14. Spieltag: Hannover 96 - Hamburger SV

Derbyzeit, Teil II! Am Samstag, 18.30 Uhr, trifft Hannover 96 auf den Hamburger SV.

Nach dem Niedersachsenduell beim VfL Wolfsburg steht für Hannover 96 nur eine Woche später bereits das nächste Nachbarschaftsduell an: Der Hamburger SV ist am 14. Spieltag zu Gast in der AWD-Arena.

Dramatische Duelle gegen Hamburg
Wenn der aktuelle Tabellenachte auf den Tabellenvierzehnten trifft, ist dies mehr als nur ein normales Bundesliga-Spiel. Es ist das Aufeinandertreffen des "kleinen" HSV aus Hannover und des "großen" HSV aus Hamburg, eine Begegnung, die alleine auf Grund der geografischen Nähe der Beteiligten Brisanz verspricht. Die Rolle des "Großen" und "Kleinen" war lange Zeit klar vergeben, doch zuletzt schickten sich die Roten aus Niedersachsen an, den Hanseaten zumindest sportlich den Rang abzulaufen. In der vergangenen Saison landete 96 auf Platz vier, Hamburg nur auf Rang acht. Und auch in dieser Spielzeit stehen die Niedersachsen in der Tabelle wieder vor dem Nordrivalen. Für die Roten gilt es im allerdings, gegen den Trend der zuletzt absolvierten Spiele anzukämpfen. In den vergangenen fünf Partien sammelten die 96er nur vier Punkte. Besonders die 1:4-Niederlage in Wolfsburg liegt noch schwer im Magen. "Wir haben letzte Woche kein gutes Spiel gezeigt. Gegen Hamburg wollen wir es besser machen", gibt Mirko Slomka die Marschroute vor. Für den 96-Coach ist das Nordderby "das Highlightspiel des Bundesliga-Spieltags. Das Stadion am Samstagabend ist ausverkauft und gegen den HSV waren es immer spannende und dramatische Duelle."

Hanseaten liegen den Roten
Hannover hat sich in den Jahren seit dem Wiederaufstieg für die Hanseaten zu einer schwer zu knackenden Nuss entwickelt. In den 18 Begegnungen seit dem Jahr 2002 mussten die Roten nur drei Niederlagen einstecken. Gar nur einmal siegten die Hanseaten in dieser Zeit an der Leine, am ersten Spieltag der Saison 2007/08. Ansonsten sprechen die Heimergebnisse der jüngeren Vergangenheit gegen den "großen" HSV klar für 96: Fünf Siege und drei Unentschieden wurden eingefahren. "Ich habe durchaus wahrgenommen, dass die Bilanz gegen Hamburg in den vergangenen Jahren gut ist. Das hat aber keinen Einfluss auf die anstehende Partie. Wir müssen uns den Vorteil in den 90 Minuten erkämpfen", sagt 96-Trainer Mirko Slomka, fügt aber auch an: "Wenn es so ist, dass uns der HSV liegt, nehmen wir das gerne mit." Auch die aktuelle Saison spricht für die Roten: Zuhause ist 96 noch unbesiegt, schlug unter anderem Bremen, Dortmund und Bayern! "Wir freuen uns immer auf Heimspiele und wollen den Status behaupten", erklärt Slomka.

Fehler beim Gegner provozieren
Die Gäste von der Elbe haben sich nach einem schwachen Saisonstart und dem Rausschmiss von Trainer Michael Oenning zuletzt deutlich gesteigert. Von den vergangenen fünf Begegnungen ging keine verloren, neun Punkte sammelten die Rothosen dabei ein. Unter Thorsten Fink, seit vier Spielen als neuer Coach für die Stellinger zuständig, gelang am vergangenen Wochenende gegen Hoffenheim der erste Heimsieg. "Die Hamburger haben eine gewisse Stabilität erreicht, es herrscht eine neue Konstanz. Sie treten deutlich offensivfreudiger auf als noch unter Oenning", hat Slomka beobachtet. Die Kehrseite der angriffslustigeren Ausrichtung: Die Gäste haben ligaweit die meisten gegnerischen Torschüsse zugelassen. Ein Punkt, an dem es den Hebel anzusetzen gilt. Slomka erklärt: "Wir müssen unsere Stärken einbringen: Zweikämpfe im Zentrum erfolgreich bestreiten, die Bälle in den richtigen Positionen gewinnen und die Eroberung der zweiten Bälle, danach das schnelle Umschalten. In Wolfsburg gab es zu viele Fehler in den eigenen Reihen, die hat der VfL genutzt. Diesmal wollen wir diese Fehler beim Gegner provozieren!"

Ya Konan und Stindl gesperrt – Pinto wieder fit
Beim Personal ist der 96-Trainer allerdings zu Umstellungen gezwungen, betroffen ist vor allem die rechte Außenbahn. Didier Ya Konan fehlt nach seiner roten Karte im Niedersachsenduell genauso wie Lars Stindl, der in Wolfsburg seine fünfte gelbe Karte der Saison kassierte. Wer die Lücke auf der rechten Seite schließen soll, ließ der 96-Trainer noch offen. Möglich sind mehrere Alternativen: Offensivallrounder Moritz Stoppelkamp würde sich anbieten, auch Konstantin Rausch, eigentlich auf der linken Seite zu Hause, wäre eine Option. Womöglich hat Slomka aber noch einen anderen Pfeil im Köcher und überrascht die Gäste mit einer ganz neuen Variante. Zurück in der Startelf wird Sergio Pinto erwartet, der sich nach seiner verletzungsbedingten Pause einsatzbereit zurückmeldete. "Er hat signalisiert, dass er spielen kann", berichtet Slomka. Auch Kapitän Steven Cherundolo rückt wieder in die Anfangsformation. Seine Chancen, von Beginn an dabei zu sein, bezeichnete Slomka als "sehr gut".

Hamburg ohne Petric
Bei den Hamburgern hat Fink keinen Anlass, die Startaufstellung nach dem 2:0-Erfolg gegen Hoffenheim zu verändern. Die Abwehr um Kapitän Heiko Westermann und Keeper Jaroslav Drobny blieb gegen die 1899er zum ersten Mal in dieser Spielzeit ohne Gegentor. Dazu beigetragen haben auch Tomás Rincón und Gojko Kacar, die sich mittlerweile auf der Doppelsechs im defensiven Mittelfeld durchgesetzt haben. Die offensiven Rollen im Mittelfeld besetzen auf links Marcel Jansen, sein Gegenpart auf der rechten Seite ist der junge Gökhan Töre. Verzichten muss Fink auf Mladen Petric, der Angreifer fällt nach einem Muskelfaserriss weiterhin verletzt aus. Für den Kroaten haben zuletzt der Peruaner Paolo Guerrero und der Schwede Marcus Berg die Aufgaben im Sturm übernommen.
rk

So könnten sie spielen:

Hannover 96: Zieler – Chahed, Haggui, Pogatetz, Schulz – Stoppelkamp, Schmiedebach, Pinto, Pander - Abdellaoue, Schlaudraff

Hamburger SV: Drobny - Diekmeier, Westermann, Bruma, Aogo - Kacar, Rincon - Töre, Jansen - Guerrero, Berg

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)