- Der Hamburger SV hat am Ostersonntag (12.04.09) in letzter Minute gegen den VfB Stuttgart verloren. Die Mannschaft von Martin Jol unterlag vor 55.800 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena durch einen Treffer von Mario Gomez in der Nachspielzeit mit 0:1 (0:0). Ivica Olic und Dennis Aogo hatten für die Rothosen nur die Latte getroffen. Als sich alle bereits auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, schlug Gomez für die Schwaben zu.



HSV-Trainer Martin Jol musste in Stuttgart auf seinen Kapitän verzichten, David Jarolim fehlte aufgrund seiner Gelb-Roten Karte aus dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim. Zudem musste Collin Benjamin nach seiner großartigen Leistung gegen Manchester City wegen muskulärer Probleme passen. Doch damit nicht genug, die Verletztenliste der Hamburger hatte noch weitere Namen parat: Alex Silva (Muskelfaserriss), Guy Demel (Zerrung), Tim Atouba (Aufbautraining nach Achillessehnenriss), Bastian Reinhardt (Mittelfußbruch), Romeo Castelen (Aufbautraining nach Knieoperation) sowie Maxim Choupo-Moting (Aufbautraining nach Knieoperation) standen nicht zur Verfügung. Dafür waren Albert Streit und Mickael Tavares, die im UEFA Cup nicht spielberechtigt waren, wieder dabei. Ebenso Jerome Boateng, der gegen Manchester gesperrt zusehen musste. Bei den Schwaben sah es etwas besser aus, doch auch Trainer Markus Babbel hatte nicht alle Mann an Bord, ihm fehlten der gelb-gesperrte Cacau sowie Yildiray Bastürk (Bänderriss) und Sami Khedira, der nach seinem Eingriff am Knie noch nicht wieder fit war.



Aluminium-Festival



Die Partie begann schwungvoll, Mario Gomez und Piotr Trochowski hatten bereits in den ersten Minuten gute Möglichkeiten. Ebenso Martin Lanig, dessen Schuss Jerome Boateng an den Arm sprang, doch Wolfgang Stark wertete dieses Handspiel als unabsichtlich - kein Elfmeter (9.). In der Folge erspielten sich die Stuttgarter ein optisches Übergewicht, doch die Hintermannschaft des HSV stand sehr sicher und ließ nichts anbrennen. Und nach vorne? Da setzten die Rothosen auf Konter - und wurden damit Ende der ersten Hälfte gleich zwei Mal richtig gefährlich: Erst schoss Ivica Olic nach Pass von Piotr Trochowski vorbei, anschließend traf er nach Zuspiel von Paolo Guerrero die Latte (43., 45.), so dass es torlos in die Halbzeit ging.



Nach dem Seitenwechsel änderte sich an den taktischen Ausrichtungen beider Teams nichts. Der HSV auf Konter lauernd, die Stuttgarter das Heft in die Hand nehmend. Doch weiterhin verteidigten die Rothosen gut, so dass die VfB-Chancen aus Distanzschüssen resultierten. Thomas Hitzlsperger und Julian Schieber verzogen knapp, zudem musste Frank Rost bei einem Freistoß-Hammer von Hitzlsperger Kopf und Kragen riskieren. Auch der HSV versuchte sein Glück aus der Entfernung, doch Trochowski und Marcell Jansen fanden ihren Meister in Jens Lehmann. So blieb es spannend bis in die hochdramatische Schlussphase, denn beide Teams ließen nicht locker und drängten auf das Tor des Tages. Und das erzielte um ein Haar Roberto Hilbert, dessen verunglückte Flanke immer länger und länger wurde - und schließlich auf der Torlatte landete (81.). Zudem malträtierte Schieber aus spitzem Winkel das Lattenkreuz (87.), ehe Dennis Aogo in der 90. Minute die Latte traf. 2:2 nach Aluminiumtreffern, 0:0 nach Toren - damit schienen sich alle Beteiligten angefreundet und abgefunden zu haben. Doch es gab ja auch noch eine Nachspielzeit, und die nutzten die Hausherrn zum entscheidenden Treffer, als Mario Gomez goldrichtig stand und per Abstauber den glücklichen 1:0-Siegtreffer markierte.


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