Gesperrter Petric kritisiert Willkür des Sportgerichts

Als Assistenztrainer Zeljko Petrovic am Freitag die grünen Leibchen an die Stammspieler verteilte, ging Mladen Petric leer aus. Der Angreifer reihte sich stattdessen in die Gruppe der Reservisten ein - denn der Kroate steht dem HSV weder am Sonntag gegen Bielefeld noch eine Woche später bei Bayer Leverkusen zur Verfügung. Nach einer mündlichen Verhandlung in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt bestätigte das Sportgericht das zuvor bekannt gegebene Strafmaß. Der Einspruch des Hamburger Torjägers wurde abgewiesen.

Petric zeigte sich "überrascht und enttäuscht", schließlich hatte sogar das "Opfer" Marco Engelhardt für ihn ausgesagt. Petric hatte den Karlsruher im Bundesligaduell am vergangenen Sonnabend im Wildparkstadion mit den flachen Händen gegen die Brust geschlagen, Engelhardt ging daraufhin zu Boden. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) entschied auf Tätlichkeit und zeigte dem HSV-Profi die Rote Karte.

Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, ließ sich durch die Verteidigung jedoch nicht erweichen und fühlte sich nach Ansicht der Fernsehbilder in Normalgeschwindigkeit bestätigt. "In strittigen Szenen wird in der Regel die Zeitlupe zur Hilfe genommen. In meinen Fall ist es anders, das kann ich nicht verstehen, und das finde ich schade", sagte Petric, der sich einen Seitenhieb gegen die Funktionäre nicht verkneifen konnte: "Es geht dem DFB sicher auch darum, die Schiedsrichter zu schützen. Aber ich habe das Gefühl, sie drehen sich das immer so zurecht, wie es gerade am besten passt."

Auch Trainer Martin Jol hält die Strafe für "nicht angemessen", betonte aber auch, dass sich Petric besser im Griff hätte haben müssen: "Ich bin sicher, Mladen wird seine Lehren daraus ziehen."


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