Viele Probleme, kaum Lösungen: HSV humpelt Richtung Istanbul

Jol reist zum Uefa-Pokal mit letztem Aufgebot an

Es gibt eine Lebensregel, die Martin Jol stets befolgt. "Ich denke nicht in Problemen, sondern in Lösungen", versichert der Trainer des HSV immer dann, wenn er sich mit einer schwierigen Situation konfrontiert sieht. Also lächelte der Niederländer freundlich, als er darum gebeten wurde, über die personelle Lage nach dem Heimerfolg in der Meisterschaft gegen den Vorletzten Energie Cottbus (2:0) und vor dem Achtelfinalrückspiel im Uefa-Pokal am Donnerstag bei Galatasaray Istanbul Auskunft zu erteilen.

Dabei hätte Jol allen Grund gehabt, sein Leid zu klagen. Denn die Liste der Ausfälle ist so lang wie nie zuvor in dieser Saison. Alle Spieler, die gesund seien, würden auch im Aufgebot stehen, erklärte der 53-Jährige. Er werde nicht großartig taktieren, die Türken nur schwer überraschen können, "und von einem internen Konkurrenzkampf ist nichts übrig geblieben", sagte Jol.

Mit Romeo Castelen (Knieoperation), Thimothee Atouba (Achillessehnenriss) und Bastian Reinhardt (Fußbruch) fehlen schon monatelang drei Profis, die der Hamburger Trainer bei der Zusammenstellung seines Kaders zu den Stammkräften zählte. Guy Demel kämpft seit Wochen mit muskulären Problemen.

Mladen Petric zog sich nun gegen Cottbus einen Faserriss im rechten Oberschenkel zu. Der Angreifer, bei 34 Pflichtspieleinsätzen in der laufenden Saison an 26 Treffern als Schütze oder Vorbereiter beteiligt, wird sowohl in Istanbul als auch am Sonntag in der Fußball-Bundesliga bei Schalke 04 fehlen.

Doch das war längst nicht die einzige Hiobsbotschaft, die Jol vor der Abreise an den Bosporus zu übermitteln hatte. Auch Piotr Trochowski erwischte es, der deutsche Nationalspieler erlitt eine Bänderdehnung im rechten Knie. Sein Einsatz im Kampf um den Einzug in das Viertelfinale des Uefa-Pokals ist laut Mannschaftsarzt Oliver Dierk "sehr fraglich", auch wenn Trochowski selbst beteuert, "unbedingt dabei" sein zu wollen. Gleiches gilt im Übrigen für Verteidiger Michael Gravgaard, den eine Leistenzerrung plagt.

"Wir leben von Tag zu Tag und müssen abwarten, welche Spieler uns zur Verfügung stehen", sagte Jol, als er nach der Zusammenstellung des endgültigen Kaders gefragt wurde. Fakt ist, dass Albert Streit und Mickael Tavares nicht dabei sein werden, die gegen Cottbus zur Startelf zählten. Die beiden Wintereinkäufe waren im laufenden Wettbewerb bereits für Schalke beziehungsweise Slavia Prag im Einsatz und sind für ihren neuen Klub nicht spielberechtigt. Der HSV humpelt Richtung Istanbul.





Mit dem Aufgebot seh ich eigentlich schwarz für Istanbul.... da wirds nicht viel zu holen geben...


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