DFL ignoriert Randale-Warnungen von HSV und Bremen


Sie sind verfeindet, müssen sich aber einen Zug teilen: Fans von Werder Bremen und dem HSV werden am Sonntag gemeinsam aus dem Ruhrpott abreisen. Beide Vereine hatten ob dieser brisanten Konstellation um die Verlegung des Spiels gebeten, doch die DFL sieht dazu keinen Anlass.

Der Rückweg ist das Ziel. Vielmehr ist es am Sonntag für Fans des Hamburger SV und von Werder Bremen das Ziel, den Rückweg von ihren Auswärtsspielen im Ruhrgebiet unbeschadet zu überstehen. Die beiden Nordclubs müssen zeitgleich im Pott antreten: Der HSV beim FC Schalke 04, Werder Bremen beim VfL Bochum (beide Spiele 17.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE).

Seit Jahren besteht eine tiefe Feindschaft zwischen den beiden Fangruppen. Der jüngste Vorfall liegt kaum ein halbes Jahr zurück. Im Mai 2009 greifen Bremer Randalierer vor dem Halbfinal-Rückspiel im Uefa-Pokal in der Hamburger Arena eine Gruppe HSV-Anhänger an. Dabei zerstörten sie die für das Spiel geplante Choreografie und klauten Transparente. Der HSV-Einpeitscher brach sich bei diesen Auseinandersetzungen den Arm. Eine Aktion, die unter Ultra-Gruppen meist nicht ohne Revanche bleibt.

Dazu könnte es am Sonntagabend in Münster kommen. Während die Anhänger beider Lager in getrennten Zügen anreisen, wird es auf dem Rückweg zwangsweise ein Treffen in der westfälischen Studentenstadt geben. Denn es fährt nur noch ein Zug zurück in den Norden, über Bremen bis nach Hamburg. Um 20.56 Uhr startet dieser am Gelsenkirchener Hauptbahnhof und wird um 21.49 Uhr in Münster mit dem Zug zusammengelegt, mit dem die Bremer aus Hannover kommen. Bis zur Ankunft in Bremen um 23.23 Uhr sitzen die beiden rivalisierenden Gruppen dann in einem Zug.

Keine polizeiliche Notwendigkeit

"Als wir von der Ansetzung der DFL erfahren haben, waren wir irritiert und verärgert. Wir haben unmittelbar danach, also noch in der ersten Septemberwoche, in Absprache mit dem Gesamtvorstand des HSV, einen Brief an Herrn Hieronymus geschickt, in dem wir auf unsere Sorge, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte, hingewiesen haben", sagt Andreas Birnmeyer, der Geschäftsführer des HSV-Supporters-Clubs zu SPIEGEL ONLINE. Eine direkte Antwort habe man bis heute nicht erhalten.

Die lieferte DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus am Donnerstag im "Kicker". "HSV und Werder spielen international, die sportliche Betrachtung hat absolute Priorität", so der ehemalige Sportdirektor des HSV. Zudem sei nach Rücksprache mit der Polizei keine Notwendigkeit erkennbar, die Spiele am Sonntag zeitlich zu trennen. Zumindest mit dem ersten Teil der Begründung macht es sich Hieronymus zu einfach. Schließlich hätte es gereicht, eines der beiden Spiele auf 15.30 Uhr zu legen. Doch zu dieser Zeit setzte die DFL Hertha BSC Berlin gegen den VfL Wolfsburg an, bei dem nicht gerade mit Fan-Invasionen zu rechnen ist.

Dementsprechend sauer ist man beim HSV. "Was wir der DFL vorwerfen, ist, dass sie diese beiden Paarungen überhaupt auf einen Spieltag gelegt hat. Der Rahmenterminplan für die europäischen Wettbewerbe war früh genug bekannt und man konnte getrost davon ausgehen, dass sowohl Werder als auch dem HSV die Qualifikation für die Gruppenphase gelingt, zumindest war dies sehr wahrscheinlich", so Birnmeyer, der rund 5000 HSV-Fans in Gelsenkirchen erwartet. "Wir werden die großen Kontingente an HSV-Fans begleiten und versuchen, die Situation im Auge zu behalten. Aber erstens können wir kein Auge auf jede kleine Gruppe haben und zweitens sind auch uns die Hände gebunden, wenn es wirklich zur Sache geht."

Weiterfahren, auch wenn die Blase voll ist

In Bremen sieht man die Angelegenheit wesentlich gelassener. "Hier eine Sonderregelung zu fordern oder auf eine Verlegung zu pochen, würde zu weit gehen. Verfeindete Fan-Gruppierungen gibt es überall. Gelsenkirchen und Dortmund liegen so nah beieinander, dass sich die Fans da zwangsläufig bei Auswärtsfahrten treffen", so Werders Fan-Betreuer Dieter Zeiffer: "Ich erwarte, dass sich die Fans im Großen und Ganzen aus dem Weg gehen werden. Der Großteil der Bremer Fans wird mit Bussen und Pkw anreisen, einen Sonderzug wird es nicht geben."

Zeiffer hat daher einen ganz besonderen Rat für die Busfahrer, die die Bremer Fans chauffieren: "Wenn ein Busfahrer mit Werder-Fans einen Rastplatz ansteuert, der fest in Hamburger Hand ist, sollte er lieber weiterfahren und erst den nächsten Rastplatz nehmen. Egal, wie voll die Blase ist."

Bremens Vorstandsvorsitzender Klaus Allofs zeigte dagegen mehr Unverständnis für die Ansetzung. "Uns war wichtig, rechtzeitig auf diese Problematik hinzuweisen, einer Spielverlegung hätten wir zugestimmt. Die Polizei hat die Situation aber als nicht so gravierend beurteilt", so Allofs, der die Anhänger zu Besonnenheit aufrief: "Ich hoffe, dass die Vernunft siegt."



spiegel.de


Klingt für mich nach nem "Freischuss" für die Polizei nach nem Motto: "Habt viel Spaß mit den Assis und haut auch doll genug drauf..."

Jeder mit halbwegs normalen menschlichem Verstand erkennt doch, dass es da Ärger geben wird und dabei geht es nicht um die Rivalität vom großen HSV und den kleinen Grünen da, das würde es bei jeder ähnlichen Konstellation so geben, grad wenn da noch Alkohol im Spiel ist, was beim Fussball auch dazugehört.


DFL (wieder mal) ein fettes bloed2


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