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Mirko Slomka, Trainer von Hannover 96: "Nach 90 Minuten können wir über diesen Punkt froh sein. In der ersten Halbzeit hatte Augsburg viele Gelegenheiten. Wir haben uns nicht an die Taktik gehalten und waren nicht präsent auf dem Platz. In der zweiten Hälfte sind wir ein hohes Tempo gegangen, haben das Spiel umgebogen, aber nicht das 3:1 gemacht. Wir haben uns auf Grund der zweiten Halbzeit den Punkt erarbeitet, aber auch für Augsburg war es ein verdienter Punkt. Durch die Einwechslung von "Didi" wollten wir in der zweiten Halbzeit den Druck in der Sturmspitze erhöhen, zudem hatte "Moa" einen Pferdekuss von Länderspiel mitgebracht. Pogatetz musste mit Knieproblemen runter. Wir haben Christian Schulz in die Mitte gezogen und wollten über links die Offensivstärke von Rausch nutzen. "Kocka" hat ein gutes Spiel gemacht. Wir haben eine Chance vertan, Bremen zu überholen. Es wäre mit Blick auf die anderen Ergebnisse eine gute Gelegenheit gewesen."

FCA-Coach Jos Luhukay: "Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, sind in Führung gegangen und hatten noch weitere hundertprozentige Chancen. Nach dem 1:0 müssen wir nachlegen. Hannover hat aus dem Spiel heraus in der ersten Hälfte nicht viel geschafft, trotzdem erzielen sie ein Tor. Die Standards sind eine Qualität der Mannschaft, das wussten wir. In den zweiten 45 Minuten ist Hannover ein höheres Tempo gegangen und hätte auch das dritte Tor machen können. So blieb es spannend bis zum Schluss, bis der Elfmeter gegeben wurde. Wenn man beide Halbzeiten betrachtet, dann haben wir den Punkt verdient mitgenommen. Meine Mannschaft hat einen guten Charakter. Ich hoffe, dass es reicht, den FC Augsburg in der ersten Liga halten zu können."

96-Verteidiger und Torschütze Karim Haggui: "Wir haben heute am Ende zwei Punkte verloren. Wenn wir uns die ersten 45 Minuten angucken war das natürlich kein gutes Spiel von uns. Das war nicht Hannover 96, wir haben in dieser und letzter Saison niemals so gespielt. Ich habe keine Ahnung, was heute mit uns los war. Trotzdem gab es das 1:1 zur Halbzeit, über das wir sehr glücklich sein können. In der zweiten Hälfte haben wir dann deutlich besser gespielt und das 2:1 gemacht. Der Elfer am Ende war ärgerlich. Wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die im Abstiegskampf ist, muss man einfach viele entscheidende Zweikämpfe im Mittelfeld und hinten gewinnen. Wenn einer zwei Sekunden zu spät kommt, kriegt der Rest der Mannschaft eine schwierige Situation. Die ganzen 90 Minuten betrachtet können wir mit dem Punkt schon zufrieden sein. Wir haben ein Ziel, den sechsten Platz."

Ron-Robert Zieler, Torwart von Hannover 96: "Wir wollten unbedingt gewinnen, das hat in der zweiten Halbzeit auch lange gut ausgesehen. Bei den strittigen Szenen sehe bei Schulz nicht, ob der Ball an den Arm oder die Brust springt. Bei der zweiten Szene hätte ich gedacht, dass es kein Elfmeter war, vielleicht hat der Schiedsrichter den Strafstoß wegen der ersten Szene gegeben."

Gästestürmer Torsten Oehrl: "Eigentlich wären drei Punkte für uns verdient gewesen, wir waren insgesamt die bessere Mannschaft. Dass wir kurz vor Schluss noch den Ausgleich machen, ist etwas glücklich. Dass wir nach dem 1:0 nicht weitere Tore erzielen, war eine Mischung zwischen Pech und Unvermögen. Wir haben nicht das 2:0 und 3:0 nachgelegt, deshalb sind wir nicht als Sieger vom Platz gegangen."

Augsburgs Manager Andreas Rettig: "Wir brauchen unsere Leistung nicht kleinzureden. Die erste Halbzeit war eine Lehrstunde für Hannover 96. Unsere Mannschaft kommt immer zurück und hat auch heute wieder Moral bewiesen. Wir hatten viele Chancen, aber am Ende zählen die Tore. Ich habe mich geärgert, dass es in der Schlussphase nicht zwei Elfmeter für uns gab. Der Punkt heute war absolut verdient."

FCA-Keeper Simon Jentzsch: "Hannover 96 war der Favorit, wir wie in der gesamten Saison der Underdog. Hannover spielt seit eineinhalb Jahren hervorragenden Fußball, sie sind zu Hause seit 13 Spielen ungeschlagen und international noch dabei. Die Mannschaft hat eine hohe Qualität. Wir haben die erste Halbzeit dennoch hervorragend gespielt und hatten vier oder fünf große Chancen, um beruhigt in die Pause zu gehen. Das ärgerliche Gegentor kassieren wir durch eine Standardsituation. Jeder weiß, dass Christian Pander gute Ecken schlägt. Wir wussten, dass Hannover in der zweiten Halbzeit angreifen würde. Am Ende spricht die Moral für uns, wenngleich der Ausgleich durch einen Elfmeter kurz vor Schluss sicher glücklich ist. Ich konnte von meiner Position nicht erkennen, ob es ein Strafstoß war."

Augsburgs Torschütze Axel Bellinghausen: "Wir sind schon traurig, dass wir nicht drei Punkte mitgenommen haben. Aber nach 90 Minuten nimmt man den einen Punkt dann natürlich mit. Wenn man uns vor dem Spiel gesagt hätte, wir würden einen Punkt mitnehmen, wäre das okay gewesen. In der ersten Halbzeit hätte Hannover schon mausetot sein müssen. Wir haben das nicht geschafft, das müssen wir uns vorwerfen lassen. Beim Handspiel kurz vor Schluss hätte ich Elfmeter gegeben, bei der anderen Situation vielleicht eher nicht."