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Ron-Robert Zieler, 96-Torwart: "Die Freude überwiegt, so kurz vor Schluss noch den Siegtreffer zu erzielen, das sind Emotionen pur. Wir haben jetzt zwei erfolgreiche Nordderbys gespielt und zwei sehr gute Leistungen gezeigt. Wir stehen jetzt ganz gut da. Jetzt wollen wir nachlegen, ich freu mich auf die Europa League. Die Regel mit den zwei gelben Karten finde ich lächerlich, da fehlt dem Schiri etwas Feingefühl. Die Mannschaft lebt, es herrscht eine super Atmosphäre. Szabi hat eine Top-Leistung gezeigt, das war schon fast weltklasse, fantastisch, was er die letzten Spiele geleistet hat."

Mirko Slomka, 96-Trainer: "Wir haben eine irre Partie gesehen, ein typisches Nordderby zwischen 96 und Werder Bremen. Fünf Tore, das war ein ziemliches Spektakel mit allem, was man sich wünschen kann, aber es war auch ein glücklicher Sieg. Bremen hat Druck aufgebaut, kreativ und flexibel nach vorne gespielt und eine Vielzahl an Torchancen rausgespielt. Wir wollten unser Konterspiel einbringen, doch die Pässe nach Ballgewinn waren heute nicht unser Prunkstück. Der Ausgleich war ein Verdienst einer starken Bremer Mannschaft. Das 3:2 hat unseren Willen aufgezeigt, nicht aufzugeben. Szabolcs Huszti war jetzt an den letzten sieben Treffern beteiligt, er ist sehr schnellkräftig und einer unserer besten Kreativspieler. Ich glaube nicht, dass er von der Regel wusste, aber der Schiedsrichter hat alles richtig entschieden. Es ist bitter, dass Szabi uns in Hoffenheim fehlen wird."

Steven Cherundolo, 96-Abwehrspieler: "Werder hat eine sehr offensive Spielweise mit hohem Risiko nach vorne. Da kann so ein Spiel auch schnell auf 80 Meter auseinandergezogen werden. Wir wissen aber um unsere Stärke, haben in den letzten zweieinhalb Jahren harte Arbeit geleistet. Irgendwann glaubt man daran, dass es nicht mehr nur Glück ist. Die Laufwege sind einstudiert, jeder weiß ganz genau, was der Nebenmann macht. Es macht einfach Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Mit der zweiten Halbzeit können wir aber nicht einverstanden sein, haben nicht gut im eigenen Ballbesitz agiert. Für Szabi freuen wir uns alle riesig. Er liebt es hier zu spielen und schwärmt immer von dem Stadion, das zeigt er auch auf dem Platz. Die letzten beiden Spiele von ihm waren weltklasse."

Jan Schlaudraff, 96-Stürmer: "Die Bremer haben eine sehr starke Mannschaft, keine Frage. Wir haben aber auch gute Arbeit geleistet. Letztes Jahr hätten wir so ein Spiel wohl nicht gewonnen, das spricht für die Entwicklung unseres Teams. Es war eine Partie auf des Messers Schneide, den Kampf um die Nummer eins im Norden haben wir vorerst für uns entschieden."

Mario Eggiman, 96-Abwehrspieler: "Am Ende können wir sehr zufrieden sein, diese drei Punkte sind unglaublich wichtig. Wir hatten Höhen und Tiefen in unserem Spiel, standen am Ende mächtig unter Druck. Werder hat in der zweiten Halbzeit das Heft in die Hand genommen, es uns sehr schwer und die Räume eng gemacht. Wir haben aber bis zum Ende weiter auf Sieg gespielt. Bei der Elfmeterszene geht alles so schnell, da kann man nicht mehr reagieren. So ist wohl die Regel, dass er da pfeifen muss."

Thomas Schaaf, Trainer Werder Bremen: "Als erstes muss ich sagen: Was für ein klasse Spiel. Es war alles drin, alles da, was den Fußball ausmacht. Die ersten 20 Minuten haben wir verschlafen, dann haben wir das wiedergefunden, was wir in den Spielen zuvor schon aufgezeigt haben und ein super Spiel gemacht. Aus der Halbzeit sind wir gut rausgekommen, die Mannschaft ist in eine Richtung gegangen. Das war klasse. Aber wir sind jetzt in zwei Spielen zweimal zu Unrecht als Verlierer vom Platz gegangen. Ich bin nur traurig, dass die Mannschaft keine Bestätigung für ihre tolle Leistung bekommen hat. Das tut uns weh, wir hängen, was die Ergebnisse angeht, hinterher. Aber solange diese Leidenschaft, Begeisterung und Faszination bei meinen Spielern bleibt, dann wird es auch klappen."

Deniz Aytekin, Schiedsrichter: "Bei der Szene (Anm. der Redaktion: Gemeint ist der vermeintliche 3:2-Siegtreffer von Akpala) stand ich sehr gut. Karim Haggui wollte zum Kopfball gehen und der Bremer Spieler Sokratis hat ihn regelwidrig daran gehindert. Ich habe deshalb auf Foul entschieden, weil der Arm draufliegt.
Die gelb-rote Karte tut einem schon fast leid. Für das Trikotausziehen muss ich ihm eine Verwarnung zeigen, dann klettert der Spieler Huzsti auf den Zaun. Mir blieb leider nichts anderes übrig, als ihn des Feldes zu verweisen. Dass man das nicht unbedingt machen möchte, sieht man ja an meiner Reaktion. Aber in so einer Situation muss ich meiner Aufgabe nachkommen."