Gästefans sind in Lüttich heute unerwünscht

10000 Fans von Hannover 96 reisten Anfang November nach Kopenhagen und feierten in der dänischen Hauptstadt einen 2:1-Sieg. In der Kopenhagener Innenstadt gab es zwar zur Sicherheit ein Polizeiaufgebot, aber ansonsten gab es für die norddeutschen Fans keine Einschränkungen. Das ist in Lütticher heute völlig anders, denn die Anhänger von Hannover 96 haben keinen Zugang zur Lütticher Innenstadt. Der Lütticher Bürgermeister Willy Demeyer und die Lütticher Polizei wollen kein Risiko eingehen, weil sie Zusammenstöße mit Fans der »Rouches« befürchten. Deshalb wurde sogar dem Fanverband von Hannover 96 verboten, einen Sonderzug »Rote Kurve« nach Lüttich einzusetzen, weil dann 600 Fans vom Bahnhof Guillemins zum Stadion in Sclessin unterwegs gewesen wären.

In der Zeitung »Neue Presse« erschien sogar eine Fotomontage mit einem Bild von Lüttich, um das ein Stacheldraht gewickelt war. »Lüttich wird zur Sperrzone für Fans«, lautete der Titel. Auch in der »Hannoversche Allgemeine Zeitung« war das Fanverbot in der Lütticher Innenstadt ein großes Thema. Die Zeitung schlug sogar den Bogen zur Lütticher Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt 2017. Bis dahin habe Lüttich in Sachen Gastfreundschaft noch viel zu lernen, denn vor dem Europa-League-Spiel präsentiere sich Lüttich für die Anhänger von Hannover 96 als »verbotene Stadt«. (te)