Zurück in die Erfolgsspur

Schon am Mittwoch, 26. September, um 20 Uhr in der AWD-Arena, hat 96 die Chance, die Niederlage aus Hoffenheim vergessen zu machen. Am 5. Spieltag ist der 1. FC Nürnberg mit den beiden Ex-96ern Dieter Hecking und Hanno Balitsch zu Gast.

Nürnberg mit gutem Saisonstart und gefährlichem Mix
Sieben Zähler aus vier Partien und zwei Auswärtssiege in Hamburg (1:0) sowie Mönchengladbach (3:2) stehen auf dem Konto der „Cluberer“ zu Buche. Gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund gelang außerdem am zweiten Spieltag ein 1:1-Unentschieden, erst am vergangenen Freitag setzte es zuhause gegen die Eintracht aus Frankfurt eine vermeidbare 1:2-Schlappe. Dennoch wird auf der FCN-Homepage zurecht getitelt: "Positive Auftaktbilanz trotz Niederlage". Auch Trainer Dieter Hecking, sowohl als Spieler (1996-1999) als auch als Trainer (2006-2009) für 96 aktiv, zeigt sich bis dato zufrieden: "Unterm Strich sind sieben Punkte nach vier Spieltagen ein gutes Ergebnis. Das hätte bei unserem Auftaktprogramm auch anders laufen können." Vor allem mit Blick auf die – in Nürnberg schon alltäglichen – personellen Veränderungen im FCN-Kader vor dieser Spielzeit: Mit Philipp Wollscheid verließ der herausragende Mann in der Viererkette den Club in Richtung Leverkusen, auch die beiden ausgeliehenen Akteure sowie Leistungsträger Jens Hegeler (Bayer 04 Leverkusen) und Daniel Didavi (VfB Stuttgart) mussten wieder zu ihren Vereinen zurückkehren. Daher sind die gestandenen Spieler wie Kapitän Raphael Schäfer, Timmy Simons oder Hanno Balitsch tragende Säulen im System von Hecking. Ganz anders sieht die Altersgrenze hingegen in der Offensive aus, denn die Spieler Mak, Gebhart, Kiyotake, Esswein, Polter sowie Pekhart sind allesamt nicht älter als 23 (!).


96 mit Kapitän Steven Cherundolo will den FCN mit dem pfeilschnellen Alexander Esswein stoppen

Sechs Treffer – sechs verschiedene Torschützen: Der Club ist kaum berechenbar
Ein Altersmix, der den FCN ziemlich gefährlich, weil unberechenbar macht. Die nächste große Stärke der Franken: Die Torgefahr verteilt sich auf viele Schultern. In Klose, Balitsch, Kiyotake, Simons, Pekhart und Polter gab es bei sechs Treffern gleich sechs verschiedene Torschützen! Daher sagt Dieter Hecking nicht von ungefähr: "Wir haben sehr gute Alternativen im Kader. Eine mögliche Rotation würde unserem Spiel keinen Bruch geben."Trotzdem weiß er natürlich um die schwere der Aufgabe in der AWD-Arena (in der ein Drittel des Rasens ausgetauscht wurde aufgrund des Coldplay-Konzerts am vergangenen Samstag, bei dem auch Hecking zu Gast war), denn die Roten "haben eine sehr gute, gewachsene Mannschaft und der Verein vollzieht eine tolle Entwicklung, sie spielen sicher um die europäischen Plätze mit." Übrigens: Die Cluberer waren in dieser Spielzeit schon einmal in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu Gast, bekamen nämlich als Gegner in der ersten Runde des DFB-Pokals den TSV Havelse zugelost – und verloren bekanntlich mit 2:3 nach Verlängerung. Ein Warnschuss vermutlich zur besten Zeit, denn seitdem überzeugte der FCN in der Bundesliga.

Schlaudraff zollt dem Club und Heckings Arbeit(sweise) Respekt
Folgerichtig spricht 96-Akteur Jan Schlaudraff in höchsten Tönen über die Arbeit vom Nürnberger Coach: "Ich finde es sehr bemerkenswert, wie der Club auftritt. Dieter Hecking geling es, trotz zahlreicher Abgänge eine gute Mannschaft zusammen zu haben und vor allem auch neue Spieler zu entwickeln. Auch in dieser Saison deutet vieles auf eine gute Mischung hin." Dennoch sollen die drei Punkte in Hannover bleiben: "Es wird ein enges Spiel, das wir aber zu Hause unbedingt gewinnen wollen. Wir haben in der AWD-Arena eine tolle Serie und wollen diese ausbauen", verweist Schlaudraff auf 20 ungeschlagene Heim-Partien in Folge. Die beeindruckende Serie begann am 34. Spieltag der Saison 2010/11 – "natürlich" gegen den 1. FC Nürnberg (3:1-Erfolg der Roten). Der Kreis schließt sich.

Völlig ausgeglichene Bilanz der beiden Teams – 96 vergangene Saison mit zwei Siegen
Mit den Cluberern hat 96 in der jüngeren Vergangenheit ohnehin gute Erfahrungen gemacht. In der Spielzeit 2011/12 konnte aus den Begegnungen gegen den FCN die Optimalausbeute mit sechs Punkten eingefahren werden – am 2. Spieltag gewannen die Roten auswärts mit 2:1, das Rückspiel am 19. Spieltag endete 1:0 für die Elf von Trainer Mirko Slomka. Übrigens beide Male erfolgreich: "Moa" Abdellaoue. Die komplette Bilanz von Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg spricht jedoch eine andere Sprache, ist mit 16 Siegen auf beiden Seiten sowie 15 Unentschieden bei 75:72 Toren für die Franken (nahezu komplett) ausgeglichen. Auch die bisherigen 32 Kräftemessen in der Bundesliga sind in der Statistik gut verteilt, hier gab es aus 96-Sicht zehn Siege, elf Unentschieden sowie elf Niederlagen. Aktuell haben beide Mannschaften nach vier absolvierten Partien jeweils zwei Siege, ein Unentschieden sowie eine Niederlage aufzuweisen und rangieren im oberen Tabellendrittel – Hannover ist Dritter, Nürnberg nimmt Platz sechs ein.


Will auch dieses Mal wieder einen Tick schneller als seine Gegenspieler sein: "Moa" Abdellaoue

96: Schulz und Pander fallen aus, Sobiechs Einsatz offen
Verzichten muss Mirko Slomka beim Unternehmen "dritter Saisonsieg" auf die weiterhin nicht zur Verfügung stehenden Linksverteidiger Christian Schulz und Christian Pander. Noch offen sind hingegen die Einsätze von Artur Sobiech sowie Leon Andreasen. Große Fortschritte macht unterdessen Mame Diouf, kürzlich konnte der Stürmer ins komplette Trainingsprogramm der Roten integriert werden. Durchaus denkbar, dass Diouf erstmals seit dem 30. Spieltag der Vorsaison wieder zum Kader gehören wird.
ar

So könnten sie spielen:

Hannover 96: Zieler – Cherundolo, Felipe, Eggimann, Rausch – Stindl, Da Silva Pinto, Schmiedebach, Huzsti – Schlaudraff, Abdellaoue

1. FC Nürnberg: Schäfer – Chandler, Nilsson, Klose, Pinola – Mak, Balitsch, Simons, Kiyotake, Esswein – Pekhart

hannover96.de