Hamburg - Die Pressekonferenz vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg wurde durch ein lautes Lachen eines Hamburger Reporters unterbrochen, der zu spät zu dem obligatorischen Termin kam. "So ein lachen habe ich zuletzt im Edgar Wallace-Film der Hexer gehört", sagte Armin Veh und lachte zurück. Ein Hexer kann vor der Partie gegen die Wölfe auch Paolo Guerrero nicht mehr helfen. Der Angreifer fällt nach einem Schlag auf die Wade, den er sich im Nordderby beim FC St. Pauli am Mittwochabend (22.09.10) zugezogen hat, definitiv aus. Hinter dem Einsatz von David Jarolim und Eljero Elia steht noch ein Fragezeichen.


Jarolim erlitt einen Pferdekuss und Elia hat nach einem Tritt in die Achillessehne noch Schmerzen. "Bei beiden können wir abschließend noch nichts sagen", so Armin Veh. Auf Dennis Aogo muss der Trainer indes länger verzichten. Der Defensiv-Spieler plagt sich mit einer Schambein-Entzündung herum und wird den Rothosen drei Wochen fehlen. Trotz schlechter Nachrichten und personellen Fragezeichen, will der Übungsleiter des HSV keinen Zweifel am Ziel des Nordderbys aufkommen lassen: "Wir wollen das Spiel gewinnen. Wir sind mit zwei Siegen und zwei Unentschieden gut in die Saison gestartet. Nun wollen wir gegen Wolfsburg die drei Punkte". Dabei verliert Veh wie immer nicht den Gegner aus den Augen, denn: "Der VfL hat eine gute Mannschaft. Sie sind mit großen Ambitionen in die Saison gestartet. Sie haben sich in allen Mannschaftsteilen sehr gut verstärkt und mit Diego einen absoluten Top-Spieler in ihren Reihen", weiß Veh. Und genau auf diesen Diego wollen die Rothosen ein besonders Auge werfen. Bis Dienstag war nicht klar, ob der Brasilianer nach einem Foul im Spiel gegen Hannover in der Imtech Arena für die Wölfe auflaufen kann. Doch nach einer schmerzfreien Einheit kam die Entwarnung. Nun stellt sich für das Trainerteam um Veh die Frage: System-Umstellen, ja oder nein?



"Das werde ich hier sicher nicht verraten. Bislang haben wir immer an unserem Spielsystem festgehalten. Aber vielleicht stelle ich um. Ich werde im Training extra nicht in der Formation trainieren lassen, die am Mittwochabend spielt", sagte der Übungsleiter und lächelte. Um die endgültige Aufstellung herauszufinden bräuchte man so wohl den zu Beginn der Pressekonferenz angesprochenen Hexer aus dem Edgar Wallace-Film. Aber selbst von dem würde sich Armin Veh nicht in die Karten schauen lassen.

So sieht der Kader des Wolfsburg-Spiels aus: Rost, Drobny, Benjamin, Demel, Westermann, Mathijsen, Jansen, Kacar, Jarolim, Zé Roberto, Trochowski, Elia, Pitroipa, Tesche, Rincón, Choupo-Moting, Petric, van Nistelrooy