Hannover gegen Hamburg: Derby mal anders

Wenn am Sonnabend (15.30 Uhr) in der Fußball-Bundesliga der "Nord-Gipfel" zwischen Hannover 96 und dem Hamburger SV steigt, sind die Voraussetzungen anders als in den vergangenen Jahren. Bislang reiste der HSV meist als Favorit an die Leine, weil die Hamburger in der Tabelle vor den Niedersachsen standen. In diesem Jahr hingegen ist Hannover mit Rang sieben und 19 Punkten das bestplatzierte Nordteam (zwei Plätze und einen Punkt vor dem HSV). Spätestens seit dem 1:0 in Mainz am vergangenen Sonnabend strotzt die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka vor Selbstbewusstsein.

Hannover mit Zuschauerrekord

Es sind aber nicht allein die 19 Punkte, die 96-Clubchef Martin Kind derzeit glücklich machen. Mit einem Zuschauerschnitt von 44.000 in den bisherigen sechs Heimspielen hat Hannover einen Rekordwert seit der Rückkehr in die Bundesliga im Jahr 2002 aufgestellt. Kalkuliert hat der Verein laut Kind mit 36.000. Die Partie gegen den HSV wird die Bilanz weiter positiv gestalten: Das Stadion wird aller Voraussicht nach zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauft sein. Zuvor war dies in den Spielen gegen Borussia Dortmund (0:4) und den FC St. Pauli (0:1) der Fall. Dass 96 in beiden Spielen als Verlierer vom Platz ging, muss für Sonnabend nicht unbedingt ein schlechtes Omen sein.

HSV-Schock: Mathijsen verletzt

Denn der HSV kommt mit großen personellen Sorgen nach Hannover. Nachdem Frank Rost, Ruud van Nistelrooy und Eljero Elia wieder langsam angreifen können, brachte Joris Mathijsen ein folgenschweres Andenken von seiner Nationalmannschafts-Reise mit. Der niederländische Verteidiger verletzte sich beim Länderspiel gegen die Türkei am Sprunggelenk. Wie ernst die Verletzung ist, war zunächst unklar. Sollte Mathijsen wirklich pausieren müssen, blieben für HSV-Trainer Armin Veh nur der formschwache Guy Demel oder der erst 18-jährige Muhamed Besic als Alternativen. Im Sturm werden wohl wie beim 0:2 in Dortmund Mladen Petric und Paolo Guerrero auflaufen.
Sieg für die "Ewigkeit"?

Auch Hannovers Coach Slomka hat Sorgen. Zu den Ausfällen Karim Haggui (Rotsperre), Moritz Stoppelkamp (Bänderriss) und Mohammed Abdellaoue (Faserriss) gesellte sich Steven Cherundolo: Der Amerikaner muss nach seinem Platzverweis in Mainz (Gelb-Rot) ein Spiel aussetzen. Dafür meldete sich Emanuel Pogatetz wieder fit und wird wohl in der Startelf stehen. Auch Jan Schlaudraff dürfte nach seinem guten Spiel in Mainz wieder zum Einsatz kommen. Für die 96-Fans wäre ein Sieg über den HSV besonders wichtig: Denn dann wäre Hannover in der "Ewigen Tabelle" der Bundesliga am Erzrivalen Eintracht Braunschweig vorbeigezogen...

https://www.ndr.de/sport/fussball/bundesliga/hannoverhsv103.html


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