hat. Am Donnerstag habe ich einen Elfmeter verschuldet, dieses Mal war es auch eng. Ich spiele zuerst klar den Ball, berühre danach vielleicht auch ein bisschen die Füße. Marco Reus hat mir nach dem Spiel aber auch gesagt, dass es eine faire Aktion war."

Jan Schlaudraff, Mittelfeldmotor der 96er:
"Das Ergebnis geht absolut in Ordnung. Wir haben heute eine super Partie abgeliefert, haben alles investiert und am Ende den Punkt absolut verdient. Über die gesamte Spieldauer gesehen war es ziemlich ausgeglichen, wir hatten vielleicht etwas mehr Großchancen. Vier, fünf hundertprozentige Möglichkeiten haben wir uns erspielt, wer das Ding dann reinmacht, ist mir egal. Beim Tor von Mario zieht Ya Konan an Schmelzers Trikot - der schmeißt sich allerdings auch erst dann, als der Ball im Tor ist. Schwer zu entscheiden. Auch die Aktion von Karim ist nicht nicht leicht zu beurteilen, 50:50 Elfmeter oder halt nicht."

Sebastian Kehl, BVB-Kapitän:
"Es schmerzt, wir sind am Ende bitter bestraft worden, hatten die Chance auf drei Punkte. Hannover hat allerdings in der zweiten Halbzeit viel Druck gemacht und wir haben unsere Konter nicht gut genug ausgespielt. Aus gelber Sicht hätte es gerne zwei Elfmeter geben können - ob das realistisch ist, kann ich nur schwer sagen. Hannover spielt zuhause immer sehr aggressiv, sehr leidenschaftlich. Am Ende ist der Punkt verdient."


Mario Götze, Zehner des BVB:
"Ein ärgerlicher Spielausgang, wir hätten die Konter besser fahren müssen. In der zweiten Hälfte sind wir allerdings unter großen Druck geraten, weil wir es nicht konzentriert genug spielen. Bei der Szene gegen mich war es aus meiner Sicht ein Foul, ein klarer Elfmeter, denn ich werde aus dem Lauf gebracht - und warum soll ich mich da fallen lassen? Ich habe freie Bahn."