HSV-Trainer Jol empfindet Uefa-Cup als Belastung

Für Martin Jol haben die Ziele Champions-League-Teilnahme und Gewinn des DFB-Pokals Priorität. Vor dem Uefa-Pokal-Achtelfinale gegen Galatasaray Istanbul ließ der HSV-Trainer wissen, dass er im Anschluss daran auf jeden Fall „erleichtert" sein werde. „Entweder, weil wir eine Runde weiter sind. Oder eben, weil wir draußen sind."


Der Trip nach Istanbul könnte so schön und erholsam sein, wenn da bloß nicht dieses Fußballspiel wäre. Die Verantwortlichen des Hamburger SV hatten eigens ein Flugzeug gechartert, das ihre Profis in die türkische Metropole brachte. Dort bezogen Mannschaft und Betreuerstab Mittwoch Quartier im Hotel „Ciragan Palace Kempinski“, einer prunkvollen Fünf-Sterne-Herberge direkt am Bosporus.

Im Achtelfinalrückspiel des Uefa-Cups sind die Hanseaten am Donnerstag (20.30 Uhr, ZDF live) bei Galatasaray zu Gast. Der erste Vergleich endete 1:1. „Die Ausgangsposition ist schlecht“, gesteht Martin Jol ein. Den Türken würde schon ein torloses Remis für den Einzug ins Viertelfinale genügen. Hamburgs Trainer aber dürfte gar nicht so sehr unglücklich sein, sollte die Europatournee des HSV beim türkischen Rekordmeister enden.

Jol empfindet die Teilnahme am Uefa-Cup in der laufenden Saison auch als Belastung für seine Mannschaft – das ließ er zumindest zwischen den Zeilen immer wieder anklingen. Die Norddeutschen sind als einziger Bundesligaverein noch in drei Wettbewerben aussichtsreich im Rennen. In der Meisterschaft liegt der HSV mit vier Punkten Rückstand in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Hertha BSC, und im DFB-Pokal trifft der Klub im Halbfinale auf Bremen.

Im Sommer, als Jol seinen Dienst in der Hansestadt antrat, wurde ihm der Auftrag erteilt, die Mannschaft in die Champions League zu führen. Vor Beginn der Rückrunde äußerte der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann öffentlich den „leisen Wunsch“, den DFB-Pokal gewinnen zu wollen. Auf das Erreichen dieser beiden Ziele legt der Trainer daher seine Priorität – und deshalb wird der Uefa-Cup fast schon zum Störfaktor. „Wenn wir in den anderen Wettbewerben weiter kommen, dann wird es sehr schwierig, in der Meisterschaft unter die ersten Fünf zu kommen“, sagte Jol.

Nach den Niederlagen gegen Wolfsburg und Mönchengladbach klang es wie ein Hilferuf, als Jol erklärte, der Kader sei „einfach nicht groß genug“, um „auf drei Hochzeiten zu tanzen“. Und vor den beiden Duellen mit Galatasaray ließ der Niederländer wissen, dass er im Anschluss daran auf jeden Fall „erleichtert“ sein werde. „Entweder, weil wir eine Runde weiter sind. Oder eben, weil wir draußen sind.“

Es ist die personelle Situation, die Jol besorgt sein lässt. In Thimothee Atouba, Romeo Castelen und Bastian Reinhardt fehlen drei potenzielle Stammspieler seit Monaten. Zudem muss Jol Mladen Petric und Guy Demel ersetzen. Nach Istanbul sind die Hamburger mit 18 Spielern gereist, unter ihnen Piotr Trochowski und Michael Gravgaard, die in dieser Woche keine Trainingseinheit absolvieren konnten. Jol kündigte bereits an, kein Risiko eingehen zu wollen: „Wir dürfen nicht vergessen, dass für uns schon am Sonntag ein schweres Auswärtsspiel bei Schalke 04 auf dem Programm steht.“




Recht hat er ja, aber solche Aussagen Gefallen mir garnicht.... rolleye


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