Heimspiel gegen den HSV
St. Pauli zittert vor dem Derby

Farbanschlag, Stadionverbote, wüste Beschimpfungen: Die Lage auf dem Kiez ist angespannt kurz vor dem Derby des FC St. Pauli gegen den HSV. 50 Jahre lang mussten die Fans auf ein Bundesligaspiel der Stadtrivalen am Millerntor warten.

Die braune Farbe auf dem steinernen Wappen des FC St. Pauli war kaum getrocknet, da verbreitete die Gruppe Ultras St. Pauli (USP) schon die frohe Botschaft für alle Anhänger des Stadtteilvereins: "Kurz nachdem 'Unbekannte', vermutlich Sympathisanten des Vorortvereins, das Steinlogo vor der Südtribüne mit blauer Farbe bekleckert haben, erstrahlte das Wappen des FCSP wieder in Braun-Weiß-Rot. Und ist schöner als zuvor", stand auf der Web-Seite von USP.


Mit dem "Vorortverein" ist der Hamburger SV gemeint, dessen Fans aus Sicht von USP für den Farbanschlag auf das Logo-Denkmal neben der Heimspielstätte der St. Paulianer verantwortlich sind. Es ist nur eines von vielen Scharmützeln in diesen Tagen in Hamburg, wo es seit Wochen unter Fußballanhängern nur noch ein Thema gibt: Das Derby zwischen St. Pauli und dem HSV, das am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) am Millerntor stattfinden wird.

Seit 1962 - damals siegte der HSV 2:1 beim FC St. Pauli - gab es auf St. Pauli kein Pflichtspiel mehr zwischen den beiden Stadtrivalen. Den Kiezclub zog es zumeist aus Profitgier in das mehr als doppelt so große Volksparkstadion, auch wenn Sicherheitsaspekte als Anlass für das unter den Anhängern so verhasste Untermietverhältnis beim Nachbarn herhalten mussten.

Auf St. Pauli tobt ein bizarrer Revierkampf

Seit Wochen schon tobt ein bizarrer Revierkampf um den Stadtteil St. Pauli, der am Sonntag zu einem Hochsicherheitsbereich abgeriegelt werden wird. Rund 1000 Sicherheitskräfte sollen die verfeindeten Fangruppen voneinander fernhalten, erstmals kommt sogar die neu gegründete Reiterstaffel der Hamburger Polizei zum Einsatz. "Wir sind für dieses Risikospiel gewappnet", sagte eine Polizeisprecherin.

Besonders angespannt ist die Lage, seit eine Gruppe von HSV-Anhängern friedlichen St. Pauli-Fans nach der Rückkehr vom Bundesliga-Spiel in Freiburg auflauerte und mit Flaschen, Schlägen und Tritten attackierten. Der HSV entschuldigte sich umgehend beim Nachbarn und sprach vier Stadion- sowie zwei Hausverbote gegen an dem Angriff beteiligte Personen aus. HSV-Präsident Bernd Hoffmann bezeichnete "dieses Verhalten vermeintlicher HSV-Anhänger" als "absolut beschämend".

Trotzdem haben nicht wenige Angst vor Racheaktionen. Hinzu komme, so St. Paulis Sicherheitsbeauftragter Sven Brux, "dass es das erste Profi-Derby seit Gründung der Ultra-Gruppierungen in Hamburg ist". Daher könne man nur schwer einschätzen, wie hoch das Gewaltpotential tatsächlich ist.

Im Gegensatz zu den Vereinsvertretern sind die Hardcore-Fangruppierungen jedenfalls in den Tagen vor dem Derby nicht auf Kuschelkurs. Eine einflussreiche Gruppe der HSV-Fans rief dazu auf, sich auch ohne Karte am Sonntag auf den Weg in den Stadtteil St. Pauli zu machen. Dem Gastverein stehen am Millerntor nämlich nur 2100 Tickets zur Verfügung.

Der HSV reagierte mit einem Public Viewing in der Imtech-Arena, St. Paulis Fangruppen mit entsprechenden Gegenaufrufen, die vom Niveau her teilweise nicht zu unterbieten sind. "St. Pauli und Schanze - schwarz-weiß-blau, verpiss Dich hier, Du Rautensau", ist auf Plakaten zu lesen, die im Stadtteil geklebt wurden. Zudem ist schematisch dargestellt, wie eine Gruppe Fans eine andere mit Steinen und Stühlen bewirft. Einfaltspinsel beschmierten das Trainingsgelände und eben das Denkmal des FC St. Pauli.

Boulevard auf Schmusekurs

Die Verantwortlichen beider Clubs werben nahezu täglich in den Medien für ein friedliches Derby. St. Pauli-Legende Walter Frosch hat seine ganz eigene Lösung für das Problem: "Der HSV hat 50.000 Fans im Stadion, darunter 500 Bekloppte. St. Pauli hat 25.000 Fans und 200 Bekloppte. Am besten wäre es, wenn diese 700 zu Hause blieben", sagte das ehemalige Abwehr-Raubein in einem Interview mit der "Hamburger Morgenpost".


