Wahnsinns-Finale: HSV nach 3:2-Sieg in Frankfurt in der Europa League



Hamburg - Was für eine Spannung! Der Hamburger SV hat sich durch einen Treffer von Piotr Trochowski in der Nachspiel für die Europa-League qualifiziert. Die Mannschaft von Martin Jol siegte in der mit 51.500 Zuschauern ausverkauften Commerzbank Arena gegen Eintracht Frankfurt mit 3:2 (0:1). Kapitän David Jarolim hatte die Rothosen in der 22. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Ivica Olic traf für den HSV nach dem Seitenwechsel zum 2:0 (58.). Die Gastgeber kammen in nur zwei Minuten zurück in die Partie. Erst war Meier in der 61. Minute zum 1:2-Anschluss erfolgreich, zwei Minuten später erzielte Caio den 2:2-Ausgleich. Als alle schon mit dem Schlusspfiff rechneten, legte Pitroipa den Ball im Strafraum auf Trochowski quer und der Nationalspieler erzielte den umjubelten Treffer zur Europa League.



Auch in der Commerzbank Arena mussten gleich mehrere HSV-Profis passen. Am Freitag beim Abschlusstraining verletzten sich Albert Streit (Bluterguss in der Wade) und Thimothee Atouba (Leistenzerrung). Zudem fehlte Marcell Jansen (Grippe) sowie Alex Silva (Muskelfaserriss) und Bastian Reinhardt (Aufbautraining). Romeo Castelen stand hingegen nach 16 Monaten zum ersten Mal wieder im Kader. Die Eintracht vermisste vor allem Liberopoulos in der Sturmzentrale. Die Partie begann mit engagierten Gastgebern. Alex Meier (12.) und Michael Fink (15.) prüften Frank Rost.



Jarolim trifft zur Führung



Doch die Hamburger zeigten sich eiskalt. Jonathan Pitroipa legte den Ball für David Jarolim ab und der Tscheche knallte die Kugel unhaltbar zum 1:0 in die Maschen. Ivica Olic hätte sogar auf 2:0 erhöhen können (29.). Ein Zwei-Tore-Vorsprung für die Rothosen wäre jedoch zu diesem Zeitpunkt ein wenig schmeichelhaft gewesen. Dennoch war es die Jol-Elf die weiterhin mehr vom Spiel hatte. Folgerichtig bekam Paolo Guerrero vor dem Wechsel noch eine gute Möglichkeit (40.). Bis auf die Einwechslung von Ioannis Amanatidis passierte zu Beginn der zweiten Hälfte rein gar nichts. Und dann ging es Schlag auf Schlag!





Olic erzielte nach schöner Demel-Flanke die 2:0-Führung. Dass quasi zeitgleich Mönchengladbach mit 1:0 gegen Dortmund in Führung ging, passte wunderbar. Doch dann erlaubten sich die Hamburger eine mehr als schmerzliche Pause. Durch einen Doppelschlag (Meier und Caio) war Frankfurt plötzlich wieder in der Partie. Dass "Kuba" quasi wieder zeitgleich für den BVB zum Ausgleich traf - unfassbar! Somit war die Elf von Jürgen Klopp in der Europa League.



Trochowskis Schuss nach Europa



Die Ausgangslage für die Schlussphase war somit klar. Die Hamburger mussten unbedingt einen Treffer erzielen und hoffen, dass im Borussia Park nichts mehr passieren würde. Doch zunächst war es die Eintracht, die durch den nun vorhandenen Raum immer wieder mit Kontern vor das Gehäuse von Rost kam. Martin Jol musste reagieren und brachte Piotr Trochowski. Der erste Schussversuch vom Nationalspieler ging jedoch über das Tor (84.). Auf der anderen Seite rettete Joris Mathijsen in höchster Not vor dem bereit stehenden Meier.





Dann hatten alle HSVer den Torschrei auf den Lippen. Ein überragender Angriff wurde von Jonathan Pitroipa mit einem satten Schuss abgeschlossen. Doch Markus Pröll hielt die Kugel überragend (89.). Als alles auf ein ganz bitteres Ende hinauslief, kam Trochowski. "Troche" bekam den Ball am Strafraumeck, legte ihn sich noch kurz vor und drosch den Ball zum 3:2 ins Tor! Es sollte der Schuss nach Europa sein, denn wiederum quasi zeitgleich war im Borussia Park Schluss. Der HSV ist Fünfter und spielt auch in der kommenden Saison international!


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