Unruhe beim HSV - Elia und Boateng vor dem Absprung?
Unzufriedene Spieler, Wechselgerüchte und durchwachsene Ergebnisse: Beim Hamburger SV herrscht vor den entscheidenden Wochen der Saison Unruhe. Die Qualifikation für die Champions League haben die Hanseaten so gut wie verspielt, die Konzentration gilt nun der Europa League und dem Erreichen von Platz sechs in der Bundesliga. Doch Trainer Bruno Labbadia muss sich nicht nur um die derzeitige Form seiner Spieler Sorgen machen, zwei Leistungsträger liebäugeln offenbar mit einem Abschied aus Hamburg. Laut "kicker" soll der Wechsel von Jerome Boateng zu Manchester City bereits beschlossen sein, auch wenn der Verteidiger und sein Berater Jörg Neubauer sich öffentlich nicht äußern wollen. Boateng kann den HSV am Saisonende für zwölf Millionen Euro Ablöse verlassen, "Peanuts" für die milliardenschweren Besitzer von ManCity. Zwar hatte Boateng Anfang des Jahres betont, dass er gern in Hamburg bleiben würde, Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung sowie die Aufstockung des Gehaltes scheiterten jedoch.
Neben Boateng steht auch Eljero Elia im Fokus. Nach einer Operation am Sprunggelenk hatte der Niederländer die Behandlung seiner Verletzung kritisiert. "Ich habe bereits im Winter darauf gedrängt, mich in den Niederlanden behandeln zu lassen, aber die Verantwortlichen des HSV wollten das nicht. Hätten sie es erlaubt, wäre ich jetzt wieder fit", hatte Elia im "Hamburger Abendblatt" geklagt. Am Mittwoch zitierte ihn der HSV-Vorstand zu einem Gespräch und verhängte eine Geldstrafe in unbekannter Höhe. "Elia war sehr einsichtig", sagte Vorstandsmitglied Katja Kraus. Dennoch könnte der 23-Jährige auch in Zukunft für Unruhe sorgen. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Elias Berater Frank Schouten bereits ein Gespräch mit Bayern München geführt haben. Sollte Franck Ribery den Rekordmeister im Sommer verlassen, wäre Elia ein möglicher Nachfolger. "Da ist nichts dran. In der Vergangenheit ist nahezu jeder unserer Spieler mit Bayern München in Verbindung gebracht worden. Elia hat einen Vertrag bei uns bis 2014", kommentierte HSV-Sprecher Jörn Wolf die Gerüchte.
Kapitän Jarolim fordert Ruhe
Kapitän David Jarolim rief die Kollegen indes zur Räson. "Das Letzte was wir jetzt brauchen, ist Theater. Jedem muss bewusst sein, dass wir noch etwas erreichen können", sagte der Tscheche. Denn nicht nur Elia und Boateng äußerten sich kritisch, auch Piotr Trochowski und Ze Roberto hatten zuletzt mehr oder weniger deutlich über die Situation beim HSV geklagt. "Ich bekomme beim HSV nicht wirklich Wertschätzung. Ich wurde auch in den vergangenen Jahren oft zum Sündenbock gemacht", so Trochowski in der "Sport Bild".
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