Sieg zum Rückrundenauftakt - HSV besiegt Bayern

Hamburg - Der Hamburger SV ist mit einem Sieg in die Rückrunde gestartet. Die Mannschaft von Trainer Martin Jol besiegte am Freitagabend (30.01.09) in der mit 57.000 Zuschauern ausverkauften HSH Nordbank Arena den FC Bayern München mit 1:0 (1:0). Mladen Petric war mit seinem Kopfballtreffer in der 44. Minute der gefeierte Mann auf Seiten der Gastgeber. Die Rothosen waren die aktivere Mannschaft, hatten in den Schlussminuten aber Glück als Jerome Boateng und Frank Rost auf der Linie klären konnten.



HSV-Trainer Martin Jol musste gegen den FCB auf den Mann verzichten, der drei Tage zuvor mit seinen drei Toren den HSV gegen 1860 München im Alleingang in das Viertelfinale des DFB-Pokals geschossen hatte: Ivica Olic, er fehlte gesperrt. Für ihn rückte Paolo Guerrero in die erste Elf, er wirbelte gemeinsam mit Mladen Petric im Angriff. Neben Olic standen auch Tim Atouba (Aufbautraining nach Achillessehnenriss), Macauley Chrisantus (U-20-Meisterschaft Afrika), Romeo Castelen (Aufbautraining nach Knie-Operation) und Maxim Choupo-Moting (Aufbautraining nach Knie-Operation) nicht im Kader. Auch Jürgen Klinsmann hatte nicht alle Mann an Deck, dem Bayern-Coach standen Lukas Podolski (Aufbautraining), Massimo Oddo (Rotsperre) und Toni Kroos (Aufbautraining) nicht zur Verfügung.



Petric mit goldenem Tor



Die Partie begann wie ein echtes Spitzenspiel - und blieb es auch bis zum Schluss. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, sehr druckvoll und voller Selbstbewusstsein agierten die Jol-Mannen vor ausverkauftem Haus, erste gute Torchancen dokumentierten die Überlegenheit des HSV. Bereits in der sechsten Minute rettete der Pfosten für die Gäste, Trochowski hatte aus 20 Metern etwas zu genau gezielt. Und ähnlich ging es weiter, der HSV produzierte eine Vielzahl an gefährlichen Strafraumaktionen, immer wieder war der quirlige Trochowski beteiligt, doch das verdiente Führungstor ließ beharrlich auf sich warten, immer wieder fehlte das entscheidende Quentchen Glück oder auch mal die Genauigkeit im Abschluss.


Das wähnten die Bayern in der 28. Minute auf ihrer Seite, doch Schiri Kircher verweigerte Luca Tonis Treffer die Anerkennung, er hatte sich zuvor mit Joris Mathijsen einen intensiven Zweikampf geliefert, den Kircher abpfiff. Somit blieben die Hamburger im Spiel - und stets gefährlich. Auch wenn die Bayern sich mit fortlaufender Spieldauer immer mehr in die Partie kämpften, blieben die Rothosen das gefälligere und auch gefährlichere Team. Und diese Beharrlichkeit wurde kurz vor dem Pausenpfiff belohnt, als Mladen Petric goldrichtig stand und eine zu kurze Abwehr von FCB-Keeper Michael Rensing nach einem Schuss von David Jarolim per Kopf zur verdienten 1:0-Führung nutzte.



Große Leidenschaft bis zum Schlusspfiff



Nach dem Seitenwechsel ging es genauso intensiv weiter und es entwickelte sich ein hochklassiges und dramatisches Fußballspiel, das die Zuschauer von Minute zu Minute mehr begeisterte. Großen Anteil daran hatten die Hamburger, die weiter mutig nach vorn spielten - und erneut den Pfosten trafen. Dieses Mal war es Petric, der nach Zuspiel von Paolo Guerrero am Aluminium scheiterte (47.). Das wäre der perfekte Start in die zweite Hälfte gewesen, doch so blieb es weiter spannend, denn in der Folgezeit boten sich beide Teams einen Kampf mit offenem Visier. Es ging rauf und runter, Torchancen auf beiden Seiten ereigneten sich beinahe im Minutentakt. Frank Rost und Jerome Boateng mussten gleich zweimal auf der Torlinie retten (48., 82.).


Zudem lenkte Rost einen Kopfball von Miroslav Klose im letzten Moment entscheidend ab und Toni verfehlte aus einem Meter Torentfernung das Ziel (66., 70.). Doch auch die Möglichkeiten der Rothosen konnten sich sehen lassen, die besten besaß Piotr Trochowski, der gleich zweimal nur haarscharf am 2:0 vorbei zielte (65., 68.). Einmal rettete Rensing im Nachfassen kurz vor der Torlinie, beim zweiten Mal wackelte nur das Außennetz. In der Schlussviertelstunde warfen die Gäste alles nach vorne, der HSV warf sich in jeden Schuss und kämpfte um jeden Meter Rasen, so dass dieses alles andere als unverdiente 1:0 bis zum Schluss Bestand hatte. Der Rest war großer Jubel - mit einem faden Beigeschmack, denn die Verletzung von Bastain Reinhardt, die ihn in der Schlussphase zum Aufgeben zwang, entpuppte sich als Mittelfußbruch. Hoffnungsvolles gibt es derweil von der Transferfront. Der französische Mittelfeldspieler Mickael Tavares von Slavia Prag wird am Samstag (31.01.09) in der Hansestadt erwartet. "Wir werden Gespräche mit ihm führen", so Dietmar Beiersdorfer.


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