Jo da sagste was mit den Idioten, aber auf Seiten des HSV. Auf jeden Fall ist der Sieger der ganzen Geschichte ohne Zweifel der KSC, der auf intelligente Art und Weise einiges herausgeschlagen hat aus diesem Transfer.


Gestern wurde mehrfach die Frage nach dem Warum gestellt, aber wirklich beantworten konnte das keiner, weder Ertel als Aufsichtsratvorsitzender, in seinem Bericht ging es nur um finanzielle Aspekte, sowie andere AR-Mitglieder, der gesprochen haben. Auch zur Drobny-Geschichte gab es keine vernünftigen Antworten.

Man war sich im AR wohl zum jetzigen Zeitpunkt schon einig, dass der Vertrag von Arnesen nicht verlängert werden wird.

Der Druck diese Entscheidung zu treffen soll wohl aus vereinsinternen Kreisen aufgebaut worden sein. Zwar haben sich einige wenige nach wie vor gegen diese gewehrt, die sagten, dass sie gegen eine Trennung mit Arnesen seien, aber die sollte wenn, auch noch nicht zu diesem Zeitpunkt geschehen, sondern erst später. Man wollte sich im Herbst zusammensetzen und entscheiden. Arnesen sollte ursprünglich noch weitermachen bis Vertragsende.

Dann soll es durch einen "Maulwurf" (ein Begriff der gestern sehr oft fiel) dazu gekommen sein, dass die Presse Wind bekommen hat von dieser Aktion. Durch die Meldungen etc. gab es dann eine Aussprache mit Arnesen und man hielt es für besser, gleich eine Trennung zu vereinbaren. Arnesen selbst wusste bis zuvor wohl noch garnichts von dieser Entscheidung. Zu diesem Zeitpunkt logisch, welcher Arbeitnehmer ist denn schon noch motiviert Vollgas zu geben, wenn er weiß, dass er hier keinen neuen Vertrag bekommen wird.

Die Leute, die in der Materie drin sind, sich ein bisschen mit dem Verein auskennen und die Medien, Interviews und Auftritte der vergangenen Wochen verfolgt hat wird schnell erkennen können, wer es wohl war, der geplaudert hat. Übrigens vermutlich nicht zum ersten Mal, ich werde hier allerdings zu reinem Selbstschutz keine Namen nennen. Wie gesagt, jeder der das ganze etwas mitverfolgt hat, dürfte recht bald drauf kommen.

Der AR hatte damals nach der Wahl 2010 groß verkündet, dass Internas unter dem AR bleiben werden, das war nämlich ein großer Kritikpunkt an dem vorigen AR, dass da vieles über Umwege rasugekommen ist.

Das hat zugegeben auch über ein gutes Jahr wunderbar funktioniert, aber dann schlichen sich wieder alte Gewohnheiten an.

Eitelkeiten, Selbstinteresse und persönliche Machtspielchen spielen da eine Rolle. Ernst-Otto Rieckhoff, der bis vor einem Jahr selbst AR-Vorsitzender war, Vorgänger von Ertel, hielt hierzu eine flammende Rede indem er ganz klar sagte, was alles so falsch liefe und dieser AR in seiner jetzigen Form nicht im positiven Sinne für den Verein arbeiten kann und er forderte neben einer Verkleinerung des AR dringende Umstrukturierung innerhalb des Vereins mit Einbeziehung der Mitglieder, also keine Ausgliederung der Fussballabteilung. Und er würde sich dafür ebenso zur Verfügung stellen. Dafür erhielt er den lautesten Applaus des Tages und Standing Ovations von gut 2/3 der Anwesenden.

Welcher Funktionär ist denn noch bereit mit solchen Menschen sachlich zu kommunizieren, man hat es ja an Schmadtke gleich gesehen, dass der kein Bock auf diesen Haufen hat nachdem quasi jedes Gespräch sofort öffentlich gemacht wurde. Es gibt eben einige, die es genießen in der Öffentlichkeit zu stehen und Aufmerksamkeit zu erregen, so ließ es sich Manfred Ertel nicht nehmen öffentlich irgendwelche Posts aus dem offiziellen HSV-Forum mit Angabe des Usernamens vorzulesen, um abzulenken.

Punkten konnte Jarchow mit einer sehr sachlichen Darstellung der Dinge und mit dem neuen Sportfive-Vertrag den er mit Hilke (sehr guter Mann) ausarbeiten konnte.

Zwar war es angedacht, dass man die Vermarktung nach dem Sportfive-Deal, der damals den Stadionbau durch einen Kredit erst ermöglichte, selber übernehmen möchte, aber auf Grund der finanziellen Lage es für besser hielt, einen neuen Vertrag bis 2020 zu schließen. U.a. tritt Sportfive die Ansprüche an die Reste vom Kredit ab und wird in Zukunft keine Provision an den Fernsehgeldern mehr erhalten.

Der neue Vertrag ermöglicht Einsparung von bis zu 30 Millionen Euro allein bis 2015, durch den Wegfall des Kreditrestes bereits 12.4 Millionen allein in 2013.

Der Verlust in diesem Jahr wird dadruch und durch einige andere Aspekte nicht wie von der Presse veranschlagt bei ~24 Millionen liegen, sondern unter 10 Millionen.

Jarchow hat auch sehr offen und ehrlich darüber gesprochen, dass er sein persönlich ausgegebenes Ziel eine schwarze Null zu schreiben verpasst hat und dafür sehr offene und ehrliche Argumente geliefert.

Was viele nach wie vor verdrängen ist das man die sportlichen Ziele in dieser Saison erfüllt hat, ebenso in der letzten Saison mit dem Klassenerhalt. So gab es völlig unangebrachte Kritik an Thorsten Fink, nicht verständlich für mich zumal man derzeit andere Sorgen hat.

Dieser Verein steht vor einem Wandel, der wird kommen müssen, ob man will oder nicht. Man kann nur hoffen, dass es nicht zu spät ist.


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