Interview Jörg Schmadtke

Seit Montag, 10. September, ist er zurück an seinem Arbeitsplatz. Jörg Schmadtke, 96-Geschäftsführer Sport, hat nach dreimonatiger Auszeit seine Arbeit wieder aufgenommen und spricht im Interview mit 96TV unter anderem über den guten Start der Roten und das Spiel gegen Werder Bremen.

Herr Schmadtke, Sie haben diese Woche schon unzählige Interviews gegeben und haben immer gesagt, Ihre erste Amtshandlung war Kaffee kochen. Wie schmeckt denn der Kaffee hier wieder im Büro?

Jörg Schmadtke, 96-Geschäftsführer Sport: "Nach wie vor sehr, sehr gut, er ist heiß, kräftig und schmeckt."

Das freut uns natürlich sehr. Die erste Arbeitswoche geht langsam zu Ende, wir haben jetzt Freitag. Wie blicken Sie auf die erste Arbeitswoche zurück?

Schmadtke: "Es tun alle immer so, als ob es was ganz Neues wäre. Die Woche war so, wie sie sonst auch schon vor der Auszeit war. Es gibt ein paar Dinge zu tun, ein paar Dinge zu besprechen, das ist auch diese Woche geschehen. Die Dinge nehmen ihren Lauf."

Haben sich denn viele Dinge angestaut oder konnten Sie auch von zu Hause aus gut mit Ihren Kollegen arbeiten?

Jörg Schmadtke: "Also erst einmal bin ich sehr dankbar, dass ich die Auszeit überhaupt habe nehmen dürfen, dass man mir die Möglichkeit gegeben hat. Ich weiß, dass das eine unglaublich hohe Wertschätzung ist und darauf bin ich auch stolz und ich bin auch froh, dass es so gelaufen ist. Aber ich muss auch sagen, die Auszeit hat gezeigt, dass die Strukturen, in denen wir hier arbeiten, funktionstüchtig sind - unabhängig davon, wer jetzt gerade da ist. Und das ist eine wichtige und gute Erkenntnis, weil wir die ganzen wichtigen Dinge haben abwickeln können und ich nicht körperlich präsent sein musste."

Hatten Sie auch schon die Chance, bei der Mannschaft vorbeizuschauen?

Jörg Schmadtke: "Ja, ich war Montagmorgen direkt unten bei der Mannschaft und habe Hallo gesagt, das Trainerteam begrüßt und signalisiert, dass ich wieder da bin."

Ich nehme an, Sie haben das Sportliche von Zuhause vom Fernseher aus verfolgt. Wie blicken Sie auf den Saisonstart zurück?

Jörg Schmadtke: "Ich glaube, der Saisonstart war sehr eindrucksvoll bisher. Wir haben erneut die Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League geschafft und das, muss ich sagen, relativ glatt, relativ souverän und mit unglaublich vielen Toren. Und auch der Bundesliga-Start mit einem Unentschieden und einem wunderbaren Sieg auch für unsere Fans bei unserem Nachbarn mit 4:0, der war richtig gut, der war gelungen."

Ja, das sieht alles ziemlich positiv aus. Wir haben noch kein Spiel verloren, was uns natürlich alle sehr freut. Sehen Sie denn noch irgendwo Verbesserungen, gerade was den sportlichen Bereich angeht?

Jörg Schmadtke: "Wir sind am Beginn der Saison, es ist nicht so, dass wir jetzt die Füße hochlegen und uns ausruhen können. Die Mannschaft hat einen guten Start hinbekommen, gar keine Frage. Aber da muss sie auch dranbleiben und das wird sie auch tun. Sie wird sich auch weiterentwickeln, es wird auch mal Rückschläge geben, aber ich glaube, die ersten Spiele haben gezeigt, dass wir insgesamt einen Kader haben dieses Jahr, der sehr flexibel ist, der sehr homogen ist, wo viel getauscht werden kann und jeder seine Rolle inne hat und auch jeder darauf brennt, Einsatzzeiten zu bekommen."

Dann lassen Sie uns nochmal kurz auf Sie persönlich schauen. Wenn Sie nachher Feierabend machen, stehen dann zuhause noch viele Umzugskartons?

Jörg Schmadtke: "Es gibt ein paar, die stehen noch unterm Dach, aber da werde ich mich irgendwann in Ruhe dran begeben. Im Prinzip ist alles eingeräumt, es sind nur noch Kleinigkeiten zu machen. Die Dinge stehen und wir fühlen uns auch schon sehr wohl und heimisch."

Am Samstag erwarten wir ausverkauftes Haus gegen Werder Bremen. Wie blicken Sie auf das Spiel? Das wird nicht so einfach oder?

Jörg Schmadtke: "Wenn wir die Pokalniederlage mal außen vorlassen: Die Bremer haben in Dortmund ein ausgesprochen gutes Spiel gemacht, haben sehr unglücklich verloren am Ende und haben jetzt zuhause den HSV besiegt. Ich glaube, dass sie insgesamt eine deutlich größere Stabilität haben als im letzten Jahr, sie sind schwerer zu bespielen. Sie haben gute Transfers gemacht und es wird eine interessante Auseinandersetzung werden am Samstag. Ich glaube, dass das zwei Mannschaften sind, die nach vorne spielen werden, ich glaube, wir werden einige hochkarätige Zweikämpfe sehen und vielleicht auch viele Tore."

Was stimmt Sie positiv, dass wir auch am Samstagabend in der Bundesliga ungeschlagen in unserer AWD-Arena bleiben?

Jörg Schmadtke: "Wir sind im Moment gut drauf, haben viele Variationsmöglichkeiten und es ist auch nicht ganz so einfach, gegen uns Tore zu erzielen."

Dann möchten wir jetzt zum Schluss natürlich den Klassiker eines jeden Interviews hören - Ihren Tipp.

Jörg Schmadtke: Ich habe gestern Abend bei einer anderen Talkrunde 2:1 getippt, weil mir der 3:1-Tipp weggenommen wurde. Ich fände es aber schön, wenn wir 3:1 gewinnen würden.

Dann sehen wir uns am Samstag, herzlichen Dank für Ihre Zeit!

Das Interview führte Felix Janoschek.