Olic sauer - Atouba hofft noch
18. Mai 2009, 02:50 Uhr

Während Ivica Olic und Bastian Reinhardt am Sonnabend mit Blumen verabschiedet wurden, ging Timothee Atouba leer aus. Eine Tatsache, die ihn auf einen Verbleib hoffen lässt.

Lächelnd stand er vor seinem Auto und wollte partout nicht die allgemeine Abschiedsstimmung verstärken. "Meine Sachen sind noch nicht gepackt, gefühlt könnte ich noch zehn Jahre hier bleiben", sagte Thimothee Atouba. Allerdings, so der Kameruner weiter, erwarte er in dieser Woche ein Signal, ob es doch noch eine Zukunft für ihn beim HSV geben könnte, sonst müsse er anderweitig planen.

Dass die Diskussionen um den prinzipiell genialen, aber eben auch schwierigen Linksfuß klubintern noch nicht abgeschlossen sind, zeigte die Tatsache, dass Atouba - anders als Ivica Olic und Bastian Reinhardt - nicht vor dem Anpfiff mit Blumen verabschiedet worden war. Offensichtlich sind die Meinungen über Atouba in der Führung geteilt.

Sportchef Dietmar Beiersdorfer hielt sich verständlicherweise, was Transfers oder Vertragsverlängerungen betrifft, vor dem letzten Spiel in Frankfurt bedeckt. Klar scheint, dass die Gastspiele von Khalid Sinouh sowie der Leihspieler Albert Streit und Marcel Ndjeng beendet sind.

Im Fall von Michael Gravgaard wird der HSV sicher nicht die vereinbarte Kaufoption (2,5 Millionen Euro) an den FC Nantes zahlen. Die Franzosen stehen nach dem 1:1 gegen Rennes zwei Spieltage vor Saisonende drei Punkte hinter dem rettenden 17. Rang auf Abstiegsplatz 19.

Gespräche mit dem Dänen gab es noch nicht, sie sollen nach dem letzten Spieltag folgen. Dann will sich Beiersdorfer auch mit Martin Jol über die Zukunft des Trainers unterhalten. "Wenn die Perspektive stimmt, arbeite ich hier in Hamburg sehr gerne", ließ sich Jol gestern entlocken.

Auch Bastian Reinhardt hätte gerne noch länger für den HSV gearbeitet, doch nach den gescheiterten Vertragsverhandlungen ist für ihn nach sechs Jahren und 131 Bundesligaspielen (ein Tor) Schluss. Während die Verabschiedung durch die Klubführung kurz vor dem Anpfiff recht knapp ausfiel, holte sich der 33-Jährige den verdienten Extra-Applaus nach Spielende ab, als er von den Fans auf der Nordtribüne gefordert und gefeiert wurde. Wer sein künftiger Arbeitgeber sein wird, ist offen, Hannover ist die wahrscheinliche Option.

Freuen durfte sich auch Ivica Olic über den freundlichen Abschied, doch der Kroate war noch mit einem Tag Abstand mächtig sauer: "Das war mit eines der schlechtesten Spiele, seit ich beim HSV bin, die Einstellung war schlecht. Für mich fühlt sich das jetzt wie ein zehnter Platz an. Dabei müsste ein Klub wie Hamburg jedes Jahr in der Champions League spielen."


.