Hannover 96 schlägt zu Saisonbeginn die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:1 (2:1). Die Treffer erzielten Jan Schlaudraff (15.) und Mohammed Abdellaoue (30./FE), Sejad Sahilovic besorgte den zwischenzeitlichen Ausgleich (18./FE).
Ohne Didi und Stevie gegen 1899 Bei hochsommerlichen Temperaturen empfingen die Roten ihre Gäste aus dem Süden zum ersten Heimspiel der neuen Spielzeit. Die 40315 Zuschauer in der AWD-Arena sollten in den folgenden 90 Minuten ein munteres Spielchen zu sehen bekommen, in dem keine Langeweile aufkommen sollte. Einer stand von Anfang an nicht im Kader: Ausgerechnet Fanliebling und 96-Torschützenkönig der vergangenen Saison, Didier Ya Konan, musste heute zuschauen, wie sein Team um die Punkte kämpfte. Trainer Mirko Slomka verzichtete auf den Einsatz des Ivorers, um ihn für die bevorstehenden Europa League Play-offs zu schonen. Für ihn rückte Jan Schlaudraff ins Team, der in der Vorbereitung bereits mit seiner Leistung auf sich aufmerksam gemacht hatte. Die Langzeitverletzten Leon Andreasen und Carlitos laborieren nach wie vor an ihren Blessuren. Auch Artur Sobiech muss weiterhin auf seinen Einsatz im 96-Dress warten. Von der Bank aus verfolgte auch Kapitän Steven Cherundolo das Geschehen. Allerdings sah es bei den Hoffenheimern ebenfalls alles andere als rosig aus. Die Leistungsträger Sigurdsson, Weis, Ibisevic und Ibertsberger fehlten dem neuen TSG-Trainer Holger Stanislawski , der in der heutigen Begegnung unter anderem auf Neuzugang Fabian Johnson setzte.
"Schlaufuchs" Schlaudraff Nach beidseitigem Abtasten zu Beginn der Begegnung, in der beide Mannschaften zunächst nur selten den Weg über die Mittellinie fanden, nahm die Partie langsam an Fahrt auf. Freistösse und Ecken auf beiden Seiten prägten vorerst das Spiel. Mittelfeldmann Sergio Pinto hatte dann die erste Chance, nachdem er einen Freistoss aus halblinker Position vors Tor brachte (10.) - die Hoffenheimer klärten jedoch per Kopf. Doch nur eine Minute später sollte das Aufeinandertreffen eine entscheidende Wendung nehmen. Jan Schlaudraff legte sich die Kugel aus gut zwanzig Metern zum Freistoß bereit. Während 1899-Keeper Starke noch seine Mauer sortierte, hielt "Schlaufi" einfach drauf und schlenzte den Ball wunderschön ins linke, obere Eck – sehr zum Ärger der verdutzten Gäste. Doch die 1:0-Führung sollte nicht lange Bestand haben. Bereits drei Minuten später zeigte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer auf den Elfmeterpunkt. Emanuel Pogatetz hatte Johnson im 96-Strafraum unsanft von den Beinen geholt – den fälligen Foulelfmeter verwandelte Sejad Salihovic zum 1:1-Ausgleich (18.). Ein zweiter Treffer aus gleicher Position gelang dem Führungstorschützen mit der Nummer 13 nicht (27.), jedoch seinem Teamkollegen "Moa" Abdellaoue. Der brachte die Roten per Foulelfmeter mit 2:1 in Front (30.), nachdem Schlaudraff im gegnerischen Strafraum von Edson Braffheid zu Boden gebracht worden war. Die restlichen Minuten bis zum Halbzeitpfiff hielten die 96er die Kraichgauer weiter auf Trab, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Die Sinsheimer kamen noch einmal durch Johnson (42.) und Sahilovic (45.) gefährlich vors 96-Tor. Mit dem knappen Vorsprung ging es für beide Teams in die Halbzeitpause.
96 bringt das Ergebnis über die Runden In der zweiten Hälfte forcierte zunächst 96 das Spiel nach vorn, jedoch kamen die Hoffenheimer immer besser in die Partie und tauchten in Folge dessen öfter vorm 96-Keeper Ron-Robert Zieler auf. Möglich machten diese Aktionen unnötige Ballverluste der Roten, die zeitweilig überhastet die Kugel hergaben. Zwar erhöhten die Blau-Weißen im Laufe der Zeit den Druck, nennenswerte Chancen ergaben sich für die Gäste jedoch nicht. Obasi verzog nach einer Hereingabe des eingewechselten Sven Schipplock (70.) nur knapp. 96-Trainer Slomka brachte mit Henning Hauger (69.) und Christian Pander (75.) noch einmal zwei frische Spieler. Dann erneutes Raunen auf den Rängen und Durchatmen bei allen 96-Fans - nach einer Flanke von Obasi rutschte der eingewechselte Roberto Firmino nur Millimeter am Ball vorbei (79.). Kurz vor Abpfiff prüfte Manuel Schmiedebach noch einmal 1899-Torwart Tom Starke, der den Ball nur wegfausten konnte – der fällige Nachschuss blieb jedoch aus. Mit dem 2:1 sicherten sich die 96er den ersten Heimdreier der Saison und vermiesten Holger Stanislawski die Hoffenheimer Trainerpremiere. nr
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