Mit drei Punkten oben dranbleiben


Hamburg - Martin Jols Trainingsinhalte waren in den letzten zwei Tagen weniger auf Fußball abgestimmt. Vielmehr war der Übungsleiter der Rothosen als Psychologe gefragt. Nach dem Halbfinal-Aus im UEFA Cup gegen Werder Bremen arbeitete der Niederländer hauptsächlich daran, seine Mannschaft wieder auf die bevorstehenden Ziele zu fokussieren. "Die Enttäuschung war und ist groß, doch jetzt müssen wir den Schalter wieder umlegen und uns auf die Liga konzentrieren", erklärte Jol. Und dort steht das vierte und damit letzte Spiel innerhalb von 19 Tagen gegen Werder auf dem Programm. Waren die Weserstädter im DFB- und UEFA-Pokal erfolgreich, sind sie in der Liga mit Platz zehn weit hinter den Erwartungen zurück. Diese Liga-Müdigkeit wollen Martin Jol und seine Mannschaft ausnutzen, um sich weiter in der Spitzengruppe zu halten und damit die Chance auf das europäische Geschäft zu wahren.



"Wir haben noch alle Möglichkeiten in der Liga. Hier wird für die verbleibenden vier Spiele nun unser Fokus liegen", so Piotr Trochowski. Neben dem Ziel oben dranzubleiben, wollen die Hamburger Thomas Schaaf sein zehnjähriges Trainerjubiläum beim SV Werder verderben. Würde der HSV gewinnen, wäre es seine 100. Niederlage als Bundesligatrainer. Verzichten muss die Mannschaft der Rothosen dabei auf Alex Silva (muskuläre Probleme). Der Brasilianer zog sich seine Blessur im UEFA Cup-Rückspiel zu. Fraglich ist der Einsatz von Ivica Olic. Der Kroate trainerte am Samstag (09.05.09) zwar mit der Mannschaft, hat aber noch Probleme mit den Folgen einer Knieprellung. Auch Guy Demel hat seine Leistenbeschwerden überwunden und steht im 19er Kader. Fehlen werden die Langzeitverletzten Bastian Reinhardt (Aufbautraining nach Mittelfußbruch) und Romeo Castelen (Aufbautraining nach Knie-OP). Zurückkehren wird dagegen Paolo Guerrero. Der Angreifer hat seine Gelb-Sperre abgesessen. Auch Mikael Tavares und Albert Streit stehen Jol wieder zur Verfügung.



Spannung vor dem Nordderby



Die Partie HSV gegen Werder Bremen ist so etwas wie die Mutter aller Derbys. Kein Bundesligaspiel gab es so oft wie das zwischen den Rothosen und Werder (89 Mal). Im Oberhaus ist die Bilanz fast ausgeglichen. 29 Mal gewann Bremen, 28 Mal der HSV. 32 Mal gab es ein Remis. In keinem der letzten neun Bundesliga-Duelle zwischen beiden Klubs fielen mehr als drei Tore. Der HSV verlor nur eins der letzten fünf Pflichtspiele im Weserstadion (2 Siege, 2 Remis). Bremen hat aktuell einige Ausfälle zu beklagen. So fehlen Thomas Schaaf mit Boenisch (5.Gelbe Karte), Pasanen (Zehverletzung), Vranjes (Rückenprobleme), Fritz (5.Gelbe Karte), Hunt (Syndesmoseband), Jensen (Achilessehnenoperation), Mertesacker (Bänderverletzung) einige Leistungsträger. Doch egal wer am Ende auf dem Platz steht. Psychologe Martin Jol wird seine Jungs zum letzten Nordderby der Saison bestens in Schuss gebracht haben.


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