Tomas Rincon

Greift die FIFA ein?
Deportivo Tachira verweigert weiter die Freigabe / Berater weilt in Venezuela / HSV macht Druck



Er wurde als Ersatz für den abgewanderten Nigel de Jong geholt. Martin Jol lobte Tomàs Rincón mit den Worten: "Er ist ein Kämpfer, ein Terrier." Zeigen aber konnte der 21-Jährige seine Qualitäten bisher nur im Training. Spielen verboten. Sein Heimatverein Deportivo Tachira aus Venezuela weigert sich noch immer hartnäckig, die internationale Spielgenehmigung zu bewilligen. Ein Skandal. Der HSV droht nun mit der FIFA.

Die Hamburger statteten Rincón kur vor Abschluss der Wechselperiode mit einem Vertrag bis zum 31. Dezember 2009 aus. Per Option kann er bis 2013 gehalten werden. Alles schön und gut, aber solange keine Freigabe vorliegt, geht gar nichts.

Heute spielt Rincón mit der Nationalmannschaft in Caracas gegen Guatemala. Sein Berater Edmundo Kabchi flog bereits Ende vergangener Woche nach Südamerika, kämpft mit Deportivo um die Freigabe des an den HSV ausgeliehenen Profis, wartet aber noch immer auf Rückmeldung. Selbst ein Dringlichkeitsantrag der DFL stieß dort auf taube Ohren.

Eine Situation, die nicht nur angesichts einer überwiesenen Leihgebühr von rund 200000 Euro an die Nerven geht. Am vergangenen Wochenende musste Jol auf seinen Neuen verzichten, Rincón blieb in Hamburg, statt in Karlsruhe im HSV-Kader zu stehen. "Für den Jungen ist das nicht leicht, aber so sind eben die Statuten", sagte Jol in der vergangenen Woche.

Eine Begründung, warum der formelle Akt noch nicht über die Bühne gegangen ist, lieferten die Venezolaner bisher nicht. Die Zeit drängt. "Wenn sich die Angelegenheit nicht klärt, schalten wir die FIFA ein", kündigt HSV-Sprecher Jörn Wolf an. Vielleicht kommt Deportivo ja dann in die Hufe.


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