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VfL-Trainer Felix Magath: "Heute war unsere beste Partie bisher. Wir standen durch Chris und Madlung sehr stabil in der Innenverteidigung sowie Träsch als rechten Verteidiger. Er hat heute bewiesen, dass er länderspielreif ist. Wir sind froh über die Leistungssteigerung. Das Team wächst zusammen, ein Umbruch wie bei uns dauert halt. Die letzten Ergebnisse wurden überbewertet. Auch dort waren positive Ansätzze zu sehen. "Brazzo" hat aus dem Mittelfeld das Spiel belebt. Darauf können wir aufbauen und nun die Kurve nach oben bringen."

Zu Babak Rafati: "Wir haben das eine halbe Stunde vor dem Spiel erfahren. Die Spieler haben zunächst nichts mitbekommen. Wir haben darüber in der Kabine nicht geredet. Ich hoffe, dass wir Babak bald wieder in der Bundesliga sehen."

96-Coach Mirko Slomka: "Gerade in der ersten Halbzeit sind wir auf einen sehr starken und gut eingestellten Gegner getroffen. Die neue Ordnung des VfL hat uns Probleme bereitet. Wir hatten wenig Zugriff auf die gegnerischen Spieler. In der zweiten Hälfte haben wir auf Raute umgestellt. Danach war es besser. Es waren heute einige enge Entscheidungen: das Abseits von Moa, das Handspiel nach Schlaufis Schuss und die rote Karte. Ich glaube nicht, dass Didi so etwas mit Absicht macht. Das war eine klare Fehlentscheidung. Wir hoffen auf einen Freispruch. Ich kann mir nicht vorstellen, das Zieler ein Tor hätte verhindern können. Vier Gegentore hören sich hart an, aber er war chancenlos."

Zu Babak Rafati: "Wir haben vor dem Spiel Informationen über den Vorfall in Köln erhalten, haben das aber nicht an die Mannschaft weitergegeben. Babak ist ein guter Bekannter im Verein. Das war ein Schock für uns."

96-Geschäftsführer Sport, Jörg Schmadtke: "Die Enttäuschung nach Niederlagen ist immer riesengroß – so auch heute. Wir mussten den läuferischen Mitteln und der Aggressivität der Wolfsburger Tribut zollen. Unterm Strich bleibt: Wir haben kein gutes Spiel gezeigt. Es wäre allerdings etwas einfach zu sagen, die Länderspielpausen tun uns nicht gut. Aber zum Glück gibt es jetzt keine Unterbrechungen mehr, das ist auch etwas Erfreuliches. Ich könnte auf Schiedsrichterentscheidungen eingehen, mache das aber nicht. Mit Abseits, Handspiel und roter Karte kommt heute einiges zusammen. Didi wollte in der Situation das Spiel schnell mache. Ich war sehr überrascht von der roten Karte. Beim 3:1 war noch nichts entschieden. Wir gehen jetzt davon aus, dass Didi keine Strafe erhält. Wir würden auch gegen die obligatorische Ein-Spiel-Sperre vorgehen. In der Tabelle ist nun alles komprimierter als zuletzt. Aber nächste Woche ist ein neuer Tag - wir schauen, was dann passiert."

96-Verteidiger Christian Schulz: "Wir haben verdient verloren. Wolfsburg hat uns aggressiv unter Druck gesetzt. Wir haben nicht die Mittel gefunden, den VfL vor Probleme zu stellen. Mit dem 3:1 und dem Platzverweis war das Spiel vorbei. Didi wollte den Ball zur Ecke werfen. Ich gehe davon aus, das er Hasebe gar nicht gesehen hat. Rot ist maßlos übetrieben. Das zweite Gegentor nehme ich auf meine Kappe. Ich muss einfach bei Chris bleibe. Wir hoffen, dass Pinto nächste Woche wieder dabei ist, um die fünfte gelbe Karte von Stindl zu kompensieren."

96-Innenverteidiger Karim Haggui: "Auch wenn wir in der ersten Halbzeit die ein oder andere gute Kombination gezeigt haben - wenn man drei Tore aus Standards bekommt, verdient man auf Bundesliganiveau die Punkte nicht. Jeder hat in diesen Situationen seine Aufgabe und weiß, was er machen sollte. Wir müssen darüber nachdenken, was wir heute abgeliefert haben. Wir wußten, dass Wolfsburg nach dem 1:5 aggressiv und giftig spielen wird und hätten dafür bereit sein müssen. Wolfsburg war besser, aber wir hatten in der ersten Halbzeit auch drei gute Chancen. Ich will über die Schiedsrichterentscheidungen nicht klagen. Didi hat mir gesagt, er habe den Mann überhaupt nicht gesehen. Es war eine harte Entscheidung. Aber das ist jetzt egal. Didi hat rot bekommen und wir haben das Spiel verloren."

96-Stürmer Jan Schlaudraff: "Wir haben nicht gut gespielt und verdient verloren. Wir hatten von Anfang an keinen richtigen Zugriff und konnten nicht so verteidigen, wie wir das wollten. Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen, trotzdem hatten wir in der ersten Halbzeit zwei, drei gute Konter. Wir wußten, was auf uns zukommt und haben nicht richtig dagegengehalten. Es war in dieser Saison die zweite, richtig schlechte Leistung, aber das soll keine Entschuldigung sein. Wir müssen es jetzt gegen den HSV besser machen und vor ausverkauftem Haus ein gutes Spiel zeigen. Wir hatten in den letzten Wochen schon öfters Pech mit den Entscheidungen der Schiedsrichter. Wenn man Hannover ist, schlägt das leider keine großen Wellen - anders als etwa bei Bayern oder dem BVB. Da wäre jetzt schon ein Riesenhype drumherum gestartet worden. Aber wenn wir ehrlich sind: Bei Hannover interessiert das so recht niemanden."

VfL-Mittelfeldspieler Hasan Salihamidzic: "Wir haben das gezeigt, was wir uns im Training erarbeitet haben und wollten kompakt stehen. Es war sehr wichtig, dass auch die Stürmer mit zurückgekommen sind und nach hinten gearbeitet haben. Wir haben so angefangen, wie wir uns dass vorgenommen haben. Wir sind gut in die Zweikämpfe gekommen und haben gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Meinen letzten Doppelpack habe ich vor zehn Jahren geschafft. Hoffentlich dauert es nicht wieder zehn Jahre."

Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio: "Auch bei der 2:0-Führung waren wir vom Kopf her so im Spiel, dass immer noch was passieren kann. Wir haben die Erfahrungen in der Vergangenheit oft genug gemacht. Daher gab es kein Anlass, das Spiel leicht zu nehmen. Wir haben auf das 2:1 reagiert, sind gut aus der Kabine gekommen und haben das 3:1 gemacht. Zur roten Karte kann ich nichts sagen. Ich habe mich auf die Ecke konzentriert und meine Leute geordnet. Auch vom Handspiel habe ich überhaupt nichts mitbekommen."

VfL-Innenverteidiger Chris: "Es war die beste Saisonleistung bisher. Wi rhaben dem Gegner wenig Chancen gegeben. Wie wir das Spiel gewonnen haben, gibt uns viel Selbstvertrauen. Ich überrasche mich selbst nicht mit der Leistung. Ich hatte zwei schwere Verletzungen zu überstehen."