96-Kapitän Cherundolo trainiert wieder

Er war zusammen mit Sergio Pinto das Herzstück der 96-Mannschaft. Das sagt immerhin sein Trainer über Manuel Schmiedebach. Doch schlägt das Herz des 22-Jährigen auch für 96? Die Vertragsverhandlungen ziehen sich hin.


VON THORSTEN LANGENBAHN

HANNOVER. „Ich fühle mich wohl in Hannover“, sagt Schmiedebach. Er weiß, was er dem Klub zu verdanken hat. Und Mirko Slomka, der ihn zum Stammspieler machte. Dennoch zögert der defensive Mittelfeldspieler, seinen Vertrag übers Saisonende hinaus zu verlängern.

96-Sportchef Jörg Schmadtke schmiedet fleißig an einer gemeinsamen Zukunft mit Schmiedebach, momentan liegen die Gespräche allerdings auf Eis. „Wir haben ein Jahr Zeit“, mahnt Schmadtke zur Ruhe, „ich bin zuversichtlich, dass wir die Gespräche zum richtigen Zeitpunkt wieder aufnehmen.“

Schmiedebach hat in Robert Schneider denselben Berater wie die Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger und Holger Badstuber. Für den Defensiv-Allrounder Christian Träsch hat Schneider gerade beim VfL Wolfsburg einen Vierjahresvertrag ausgehandelt, zehn Millionen Euro musste Felix Magath für den Defensiv-Allrounder mit Nationalelf-Ambitionen an den VfB Stuttgart überweisen.

Auch Schmiedebach träumt als einstiger Junioren-Nationalspieler davon, einmal für die deutsche A-Nationalmannschaft aufzulaufen. Jogi Löw hat ihn bereits im Fokus. „Schmiedebach spielt das in diesem Jahr gut“, lobte ihn der Bundestrainer im April nach dem 3:1 in Freiburg. Im NP-Notenschnitt war Schmiedebach mit 3,1 viertbester 96-Feldspieler. Nur Didier Ya Konan, Jan Schlaudraff und Altin Lala waren besser.

Geht die Entwicklung des mit 1,70 Meter kleinsten Spielers im 96-Kader so rasant weiter, könnte er nochmal ein Großer werden. Und 96 davon profitieren, wenn er denn verlängert. Sonst ist der gebürtige Berliner im Juni 2012 ablösefrei. Sein geschätzter Marktwert laut „Transfermarkt.de“: fünf Millionen Euro.

Bei 96 gehört er trotz Gehaltserhöhung bei seiner Vertragsverlängerung im Mai 2011 nicht zu den Top-Verdienern, Interessenten wie Dortmund, die Schmiedebach für nächstes Jahr auf dem Zettel haben, können weitaus mehr zahlen als 96.

„Wir werden Manu ein vernünftiges Angebot unterbreiten“, sagt Schmadtke, „wenn er clever ist, wird er diese Denksportaufgabe richtig lösen.“ Allerdings will Schmiedebach das erst im Winter tun. Bis der Poker richtig eröffnet wird, möchte er sehen, wie es für ihn und den Klub läuft. Bis dahin will er weiter das 96-Herzstück bleiben.

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