HSV-Fans: Istanbul ist schöner als Berlin




Der Hamburger SV träumt vom Finale im Uefa-Cup. Ein Kopfballtreffer ausgerechnet seines mit 1,69 m kleinsten Spielers sicherte den 1:0-Erfolg im Halbfinal-Hinspiel bei Werder Bremen. Piotr Trochowski entschied die Begegnung der norddeutschen Rivalen. "Heute war ich 2,50 m beim Kopfball", sagte er. "Istanbul ist schöner als Berlin", riefen die HSV-Fans in Anspielung auf die Heimniederlage in der Vorschlussrunde des DFB-Pokals gegen Werder vor einer Woche. In der türkischen Hauptstadt wird das Uefa-Cup-Endspiel ausgetragen, in der deutschen Metropole das DFB-Pokal-Finale.

"Das hat die Mannschaft gut gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit. Das ist für uns ein gutes Resultat, auch wenn es im Rückspiel in einer Woche noch mal spannend wird", sagte HSV-Trainer Martin Jol. Sein Bremer Kollege Thomas Schaaf haderte vor allem mit der Leistung seines Teams vor der Pause, als es überhaupt nicht in die Partie fand. Sein Nationalspieler Torsten Frings sprach von einem "dummen Fehler" beim Gegentor, sieht aber dennoch Chancen auf den Einzug ins Finale: "Im Rückspiel ist noch alles möglich."

Vor 37 500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erwiesen sich die Gäste als das an diesem Abend in allen Belangen überlegene Team. "Wir haben aus dem Spiel der vergangenen Woche die falschen Schlüsse gezogen und nicht den richtigen Biss gezeigt", kritisierte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs, "trotzdem haben wir ja schon bewiesen, dass wir in Hamburg bestehen können." Die Hamburger werden allerdings im Rückspiel am 7. Mai vor eigenem Publikum auf Guerrero verzichten müssen. Der peruanische Nationalspieler sah seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb und steht damit für das dritte von insgesamt vier Duellen zwischen Hamburg und Bremen binnen 19 Tagen nicht zur Verfügung. "Eine echte Schwächung", betonte Jol.


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