Schwere Auswärtshürde in Wolfsburg

Am Sonntag, Anstoß um 15.30 Uhr, steigt in der Wolfsburger Volkswagen Arena das Niedersachsen-Derby zwischen dem gastgebenden VfL und Hannover 96. Beide Teams können mit einem Erfolgserlebnis einen guten Saisonstart perfekt machen.

96 will schwache Auswärtsbilanz hinter sich lassen
Dabei stehen die zurückliegenden Auftritte auf fremdem Platz – besonders in Wolfsburg – nicht grade unter einem guten Stern. Die letzten sechs Auswärts-Begegnungen verloren die Roten allesamt, in Wolfsburg setzt es in der vergangenen Spielzeit eine 1:4-Niederlage. Ohnehin gelang bei der Werkself erst ein einziger Sieg, dieser datiert aus dem Jahr 2006 (ein gewisser Thomas Brdaric traf damals doppelt). Auch für Mirko Slomka könnte sich ein kleiner Fluch in Luft auflösen, denn als Cheftrainer konnte er noch nie beim VfL Wolfsburg gewinnen. Den Kontrahenten schätzt der 96-Trainer nicht nur aufgrund dieser Statistik sehr hoch ein: "Wir haben mit dem VfL einen extrem starken Gegner vor der Brust. Sie hatten einen guten Auftakt beim VfB Stuttgart, haben dort, wenn auch mit etwas Glück, mit 1:0 gewonnen. Das hat uns aufhorchen lassen." Respekt ja, Angst nein! Denn auch die eigene Leistungskurve zeigt seit Wochen steil nach oben. "Es wird Zeit, dass wir dort mal anders auftreten. Wir haben selber eine gute Serie mit sieben Spielen ohne Niederlage. Außerdem hatten wir schon 13 unterschiedliche Torschützen zu verzeichnen. Vor allem die Treffer der Mittelfeldspieler machen uns unberechenbar und präsenter vor dem Tor, das ist eine neue Stärke", bestätigt Slomka.

Christian Schulz fällt aus, Felipe und Pander auf der Kippe
Verzichten müssen die 96er derweil auf Christan Schulz, der nach seiner Auswechslung gegen WKS Slask Wroclaw auch bei den Wölfen aufgrund von Waden-Problemen nicht mitwirken kann. "Zu der genauen Diagnose kann ich noch nichts sagen, wir hoffen auf einen nicht ganz so langen Ausfall", gab Slomka bekannt. Außerdem auf der Kippe stehen Innenverteidiger Felipe und Christian Pander, bei beiden entscheidet sich ihr möglicher Einsatz erst kurzfristig. Ganz anders sieht hingegen die personelle Situation beim VfL aus, dessen Coach Felix Magath hat einen 37 (!)-Mann-Kader zur Verfügung. Neue Fixpunkte im Kader sind neben den namhaften Offensiv-Akteuren Diego, Ivica Olic sowie Bas Dost die beiden Innenverteidiger der Gastgeber. Der Brasilianer Naldo wurde aus Bremen verpflichtet, der zweite Akteur ist den 96-Fans noch viel besser bekannt: Emanuel Pogatetz. Zwei Jahre lief der österreichische Nationalspieler im Trikot der Roten auf, ehe er vor dieser Saison innerhalb Niedersachsens zum VfL wechselte.

Schlaudraff freut sich auf Wiedersehen mit Pogatetz
Auf direkte Aufeinandertreffen mit Pogatetz darf sich Jan Schlaudraff freuen: "´Emi´ ist ein verrückter Hund. Er führt seine Zweikämpfe knallhart, aber (fast) immer fair und ist ein absoluter Sportsmann. Zudem ein sehr, sehr guter Verteidiger, der eine erfolgreiche Zeit hier mit uns verbracht hat." In Ehrfurcht wird „Schlaufi“ jedoch nicht vor dem Abwehr-Hünen erstarren: "Wir wissen aber auch, dass wir sehr gefährlich sind. In den letzten Spielen haben wir viele Tore geschossen. In Schalke gilt es jetzt nachzulegen und unsere Auswärtsbilanz zu verbessern. Wir werden auf jeden Fall versuchen, aus Wolfsburg etwas mitzunehmen", gibt Schlaudraff als Marschroute voraus.

So könnten sie spielen:

VfL Wolfsburg: Benaglio - Fagner, Naldo, Pogatetz, Rodriguez - Knoche, Viereinha, Diego M. Schäfer – Dost, Olic

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Eggimann, Rausch – Stindl, Andreasen, Pinto, Huszti (Schmiedebach) - Schlaudraff, Abdellaoue

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