Am 31. Spieltag tritt Hannover 96 am Samstag beim Hamburger SV zum Nordduell an. Glaubt man der Statistik, können sich die Roten große Hoffnungen auf weitere Punkte für Europa machen (ab 15:30 im LIVETICKER).
Gastgeber im Abstiegskampf Gäbe es in der Bundesliga einen Lieblingsgegener, für Hannover 96 wäre dies ohne Frage der Bundesliga-Dino Hamburger SV. Gegen kaum eine andere Mannschaft konnten sich die Roten seit ihrem Wiederaufstieg im Jahr 2002 eine bessere Bilanz erspielen. 19 Spiele fanden in diesem Zeitraum statt, nur dreimal gingen die Niedersachsen als Verlierer vom Platz. Neben der Statistik der vergangenen zehn Jahre spricht auch die aktuelle Tabelle für die Slomka-Elf. Die 96er reisen als Tabellensiebter zum Vierzehnten. "Auf dem Papier sind wir Favorit. Ein Europapokalanwärter tritt bei einem Abstiegskandidaten an – bisher haben wir sicher eine bessere Saison als die Hamburger gespielt", bestätigt 96-Coach Mirko Slomka, um im gleichen Atemzug zu warnen: "Es wird ganz schwer in Hamburg. Die müssen zu Hause gewinnen und Punkte für den Klassenerhalt sammeln."
Slomka: Hamburg europäisch angehen Doch auch die Roten sind unter Zugzwang, wollen sie die erneute Teilnahme am internationalen Geschäft realisieren. "Wir brauchen jeden Punkt für die Europa League, dafür müssen wir alles tun. Ein Sieg würde die Tür nach Europa ganz weit öffnen", weiß Slomka. Auswärts wusste seine Mannschaft in den vergangenen Partien allerdings nicht wirklich zu überzeugen. Deshalb gibt er Trainer für das Nordduell an der Elbe auch eine ganz besondere Parole aus: "Wir müssen die Begegnung wie ein Auswärtsspiel in der Europa League angehen!" Im Gegensatz zur Bundesliga trumpften die 96er hier auch auf fremden Plätzen regelmäßig auf, unter anderem mit Siegen in Poltawa, Kopenhagen und Brügge. "Wir hatten dort eine andere Art, uns zu präsentieren. Daran sind wir gewachsen, diese Erfahrungen müssen wir nun auf die Liga übertragen", sagt Slomka.
Fehler erzwingen Die Hanseaten warten in der Imtech-Arena nunmehr seit dem 4. Dezember auf einen Heimdreier, auswärts unterlagen sie am vergangenen Spieltag bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 0:4. "Der HSV war dort aber nicht so schlecht, wie das Ergebnis es aussagt. Sie haben dort einige leichte Fehler gemacht, die man nur macht, wenn man im Abstiegskampf steckt", hat Slomka beobachtet. Von seiner Mannschaft fordert er daher: "Diese Fehler müssen wir ebenfalls erzwingen, die Ballgewinne dann konsequent nutzen und eiskalt sein." Der 96-Trainer erwartet von den Hamburgern allerdings auch heftige Gegenwehr: "Die Hamburger werden mit viel Leidenschaft auftreten und von Beginn an angreifen. Kämpferisch wird Hamburg alles geben." Für die Roten gelte es daher, ebenfalls kämpferisch zu überzeugen und ein System zu finden, um den Hausherren etwas entgegenzustellen. "Wir müssen eine Leistung zeigen, die mindestens einen Punkt verdient", unterstreicht Slomka den Willen, zählbares von der Elbe mitzunehmen.
Ausfälle auf beiden Seiten Beide Trainer haben vor dem Nordduell jedoch mit einigen Ausfällen zu kämpfen. So werden 96-Coach Slomka auf jeden Fall Mame Diouf (Sprunggelenksverletzung) und "Moa" Abdellaoue (Innenbandverletzung) fehlen. Gesetzt im Sturm ist damit der zuletzt treffsichere Didier Ya Konan. Angesprochen auf die Möglichkeit, dass Artur Sobiech von Beginn an für den verletzten Diouf stürmen könnte, ließ sich der Trainer nur entlocken: "Das ist eine Option, aber dafür haben wir ihn ja geholt." Auf Seiten der Hanseaten droht ein Ausfall von Mladen Petric, der das Abschlusstraining auf Grund eines grippalen Infekts verpasste. Für ihn könnte Heung-Min Son in die Startelf rutschen. Definitiv nicht dabei sind die verletzten Dennis Diekmeier (Bänderriss) und Slobodan Rajkovic (Innenband) sowie der rotgesperrte Paolo Guerrero. Doch egal, welche elf Spieler letztlich für ihr Team auf dem Platz stehen werden, eines ist schon jetzt klar: Der kämpferische Einsatz wird bei jedem stimmen, schließlich wissen alle um die weitreichende Bedeutung des Nordduells! rk
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