Die beiden großen Hamburger Boulevardzeitungen "Bild" und "Mopo", die nach dem Überfall am Bahnhof noch einen neuen Hooligan-Krieg auf ihren Titelseiten prognostizierten, versuchen derzeit alles, um die Brisanz ein wenig herauszunehmen. Da werden Frosch und Uwe Seeler im Schmusestil interviewt, Charles Takyi (St. Pauli) und Guy Demel (HSV) zelebrieren öffentlich ihre Freundschaft und Fans von beiden Clubs schicken Bilder ein, auf denen sie gemeinsam für ein friedliches Derby werben.

In einer Art Aktionswoche sollten sich dann auch die Anhänger bei öffentlichen Veranstaltungen näher kommen. Erst gab es eine gemeinsame Lesung auf St. Pauli, dann trat St. Paulis Interimspräsident Stefan Orth zum Kickerduell gegen HSV-Sportchef Bastian Reinhardt an - und verlor 7:10. Der FC wurde seiner Außenseiterrolle in den sportlichen Duellen somit gerecht. Denn neben dem Präsident verlor auch Marius Ebbers ein Prä-Derby-Kräftemessen: Der St. Pauli-Stürmer unterlag an der Spielkonsole gegen HSV-Außenspieler Marcell Jansen 0:4.

Mit diesem Ergebnis endete auch das bislang letzte Aufeinandertreffen beider Clubs 2002 in der Bundesliga. Damals blieb es rund um das Derby übrigens relativ friedlich.


www.spiegel.de


Endlich mal ein Presseartikel, der recht sachlich die Aktionen beider Seiten darstellt...


Bisher wurde ja immer nur der Aufruf der CFHH das Spiel in irgendwelchen Kneipen auf die Kiez zu gucken als Aufruf zum Sturm des Viertels und Zerstörung alles was in den Weg kommt dargestellt...

Hier mal der Aufruf, sagt mir bitte wo ihr da auch nur irgendeine Anspielung auf Gewalt findet, danke!



Quelle: www.cfhh.net


Das war alles was von unserer Seite kam...

Auf anderer Seite gab es da so einiges, natürlich bislang von der Presse absolut ignoriert...

Die direkte Antwort auf den Aufruf:



Interessant auch der nette vermummte Herr mit Steinschleuder im abgeänderten Logo...







Scheiss HSV! 19.9 St.Pauli geht auf Rautenjagdt
USP 2002

(Ja, da steht wirklich "jagdt" crazy )







So, ich persönlich gebe echt nicht viel auf solche Geschichten, das es die Meinung weniger darstellt und sich definitiv nicht auf die ganze Fanszene übertragen lässt. Es gibt bei St. Pauli auch in der krassen Mehrheit Leute, die einfach nur Fussball gucken wollen, aber eben auch welche, die zu den Fäusten greifen wollen.

Ich finde es echt abartig und ätzend wie die Presse in den vergangenen Wochen all dies ignoriert hat und insbesondere die Hamburger Morgenpost immer wieder auf die achsobösen HSV Fans geschimpft hat und mit ihren Mitteilungen den Ruf einer ganzen Fanszene in den Dreck gezogen hat.

Natürlich war die Altonaaktion voll daneben, aber das sieht auch mindestens 99,99% der Hamburger Fanszene so, aber warum wird das nirgends erwähnt, stattdessen sind alle HSVer "Hools" (dabei, da bin ich mir sicher, der Presse gar nicht bekannt ist, was ein Hooligan ist oder wie er sich definiert. Da brauchste nur im Stadion mitm Rücken zum Spielfeld stehen und du wirst als Hooligan abgestempelt).


Leute, es ist Derby, da gehören kleinere Scharmützel dazu, keine Frage, aber teilweise geht das hier doch schon zu weit, in den vergangenen Tagen und Wochen konnte man sich als HSVer im Bereich St. Pauli garnicht zu erkennnen geben, man hat sofort ein Problem bekommen.....


...und die Presse... insbesondere die angesprochene Zeitung und die netten Kollegen von der Bild sind eben eine, wenn nicht die meinungsbildende Medie Nr. 1 und daher ist dieser Eindruck vom bösen HSVer sehr vielen Leuten, die sich gelegentlich mal mit Fussball beschäftigen oder auch Leuten die nicht so sehr Bescheid wissen über die Fanszenen entstanden.

Es kann nicht sein, dass in der Mopo ein ewig langer Bericht veröffentlicht wird über ein paar Farbklekse auf einem Trainingstorpfosten in der Trainingsanlage von St. Pauli, aber klare und mehr als deutliche Aufrufe zur Gewalt absolut ignoriert werden und ein simpler Aufruf zum gemeinsamen Fussball gucken als was völlig abscheuliches und gewaltverherrlichendes präsentiert wird...


Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass sehr sehr negativ über den HSV berichtet wurde und auf der Gegenseite andersrum...

Diese künstliche und verlogene Image des "Kultklubs" muss ja dann doch irgendwie aufrecht erhalten werden....



bloed2





Ich freu mich tierisch auf morgen grins Kann grad kaum noch ruhig sitzen bleiben, bin heiß wie sonstwas laugh laugh

DERBYSIEG !


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