"Wir müssen die Enttäuschung zusammen verarbeiten"

Hamburg - Die Nacht war kurz. Und die Enttäuschung über das Ausscheiden im UEFA Cup-Halbfinale noch allgegenwärtig. Martin Jol und seine Jungs waren gezeichnet vom 90 -Minuten-Fight gegen Werder Bremen (2:3). Während die eingesetzten Spieler Regeneration betrieben und die anderen eine lockere Einheit auf dem Platz absolvierten, stand der Übungsleiter hsv.de für ein kurzes Interview zur Verfügung.


hsv.de: Martin Jol, die erste Nacht nach der bitteren Niederlage im UEFA Cup liegt hinter Ihnen. Wie sieht es in Ihnen aus?



Jol: Es ist natürlich immer noch eine sehr große Enttäuschung für uns. Wir hatten die riesen Chance, etwas sehr Großes für den Verein zu erreichen. Wir hatten eine gute Ausgangslage und auch im Rückspiel unsere Möglichkeiten, die wir hätten sachlicher nutzen müssen. Das haben wir leider versäumt. Wenn du dann drei Tore in einem Heimspiel kassierst, kannst du nicht gewinnen.



Es gab aber auch Entscheidungen des Schiedsrichters, die nicht alle nachvollziehen konnten.



Jol: Natürlich kann ich jetzt sagen, wir hätten für das Foul an Jarolim in der letzten Minute einen Elfmeter bekommen müssen, oder auch das reguläre Tor von Gravgaard, aber das hilft uns jetzt nicht weiter. Wenn der Schiedsrichter vielleicht etwas anders entschieden hätte, dann ständen wir hier mit großer Euphorie. Doch am Ende kann man auch nicht nur von Pech sprechen. Wir haben auch einige Fehler bei den Gegentoren gemacht.



Ist denn in der momentanen Lage der Psychologe in Martin Jol gefragt, um die Mannschaft wieder aufzubauen?



Jol: Wir müssen die Enttäuschung alle zusammen verarbeiten. Eigentlich haben wir dafür aber keine Zeit. Uns hilft, dass wir noch ein Ziel haben - die Champions League. Dafür wollen wir uns qualifizieren. Das baut uns auf und dafür werden wir alles geben.



Es folgt wieder ein Spiel gegen Bremen...



Jol: ...natürlich kann ich jetzt sagen, ich kann sie nicht mehr sehen, aber ändern kann ich daran ja auch nichts. Vor dem Spiel gestern haben wir zweimal gewonnen und einmal Unentschieden gespielt. Wir haben also bewiesen, dass wir es können. Die Qualität ist vorhanden. Und ich sage immer: ´Jeder Nachteil hat auch seinen Vorteil´. Wir können uns auf ein Ziel konzentrieren. In Bremen und in den anderen drei Spielen ist alles noch möglich.


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